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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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Vater ihres Kindes. Ich bin sein Vater.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, Beatrice. Ich bin der Vater von Charlottes Kind. Charlotte hat es nicht gesagt, weil ich mich bereits für Katherine entschieden hatte. Ich musste sie heiraten, wenn ich Fawnwell behalten wollte.«
    »Du … und Charlotte …«, spuckte Bea.
    »Ja. Und ich könnte nie eine Frau heiraten, die einen Menschen verachtet, der mir so viel bedeutet. Eine Frau, der Charlotte eigentlich auch sehr viel bedeuten sollte.« Er seufzte wieder und lehnte sich zurück. »Ich erwarte nicht, dass du mich jetzt, da du es weißt, noch einmal wiedersehen willst.«
    Beatrice standen Tränen in den Augen. Als sie die Augen schloss, liefen ihr die Tropfen über das Gesicht. »Geh«, sagte sie still.
    Es war das erste Mal in zwanzig Jahren, dass er sie weinen sah.

    Als Charles kurz darauf den Salon verließ, saß der Pfarrer auf der Bank in der Eingangshalle.
    »Sie waren es also«, sagte Gareth Lamb schlicht. »Und Sie haben ihr nicht geholfen.«
    Charles blieb stehen. Charlottes Vater hatte also alles mitangehört. Er holte tief Luft. »Ja. Ich habe ihr damals nicht geholfen. Das haben wir beide miteinander gemein. Aber jetzt kann ich ihr helfen und ich werde es tun.«
    »Erzählen Sie mir nicht, dass Sie meine Tochter heiraten wollen in dem törichten Versuch, alte Sünden wiedergutzumachen!«
    Charles stieß die Luft aus. »Sollen wir denn nicht genau das tun – Herr Pfarrer ?«

    Als Charles mit seinem kleinen Sohn in sein Londoner Stadthaus zurückkehrte, begrüßte er die Dienerschaft so freundlich, wie seine Erschöpfung es zuließ, und befahl der Gouvernante, Edmund sofort zu Bett zu bringen. Müde von der Reise und den Begegnungen in Doddington ging er in die Bibliothek. Er wollte nur rasch die Post durchsehen, ob nichts Dringendes dabei war, und dann auch gleich schlafen gehen, doch als er am Salon vorbeikam, erblickte er zu seiner Überraschung seinen Neffen William lässig auf dem Sofa ausgestreckt, mit gelockerter Krawatte, ein Glas in der Hand. Der junge Mann machte sich nicht einmal die Mühe aufzustehen, als Charles den Raum betrat.
    »William? Ich hatte nicht erwartet, dich hier vorzufinden.«
    »Ihr niedliches kleines Hausmädchen hat mich eingelassen, Onkel. Sie meinte, ich könne auf Sie warten.«
    »Ich hoffe, du musstest nicht zu lange warten.«
    William zuckte die Achseln. »Zwei Tage.« Er nippte an seinem Glas.
    »Was willst du?«
    »Mich bei Ihrem Portwein bedienen, wie Sie sehen. Und ein bisschen Urlaub von der Missus. Ich habe nicht den Luxus, zwei Häuser zu besitzen.«
    Charles unterdrückte mühsam seinen Ärger. »Ich verstehe.«
    »Und was macht Fawnwell? Ich nehme an, Sie haben Beatrice Lamb getroffen?«
    »Ja.«
    »Sie war so kalt und ernst und hinreißend wie immer, nehme ich an?«
    Charles seufzte frustriert. »Ich verstehe dich nicht, William. Du hattest deine Chance, aber du hast sie nicht wahrgenommen.«
    »Ja. Eine Schande. Sie ist eine der ganz wenigen Frauen, die, wenn sie ernst ist, attraktiver ist, als wenn sie lächelt. Haben Sie das eigentlich schon bemerkt?«
    Charles ging zur Tür und schloss sie sorgfältig, bevor er sich wieder seinem Neffen zuwandte. »Hattest du jemals ernsthafte Absichten Miss Lamb gegenüber?«, fragte er.
    »Oh ja. Ich hatte ernsthaft vor, Ihren Absichten zuvorzukommen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich denke, das liegt auf der Hand. Sie wissen, dass ich mich darauf verlassen hatte, Ihr Erbe zu werden – als ich noch dachte, dass Sie etwas zu vererben hätten, meine ich.« William griff nach der Flasche, die auf dem Beistelltischchen stand, und schenkte sich nach. »Ich dachte, Sie seien ein eingefleischter Junggeselle, was mir natürlich sehr entgegenkam. Doch dann hörte ich, dass Sie großes Interesse an einer der Töchter des Pfarrers zeigten. Deshalb beschloss ich, sie zu verführen – die Lady für mich zu gewinnen und das Erbe ebenfalls.« Spöttisch erhob er sein Glas.
    »Von allen dreisten …«
    »Ja, ja.« Er brachte Charles mit einer müden Geste zum Schweigen. »Ich dachte, es sei die kleine Charlotte, die Sie schon zehn Minuten, nachdem Sie zum ersten Mal den Fuß ins Pfarrhaus gesetzt hatten, bewunderten.«
    Charles starrte ihn in ohnmächtigem Zorn an.
    »Sie wollten doch Charlotte Lamb heiraten, oder etwa nicht?«, fragte William.
    Charles antwortete nicht.
    »Ich fand sie zwar entzückend, mit ihrem reizenden Lächeln und ihrem großzügigen … Wesen, aber ich gebe zu, dass ich Bea

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