Die Lagune Der Flamingos
Argentinien, die sie bis nach Feuerland geführt hatte, zurückgekehrt.
Irgendwo auf dieser Reise, fuhr es Anna in diesem Moment durch den Kopf, musste das Kind gezeugt worden sein. Ob es wohl ein ebensolcher Vagabund werden würde wie seine Eltern?
Eigentlich hoffe ich ja auf ruhigere Zeiten, andererseits …
Ach, in den letzten Jahren war so viel passiert. Estella und Marco, die ebenfalls geheiratet hatten, lebten auf Tres Lomas und standen Viktoria und Pedro beim Führen der Estancia zur Seite. Pacos Eltern hatten nach Humbertos Tod endlich heiraten können. Im Sterben liegend und im Willen, sich mit Gott zu versöhnen, hatte Humberto seiner Tochter Estella La Dulce, Santa Celia und Tres Lomas vererbt. In diesem Jahr hatte ein Gericht Estella Santa Celia endgültig zugesprochen. Wutschnaubend war die Familie Sanchez sofort nach der Gerichtsverhandlung abgereist.
Seit Anfang des Jahres arbeiteten Mina und Frank in Annas Fuhrunternehmen. Frank hatte seine New Yorker Verlobung gelöst, einer Hochzeit mit Mina stand jetzt nichts mehr im Wege. Er arbeitete in den Stallungen und überall, wo Not am Mann war. Mina unterstützte Anna bei der Arbeit im Büro. Die junge Frau machte ihre Sache gut, und Anna versöhnte sich langsam mit dem Gedanken, dass ihre eigene Tochter wohl niemals Interesse am Unternehmen ihrer Mutter zeigen würde.
Die Nachrichten aus La Dulce waren jedoch nicht alle gut. Arthur Weißmüller hatte seine Frau trotz intensiver Suche bislang nicht wiedergefunden. Olga blieb unauffindbar. Trotzdem war Arthur entschlossen, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Worüber sich Anna aber besonders freute, war, dass ihr Bruder Eduard nach langer Trauer um Annelie endlich sein persönliches Glück gefunden hatte. Er lebte nun mit seiner vertrauten Gefährtin Monica de la Fressange auf La Dulce. Irgendwann hatte er ihr erzählt, wie es dazu gekommen war.
»Vermisst du mich eigentlich, wenn ich auf La Dulce bin?«, hatte er Monica bei einem Besuch in Buenos Aires gefragt.
Monica hatte gelächelt. »Es gibt keinen Tag, an dem ich dich nicht vermisse, Eduard.«
»Dann komm mit mir nach La Dulce«, hatte Eduard geantwortet. »Was hält dich denn noch in Buenos Aires? Du arbeitest doch nicht mehr!«
Monica hatte nachgedacht, und ihr Gesicht hatte Wehmut widergespiegelt, aber Eduard erkannte auch Sehnsucht.
»La Dulce, ja?« Ein Lächeln schwang in ihrer Stimme mit.
Eduard sah sie hoffnungsfroh an. »Ja, komm einfach nach Hause.«
Danksagung
Dies ist meine zweite Reise nach Argentinien. Sie hat mich Neues lernen lassen, mich zum Lachen gebracht und mich berührt, ganz wie mein erster Romanausflug ins »Land des Korallenbaums«.
An der Entstehung eines Buches und an seinem Weg in die Buchläden sind viele Menschen beteiligt. Ihnen möchte ich hier ebenso danken wie meinem Agenten Bastian Schlück, meiner Lektorin Melanie Blank-Schröder und meiner Textredakteurin Margit von Cossart. Ihr habt meine Geschichte zu einer besseren gemacht! Danken möchte ich aber auch meinen Leserinnen und Lesern für Lob, Kritik, wichtige Hinweise, fürs Mitfühlen und für so vieles mehr: Letztendlich bringen Sie eine Geschichte erst zum Leben!
Sofia Caspari
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