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Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Die Lady von Milkweed Manor (German Edition)

Titel: Die Lady von Milkweed Manor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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haben Sie denn heute für Sixpence das Pfund?«
    »Heute brauchen Sie keine Suppenknochen zu nehmen, Ma'am. Nicht bei der Höhe Ihres Kontos – Sie haben noch über zwei Pfund gut.«
    »Zwei Pfund – das muss ein Irrtum sein, Mr Doughty. Auf meinem Konto?«
    »Nein, Ma'am, das ist kein Irrtum.« Er zwinkerte ihr zu. »Vielleicht haben Sie ja einen heimlichen Verehrer?«
    »Machen Sie sich nicht über mich lustig. In meinem Alter?«
    »Ich scherze nicht. Also, was möchten Sie haben? Eine schöne Lammkeule? Oder vielleicht eine gefüllte Gans? Einen Braten?«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Sicher bin ich sicher.«
    Margaret Dunweedy hätte gerne geglaubt, dass das Geschenk von ihrem Sohn Roger kam, aber sie wusste, dass das nicht stimmte. Sie vermutete, dass die zwei Pfund mehr mit ihrer Untermieterin als mit ihr selbst zu tun hatten, aber sie war dankbar, dem Mädchen auch einmal etwas Besseres vorsetzen zu können als die ewigen Eintöpfe und Suppen, die sie immer kochte.
    »Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich zuletzt einen Braten gekauft habe«, gab sie zu.
    »Braten mit Kartöffelchen und feingeschnittenen Zwiebeln …« Der Metzger schloss verzückt die Augen beim Gedanken an den Wohlgeschmack dieser Delikatesse.
    »Dann also den Braten, Mr Doughty.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl, Ma'am. Ganz ausgezeichnet.« Er zückte einen Bleistift und machte sich eine Notiz.
    Margaret zog fragend eine Braue hoch.
    »Ich muss aufschreiben, wofür das Geld ausgegeben wird, Ma'am. Ihr Verehrer ist zwar großzügig, aber er scheint kein Vertrauen in einen alten Kerl wie mich zu haben. Wahrscheinlich fürchtet er, dass ich die zwei Pfund einfach einstecke und Sie gar nichts von Ihrem Glück erfahren.«
    »Dann kennt er Sie nicht, Mr Doughty. Einen vertrauenswürdigeren Metzger habe ich nie gekannt.«
    »Danke, Ma'am. Hier, bitteschön, viel Freude daran.« Er reichte ihr das Päckchen über den Ladentisch.
    »Die werden wir sicherlich haben.«
    »Sie haben Gesellschaft?«
    »Nur meine Nichte, die uns besuchen kommt.«
    »Ah ja, so ist das.«
    Es stimmte zwar nicht ganz, aber Margaret war klug genug, dem Dorfmetzger nichts von den Problemen ihrer Großnichte zu erzählen. Der Mann schummelte zwar nicht beim Abwiegen, aber er würzte seine Koteletts allzu gern mit saftigen Gerüchten.

    Tibbets kündigte Lady Katherines Ankunft an. Während ihr Vater sich erhob, legte Bea nur das Buch beiseite, in dem sie gelesen hatte. Ihre Cousine trat ein. Sie sah – wie Bea sich neidisch eingestand – in ihrem Federhut und dem pelzgefütterten Umhang, der ihre Gestalt nicht ganz verbarg, höchst elegant aus, auch wenn ihre Taille von der Schwangerschaft im letzten Herbst noch etwas stärker war als sonst.
    »Lady Katherine. Nichte!« Der Pfarrer strahlte.
    »Guten Tag, Onkel. Du siehst … nun, du siehst müde aus. Geht es dir nicht gut?«
    »Ich werde nicht jünger. Aber ich kann nicht klagen.«
    »Und Beatrice. Wie schön, dich wiederzusehen.«
    Beatrice nickte nur knapp.
    Ihr Vater lächelte umso breiter. »Was für ein unerwartetes Vergnügen.«
    »Kommt es wirklich unerwartet? Ihr habt doch sicher gehört, dass wir nach Fawnwell zurückkehren?«
    »Wir hörten, dass die Reparaturarbeiten fast beendet sind, aber nicht, dass du …«
    »Ja. Ich habe mein Haus in London für diese Saison geschlossen. Wir machen dieses Jahr alles genau anders herum. Jetzt, wo die meisten unserer Freunde ihre Landgüter verlassen haben und nach London zurückgekehrt sind, haben wir das Stadthaus abgeschlossen und werden das Frühjahr und den Sommer hier verbringen. Ich bin alles andere als glücklich, dass wir auf diese Weise eine Saison in London verpassen, aber Charles meint, die Landluft wird Edmund guttun. Oh, ihr müsst ihn unbedingt sehen.« Sie wandte sich zu dem Dienstmädchen um, das hinter ihr stand. »Die Amme soll hereinkommen, sobald sie dem Kind die Windeln gewechselt hat.«
    »Ja, M'lady.« Tibbets knickste und verließ das Zimmer.
    »Möchtest du dich nicht setzen?«, fragte Bea kühl.
    »Danke. Dein Kleid … ein wenig streng, nicht wahr? Aber es steht dir irgendwie.«
    »Das finde ich auch.« Bea mochte das hoch geknöpfte Hauskleid in einer Farbe, die sie als sturmgrau zu bezeichnen pflegte.
    »Ich hätte mich früher gemeldet«, plauderte Katherine weiter in dem Versuch, das eingetretene Schweigen zu überbrücken, »aber zuerst hatte ich meine Erholungszeit und dann kam dieser furchtbare Winter. Fandet ihr ihn nicht auch schrecklich?

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