Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)
Doddington heute besuchen würde, so dachte ich, könnte ich es sicher nur von außen besichtigen und versuchen, mir die Zimmer und das frühere Leben dort vorzustellen.
Zwei Jahre später, als das Buch fertig war und kurz vor der Veröffentlichung stand, beschloss ich, mir endlich meinen lang gehegten Traum zu erfüllen und nach England zu reisen, um die Orte, über die ich geschrieben hatte, mit eigenen Augen zu sehen. Als ich nach Doddington kam, stellte ich zu meinem Entzücken fest, dass das alte Pfarrhaus heute ein Bed-and-Breakfast-Hotel ist! Ich konnte es kaum fassen, dass ich tatsächlich in Charlottes Vaterhaus übernachten durfte! Nick und Claire Finley waren wunderbare Gastgeber und der Aufenthalt bei ihnen war einer der Höhepunkte meiner Reise.
Überhaupt nahmen uns die Einwohner von Doddington überaus freundlich auf. Ihnen allen gilt mein Dank – insbesondere Pier Vousden, meinem ersten Kontakt im Dorf, und Reverend George Baisley, dem wir einen wunderbaren, lebendigen Ostergottesdienst verdanken, der uns unvergesslich bleiben wird.
Bitte beachten Sie, dass das Chequers, die Pfarrkirche von Doddington (die der Enthauptung Johannes' des Täufers gewidmet ist) und das alte Pfarrhaus reale Orte sind, die meisten anderen im Buch vorkommenden Schauplätze jedoch nicht. Es gibt zwar zwei schöne alte Herrenhäuser in Doddington, doch Fawnwell ist Fiktion. Und auch die Personen des Buches haben keine realen Vorbilder.
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in London zwar mehrere Heime für ledige Mütter, doch Milkweed Manor ist nur eine fiktive Version dieser realen historischen Institutionen. Diejenigen Leserinnen, die schockiert darüber sind, dass damals ungewollte Babys in einen Kasten gelegt und syphiliskranke Kinder von Ziegen genährt wurden, seien versichert, dass solche Details auf nur allzu realen historischen Gegebenheiten basieren. Ich fand sie interessant und anrührend und hoffe, dass es Ihnen genauso geht.
Letztlich hat mich der ganze Beruf der Amme und alles, was damit zusammenhängt, zutiefst fasziniert! Es handelt sich dabei um eine Praxis, die uns heute größtenteils fremd geworden ist, doch im 18. Jahrhundert war es durchaus üblich, dass Säuglinge zu einer Amme in Pflege gegeben wurden. Im 19. Jahrhundert nahmen wohlhabende Leute dann meistens eine Amme in ihre Dienste auf, das heißt, sie holten sie zu sich ins Haus. Auch Jane Austen verbrachte ihre beiden ersten Lebensjahre auf dem Land in der Obhut einer Amme!
Die Recherchen und das Schreiben über das Leben in England im 19. Jahrhundert hat mir viel Freude gemacht, meine Begeisterung hat mich jedoch sicherlich nicht vor so manchem Fehler bewahrt. Was die Behebung dieser Irrtümer angeht, so stehe ich vor allem in der Schuld meiner beiden Lektorinnen Rachelle Gardner und Karen Schurrer. Die dennoch verbliebenen Ungenauigkeiten bitte ich zu entschuldigen. Ich weiß zum Beispiel sehr wohl, dass Schafe früher im Jahr lammen, als ich es im Buch beschrieben habe, hoffe aber, dass Sie solchen schriftstellerischen Freiheiten gegenüber Nachsicht üben. Wenn Sie mehr über meine Recherchen und das Umfeld der Lady von Milkweed Manor lesen und vielleicht auch ein paar Fotos dazu sehen möchten, besuchen Sie bitte meine Website auf www.julieklassen.com.
Zum Schluss möchte ich noch meiner Familie – meinem Mann und meinen Söhnen und auch meiner Familie bei Bethany House – für ihre Unterstützung und Ermutigung danken, die dieses Buch überhaupt erst möglich machten.
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