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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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den Vorzug gab. So sittsam. So beherrscht, dass ich sicher war, dass dahinter ein Dynamit lauern musste, das nur noch keiner gezündet hatte.« Er seufzte wehmütig. »Wie ich diese Nachmittage in Doddington vermisse, als ich dem Klavierspiel der schönen Bea lauschte. Aber das war natürlich, bevor Fawnwell abbrannte und mir klar wurde, worauf Sie aus waren. Trotzdem, ich muss gestehen, Ihre Heirat mit Katherine hat uns alle überrascht. Eine der beiden Miss Lamb war besonders verzweifelt, wie Ihnen sicher nicht verborgen blieb.«
    Charles ballte die Fäuste.
    »Und danach blieb mir nichts übrig, als meinen Plan zu ändern und zu überlegen, wie ich mir angesichts der neuen Situation ein einigermaßen bequemes Leben sichern konnte.«
    »Aber du hast die arme Bea weiterhin besucht und in dem Glauben gelassen …«
    »Ich habe mich getäuscht. Ich dachte nicht, dass Lady Katherine noch genug Jugendblüte in sich trüge, um den begehrten Kronprinzen zur Welt zu bringen. Das war ein Irrtum – ich war besoffen von meinen eigenen Wünschen, nehme ich an.«
    »Besoffen bist du jetzt.«
    »Ja, das kann man so sagen. Nur wenn ich getrunken habe, bin ich so ehrlich.«
    »Und als dann unser Sohn … als Edmund geboren wurde, hattest du keine Verwendung mehr für Bea.«
    »Genau. Und so sehr ich das auch bedauere, ich würde es noch mehr bedauern, wenn ich arm wäre.« Er seufzte theatralisch. »Dass ich die furchtbar lustige Amanda Litchfield mit ihren fünfhundert Pfund im Jahr geheiratet habe, ist eine schreckliche Last, die ich jedoch tragen muss. Sie wissen ja selbst nur zu gut, wie es ist, des Geldes wegen zu heiraten, nicht wahr, Onkel?«

    An einem lieblichen Sommertag saßen Charlotte und Anne auf einer Decke in dem kleinen Garten hinter dem Londoner Stadthaus, als Dr. Taylor zu ihnen kam.
    »Da seid ihr ja«, sagte er.
    »Wir machen ein Picknick, wie Sie sehen«, erklärte Charlotte.
    Ein Korb und Annes kleines Teegeschirr waren ordentlich auf der Decke aufgebaut.
    »Ein Picknick im Garten. Wie schön. Darf ich mich anschließen?«
    »Natürlich, Papa«, sagte Anne. »Aber dann muss ich noch eine Tasse holen. Constance hat die rosafarbene und Missy und ich die beiden anderen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich Constance bereits vorgestellt wurde«, sagte Daniel und nickte zu der Porzellanpuppe hinüber, die vor dem rosa Gedeck saß.
    »Doch, das wurdest du, Papa.« Die Dreieinhalbjährige klang leicht gereizt. »Du siehst sie jeden Abend, wenn du mir gute Nacht sagst.«
    »Entschuldige. Das war mein Fehler.«
    Anne sprang auf. »Es dauert nicht lange. Aber gib mir nicht die Schuld, wenn der Tee kalt ist, Papa. Du hast mir nicht gesagt, dass du heute kommst.«
    »Du brauchst dich nicht zu beeilen, mein Liebling. Ich trinke sehr gern kalten Tee.« Er setzte sich auf die Decke und faltete seine langen Beine unter sich zusammen, wobei er das winzige Zuckerschälchen umwarf.
    Charlotte stellte es wieder hin und meinte: »Der Zucker ist nur Spielzucker, aber der Tee ist echt.«
    Er grinste. »Dann werde ich von jetzt an besser aufpassen.« Er sah sich um. »Wir haben hier wirklich nur ein winziges Fleckchen Erde, man kann es kaum als Garten bezeichnen.«
    »Zum Glück haben Sie im Manor House mehr Platz.«
    »Ja«, sagte er zerstreut. Dann räusperte er sich. »Ich würde gerne etwas mit Ihnen besprechen.«
    »Ja?«
    »Ich habe einen Brief von unserem alten Freund Dr. Webb erhalten.«
    »Dr. Webb? Hoffentlich gute Nachrichten?«
    »Ja, eigentlich sehr gute. Er möchte die Praxis aufgeben, er will nach Norden ziehen, näher zu seinem Sohn und seinen Enkeln.« Er pflückte ein Vergissmeinnicht und drehte den Stängel zwischen den Fingern. »Er hat mir seine Praxis angeboten. Sein Haus in Doddington, seine Praxis, alles zu einer sehr akzeptablen Summe.«
    Sie starrte ihn an, doch er blickte unverwandt auf die Pflanze in seiner Hand. »Aber – das würde bedeuten, dass Sie Ihre Praxis hier und ihre Arbeit im Manor House aufgeben!«
    »Das Manor House ist das Lebenswerk meines Vaters, nicht meins. Ich bin nur eingesprungen, als er nicht praktizieren konnte. Jetzt kann ich es wieder ihm überlassen. Er und Thomas – und Preston – schaffen das gut, auch ohne mich.«
    »Haben Sie es ihm schon gesagt – Ihrem Vater, meine ich?«
    »Nein, noch nicht. Ich wollte erst mit Ihnen sprechen.«
    Sie wagte es nicht, ihm die Frage zu stellen, warum. »Wollen Sie London wirklich verlassen?«
    »Ja. Ich habe das Stadtleben satt. Ehrlich

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