Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die lange Reise

Die lange Reise

Titel: Die lange Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
gefolgt von dem Doppelkopfmutanten, Hugh, Bobo und Bull, dem dritten von Joe-Jims Bande. Joe war ein wenig verärgert. Irgendwie hatte man ihn als Führer ausgebootet – noch dazu als Führer seiner Bande. Mit einem Mal gab Hugh die Befehle. Aber jetzt war nicht die richtige Zeit, dagegen etwas zu unternehmen. Jim machte es offenbar gar nichts aus. Im Gegenteil, er schien sich auch noch darüber zu freuen.
    Die nächsten zehn Stockwerke legten sie zurück, ohne auf weiteren Widerstand zu stoßen. Erst jetzt erlaubte Hugh eine kurze Pause, um sich um die Verletzungen kümmern zu können. Nur Langarm und Bobo hatten tiefere Wunden davongetragen. Bobo im Gesicht und Langarm am Oberarm. Joe-Jim sprühten Verband darauf, mit dem sie sich vor ihrem Aufbruch versorgt hatten. Dann kletterten sie weiter Stockwerk um Stockwerk empor.
    Als sie das Wohndeck der Zwillinge erreicht hatten, wandte Hugh sich an Joe-Jim. »Ich will mit Alan und Bobo zur Kapitänsaussichtswarte hinauf. Habt ihr Lust mitzukommen?«
    »Wozu?« fragte Joe.
    »Ihr werdet es sehen, wenn wir oben sind. Also, Männer, kommt schon!«
    Joe wollte wütend aufbrausen, überlegte es sich jedoch, als Jim schwieg. Joe-Jim folgten den anderen.
    Sie schwebten vorsichtig durch die Tür zur Aussichtswarte. Bobo hatte den immer noch bewußtlosen Ertz über die Schulter geschlungen.
    »Das ist das Draußen, von dem ich dir erzählt habe«, erklärte Hugh Alan und deutete auf die funkelnden Sterne.
    Alan starrte mit weit aufgerissenen Augen und klammerte sich fest an Hughs Arm. »Bei Jordan!« stöhnte er. »Wir fallen hinaus!«
    Er zwickte hastig die Augen zu.
    Hugh schüttelte ihn. »Wir fallen nicht. Sieh dich nur richtig um. Es ist ein wundervoller Anblick. Komm, öffne die Augen!«
    Joe-Jim stupsten Hugh mit dem Ellbogen. »Was soll das Ganze?« brummte Joe. »Warum hast du ihn hierhergebracht?« Er wies auf Ertz.
    »Ach, der. Wenn er aufwacht, zeige ich ihm die Sterne und beweise ihm, daß das Schiff sich bewegt.«
    »Was versprichst du dir denn davon?«
    »Ich habe vor, ihn zurückzuschicken, damit er wiederum andere überzeugen kann.«
    »Und wenn es ihm nicht besser ergeht als dir?«
    »Dann ...«, Hugh zuckte die Schultern, »... dann müssen wir es so lange versuchen, bis sie die Wahrheit begreifen!«
     

 
2.
     
    »Na schön, den Chefingenieur hast du also überzeugt«, brummte Joe und deutete mit dem Messer auf Bill Ertz, ehe die Hand fortfuhr in Jims Zähnen zu stochern. »Aber was hast du schon davon?«
    »Wie oft soll ich euch das noch erklären«, erwiderte Hugh Hoyland gereizt. »Wir machen weiter, bis jeder Wissenschaftler, vom Kadetten bis zum Kapitän, auch daran glaubt, daß das Schiff sich bewegt, daß wir es bewegen können. Dann führen wir die Reise zu Ende, wie Jordan es vorgesehen hatte. Wie viele Kämpfer könnt ihr zusammentrommeln?«
    »Du glaubst doch nicht vielleicht gar, daß wir dir bei diesem Irrsinn auch noch helfen werden!«
    »Aber natürlich. Ich brauche euch unbedingt dazu.«
    »Dann laß dir lieber gleich was anderes einfallen. Wir machen nicht mit. Bobo! Hol das Schachbrett.«
    »Okay, Boß.« Der Zwerg schlurfte zum Wandschrank.
    »Halt, Bobo!« befahl Jim. Der Mikrozephale blieb stehen. Er runzelte die Stirn. Daß die beiden Köpfe sich in ihren Befehlen nicht immer einigen konnten, war der einzige Umstand in seinem Leben, der ihn beunruhigte. »Hören wir uns doch erst einmal an, was er vorhat.« Jim grinste. »Vielleicht würde es uns Spaß machen.«
    »Der einzige Spaß, den du erwarten kannst, ist ein Messer zwischen die Rippen«, murrte Joe. »Und darf ich dich darauf aufmerksam machen, daß es nicht nur deine Rippen sind. Nein, ich bin absolut nicht damit einverstanden.«
    »Das habe ich ja auch nicht verlangt. Du sollst im Moment nichts weiter, als deine Ohren spitzen. Vergessen wir mal den Spaß. Vielleicht ist Hughs Plan der einzige Weg, unser Leben zu retten.«
    »Was soll das schon wieder?« brummte Joe argwöhnisch.
    »Hast du denn nicht gehört, was Ertz gesagt hat? Die Schiffsoffiziere haben vor, die oberen Decks auszuräuchern. Würde es dir vielleicht mehr Spaß machen, in den Konverter zu wandern? In deine Atome aufgelöst, kannst du nicht mehr Schach spielen.«
    »Blödsinn! Die Mannschaft kann die Muties niemals ausrotten – wie oft haben sie es schon versucht!«
    »Na, was hast du dazu zu sagen?« wandte Jim sich an Ertz.
    »Ich glaube, ich ...« Ertz begann eingeschüchtert zu stottern. Der Sturz vom

Weitere Kostenlose Bücher