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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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diesen Tagen selbst ein Kind.«
    »Glückwunsch«, sagte Daniel trocken.
    »Danke. Entgegen dem Anschein freue ich mich darauf, Vater zu werden.«
    »Sie sind es bereits.«
    Harris senkte kurz den Blick und fragte dann ruhig: »Ich habe keinerlei Rechte, das weiß ich, aber sagen Sie mir bitte … ist das Kind gesund?«
    »Ja. Es geht ihm sehr gut.«
    »Ist es ein Mädchen?«
    »Ein Sohn.«
    Harris starrte ins Leere und schüttelte den Kopf. »Ein Sohn«, flüsterte er.
    »Ja, ein Sohn, der in Schande und Armut aufwachsen wird, während Sie Karten spielen und ein bequemes Leben in einem schönen Haus führen – nein, in zwei schönen Häusern.«
    Ärger blitzte in den Augen des Mannes auf. »Taylor, Sie überspannen den Bogen.«
    »Nein, Sir. Sie selbst haben den Bogen vor neun Monaten überspannt, als Sie ein Mädchen ausnutzten, das halb so alt ist wie Sie …«
    »Sprechen Sie leiser! Sie ist nicht halb so alt wie ich und ich werde nicht hier stehen und zuhören, wie Sie Lügen über mich verbreiten. Hat sie Anschuldigungen gegen mich erhoben?«
    »Nein. Sie weigert sich, Ihren Namen zu nennen. Das Mädchen hat Sie vergöttert, seit ich sie kenne – auch wenn ich beim besten Willen nicht weiß, warum.«
    »Das stimmt. Sie wollten Sie selbst haben, aber Sie hat sie abgewiesen.«
    »Ihr Vater hat mich abgewiesen, aber das ist hier völlig nebensächlich.«
    »Nun, dann haben Sie ja jetzt Ihre Chance. Vielleicht sollten Sie irgendwo eine Wohnung für sie mieten, sie irgendwie unterstützen.«
    »Ich bin ein verheirateter Mann, wie Sie sehr wohl wissen.«
    »Nun, das trifft auch auf mich zu, aber von mir verlangen Sie es trotzdem.«
    »Ich bin nicht der Vater des Kindes.«
    Drei ältere Männer kamen aus dem Klubraum, zogen ihre Mäntel an und sahen neugierig zu ihnen herüber. Harris starrte sie an, blickte dann wieder auf Daniel und sagte ein wenig zu laut: »Nun, so etwas kann man heutzutage nie so genau sagen. Wer weiß.«
    Daniel holte aus und wollte dem anderen ins Gesicht schlagen, doch Harris war schneller und stärker und fing seine Hand mit einem Griff ab, der zweifellos vom regelmäßigen Reiten gestählt war und gegen den Daniels empfindsame, geschickte Arzthände nichts ausrichten konnten. Harris presste Daniels Hand schmerzhaft zusammen.
    »Es wäre doch eine Schande, die Hand eines Quacksalbers zu brechen, meinen Sie nicht?«
    »Eines Arztes, meinen Sie«, sagte Daniel durch die zusammengebissenen Zähne und trat dem Mann mit aller Kraft auf die Zehen.
    Harris heulte auf und sprang zurück. Er ließ Daniels Hand los und zog den Arm zurück, die Hand zur Faust geballt.
    »Mr Harris!« Ein junger Diener kam die Treppe zum Salon heraufgelaufen, er war völlig außer sich.
    Harris hielt mitten in der Bewegung inne und drehte sich zu dem Neuankömmling um. »Was ist los, Jones?«
    »Es ist Ihre Ladyschaft, Sir. Das Kind kommt zu früh und es geht ihr sehr schlecht. Dieser Geburtshelfer sagt, dass etwas nicht stimmt.«
    Der Kampf war vergessen, Harris stöhnte auf. »Ich habe ihr gesagt, sie soll zu einem Arzt gehen. Aber sie bestand auf Hugh Palmer, einem Accoucheur 1 , der bei ihren Freundinnen sehr in Mode ist.«
    »Bitte, Sir«, bat Jones, der Diener, »er sagt, Sie möchten sofort kommen.«
    Harris erbleichte. Er ergriff Daniels Arm und sagte drängend: »Taylor, ich weiß, dass Sie mich verachten, aber bitte, um meiner Frau willen …«
    »Natürlich.«

    Man hörte die Schreie schon von draußen. Charles Harris erschauerte und sein Gesicht wurde zu einer aschfahlen Maske der Panik. »Gott im Himmel.« Er wandte sich zu Daniel um. »Bitte, helfen Sie ihr.«
    Daniel nahm immer drei Stufen auf einmal, seine Arzttasche schwang bei jedem Sprung mit. Harris war dicht hinter ihm.
    Hugh Palmer, eine elfenhafte männliche Schönheit, nahm sie an der Tür mit grimmigem Ausdruck in Empfang. »Sie kommen zu spät.«
    »Zu spät«, explodierte Harris.
    »Das Kind ist schon da«, verkündete der Accoucheur. »Es war eine schwierige Entbindung.«
    Daniel bemerkte das Blut an den Händen und den Fatalismus in der Stimme des Mannes.
    Harris erschauerte wieder. »Warum schreit sie dann immer noch?«
    »Das Kind ist … Ich tat mein Bestes, aber ich fürchte, es wird nicht lange auf dieser Welt weilen.«
    »Nein!« Harris stürmte an dem Accoucheur vorbei durch den Salon ins Schlafzimmer. Daniel folgte ihm. Eine Pflegerin versuchte, Lady Katherine, deren Züge wild und verzerrt waren, davon abzuhalten, von ihrer

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