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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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Schamgefühl.
    Sie setzte ein selbstbewusstes Lächeln auf und hielt sich sehr gerade. »Welch ein Zufall, Sie zu sehen, Mr Bentley.«
    »Ja, Miss Lamb, äh, wie schön, Sie wiederzusehen. Wie geht es Ihnen?«
    »Wunderbar, danke. Ich bin so erleichtert, dass Sie an diesem schönen Nachmittag ausgegangen sind.«
    »Ach ja?«
    »Ich hoffe schon länger auf einen geeigneten Zeitpunkt, um Ihnen dies hier zurückzugeben. Es ist ja im Grunde nichts Wichtiges, aber ich freue mich doch, Ihnen nun an einem öffentlichen Ort zu begegnen, um mich dieser Verpflichtung entledigen zu können. Ich danke Ihnen, Sir. Einen schönen Tag noch.«
    Sie drehte sich um und wollte gehen. Ihr Lächeln war etwas eingefroren, aber es war ihr immerhin gelungen, es beizubehalten. Wenn sie jetzt nur nicht noch stolperte und ihren Abgang verdarb.
    »Bea!«
    Sie fuhr zusammen, hoffte, dass er es nicht bemerkt hatte, und zwang sich, sich auf den unerwarteten Ausruf hin langsam umzudrehen.
    »Ja, Mr Bentley?«, sagte sie, doch aus Angst, dass ihre Stimme zu hoffnungsvoll klang, fuhr sie leichthin fort: »Habe ich etwas vergessen? Oh, verzeihen Sie mir meine Unhöflichkeit. Bitte richten Sie Ihrer Begleiterin einen Gruß aus. Ich bin leider verabredet und muss mich beeilen, andernfalls würde ich sie liebend gern persönlich begrüßen.«
    »Sie müssten sie kennen. Es ist Amanda Litchfield.«
    »Oh, eine von den Litchfields. Grüßen Sie sie von mir.«
    »Bea … Miss Lamb. Geht es Ihnen wirklich gut?«
    »Natürlich.«
    »Und … Ihrer Familie?«
    »Besser denn je, danke. Aber jetzt muss ich wirklich gehen.«
    Er sah sie an, sichtlich verwirrt. Sein forschender Blick sagte ihr, dass er sie im Verdacht hatte zu schauspielern, sich aber nicht ganz sicher war. Damit musste sie sich zufriedengeben.

    Amelia Tilney sah forschend in das strenge Gesicht ihres Schwagers. Er war von Tee zu Portwein übergegangen. Sie wusste, dass er so gut wie nie etwas trank, hatte aber ganz und gar kein schlechtes Gewissen, dass sie ihn heute dazu gebracht hatte, Trost im Alkohol zu suchen. »Gareth, ich muss sagen, deine Gefühlskälte ist eine sehr unerfreuliche Überraschung für mich.«
    »Madam. Man muss stets die Konsequenzen seines Handelns tragen und wir wissen alle, dass es in einer solchen Situation kein Happy End gibt.«
    Amelia beugte sich vor und rückte das gerahmte Bild ihrer Schwester, das auf dem Tisch stand, zurecht. Sie sagte sanft: »Du bist ein Mann Gottes, Gareth. Du solltest am besten wissen, dass unser Gott ein barmherziger Gott ist, ein Gott der Gnade …«
    »Er ist auch ein Gott des Zorns. Und der Konsequenz.«
    »Aber muss Charlotte wirklich einen so hohen Preis bezahlen – muss sie ihre ganze Familie verlieren? Sie hat doch schon genug gelitten. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst, als ich sie das letzte Mal sah.«
    »Ach ja?« Er schien darüber nachzudenken. »Bereut sie? Tut es ihr leid?«
    »Ich habe nie ein reumütigeres Mädchen gesehen!«
    »Und wird sie von deiner Tante gut versorgt?«
    »Nun, es ist nicht viel Geld für Kohle oder Fleisch da, aber Margaret hat einen hübschen Küchengarten und viele Vorräte für den Winter. Ihr Sohn ist leider ein bisschen geizig und gibt ihr kaum etwas. Mein Mann und ich schicken ihr gelegentlich ein bisschen Geld. Wenn du es uns erlauben würdest, würden wir ihr mehr zukommen lassen, jetzt, wo Charlotte bei ihr wohnt.«
    »Nein. Ihr habt schon genug getan. Ich muss dich bitten, nicht noch mehr zu geben. Und nun möchte ich das Thema beenden.«
    »Du kannst dich auf meine Diskretion verlassen. Ich habe nur davon angefangen, weil mir Charlotte so sehr am Herzen liegt …«
    Er brachte sie mit einer gebieterischen Handbewegung zum Verstummen. »Ja, ja.« Er stand auf. »Jetzt muss ich dir aber wirklich Lebewohl sagen.«
    Amelia erhob sich ebenfalls. Sie war schmerzlich berührt von der Schroffheit ihres Schwagers, doch insgeheim glaubte sie, dass er nicht ganz so unbewegt war, wie er tat.

    Eine Woche später erklang bimmelnd die Ladenglocke, als Margaret Dunweedy die Tür der Metzgerei öffnete. Der Windstoß, der sie begleitete, versetzte das an Haken aufgehängte Geflügel und die Schinkenkeulen ins Schwingen. Der Geruch von Würstchen, würzigem englischem Käse und Fleischpasteten schlug ihr entgegen und der fröhliche Metzger begrüßte sie in sauberer Schürze und mit einem dienstfertigen Lächeln. »Einen wunderschönen guten Tag, Missus Dunweedy.«
    »Ihnen ebenfalls, Mr Doughty. Was

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