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Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Beckmann
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Feinde wandten sich zur Flucht. Janus´ Denken setzte wieder ein. In seinen Ohren dröhnten plötzlich die Rufe des königlichen Boten: »Otto von Northeim ist geflohen! Wir haben gesiegt!«
    Kraftlos ließ er sein Schwert sinken und starrte um sich. Das Schlachtfeld beim Kloster Homburg war ein See aus Blut. König Heinrich hatte den mächtigen Sachsenherzog Otto von Northeim in die Knie gezwungen.
    Am Abend nach der Schlacht feierten sie und der König ließ alle Fürsten zu sich ins Kloster bitten. Janus beobachtete schweigend, wie Heinrich sein Schwert in die Höhe riss und rief: »Die Sieg ist unser! Der Aufstand ist niedergeschlagen!«
    Unter lautem Jubelgeschrei feierten ihn die Fürsten. Der König hob den Arm und alle im Raum verstummten. »Hört, meine Fürsten! Ich will, dass Otto von Northeim gefunden wird. Er soll vor mir knien und um Gnade winseln. Wir setzen ihm morgen nach und zünden alle Dörfer an, die unseren Weg kreuzen. Die Sachsen sollen sich nie wieder gegen ihren König erheben. Diese Aufgabe will ich Euch und Euren Männern übertragen, Herzog von
    Schwaben.«
    Rudolf verbeugte sich vor dem König.
    Janus blickte entsetzt zu Hermann und flüsterte: »Das darfst du nicht zulassen!«
    Sein Schwiegervater trat einen Schritt vor und verbeugte sich vor Heinrich. »Mein König, bestraft nicht die armen Bauern in Sachsen für die Taten ihrer Fürsten. Großes Elend wird über das Land kommen, wenn Ihr die Dörfer anzünden lasst. Ich bitte Euch, macht nicht die einfachen Menschen für das verantwortlich, was in Sachsen geschehen ist.«
    Der König sah ihn an und Janus konnte den Zorn in seinen Augen lodern sehen. »Schweigt, Graf von Gleiberg! Ich schätze Euer Urteil, das wisst Ihr, doch nun seid Ihr zu nachsichtig! Es waren Bauern, gegen die wir heute gekämpft haben. Habt Ihr das vergessen? Sie sind genauso schuldig wie ihre Fürsten!«
    Hermann senkte seinen Kopf und ging auf ein Knie. »Ich beschwöre Euch, mein König. Sie taten es nur, weil Otto von Northeim sie dazu gezwungen hat.«
    Der König erhob seine Stimme und ein wildes Funkeln trat in seine Augen. »Aber sie taten es und jetzt ist es genug!«
    Rudolf von Rheinfelden stimmte lautstark zu. »Ihr habt recht, mein König. Nur mit Härte kann man die Sachsen besiegen.«
    Der König nickte zufrieden. »Hört mich an, meine Fürsten! Wenn Ihr Otto von Northeim gefunden habt, so will ich, dass jeder, der mit ihm in Verbindung steht, und seine gesamte Familie zu mir gebracht wird. Sie sollen vor mir auf den Knien rutschen und mich um Vergebung bitten. Wer sich weigert soll des Todes sein!«
    Hermann stand mittlerweile wieder neben Janus. »Er weiß nicht, was er redet«, flüsterte er verzweifelt. »Er ist betrunken. Das geht nicht gut aus! Otto von Northeim hat viele Fürsprecher in den Reihen der Fürsten. Der König sollte jetzt versöhnen, anstatt zu spalten. Er ist zu hitzköpfig!«
    »Dann müssen wir einschreiten!«, erwiderte Janus.
    »Ich fürchte, dazu ist es zu spät. Diesen Befehl kann er gegenüber den bayrischen und schwäbischen Fürsten nicht widerrufen, wenn er sein Gesicht nicht verlieren will.«
    Jetzt meldete sich Konrad von Werl zu Wort, langsam schritt er auf den König zu, kniete vor ihm und senkte sein Haupt. »Ich habe an Eurer Seite gekämpft, mein König, doch Ihr wisst, meine Gemahlin ist die Tochter Otto von Northeims. Macht nicht seine Familie für seine Taten verantwortlich.« Der König blickte Konrad mitleidslos an. »Graf von Werl, Ihr habt mir treu gedient und es betrübt mich, dass Ihr mit der Tochter eines Verräters als Weib geschlagen seid. Doch es wäre keine Schande vor Gott, wenn Ihr Euch dazu entschließen solltet, sie zu verstoßen. Euer König erlaubt es. Otto und seine Getreuen wie Burkhard von Halberstadt, der Sachsenherzog Magnus, Friederich von Goseck und die ganze Familie Otto von Northeims sollen um Gnade betteln.«
    Gespannt beobachtete Janus den Werler Grafen. Er hielt Konrad keineswegs für dumm, es musste ihm klar sein, dass mit dieser
    Entscheidung des Königs das Band zwischen der Familie Otto von Northeim und der des Königshauses endgültig zerreißen würde. Konrad unternahm einen letzten Versuch. »Mein König, ich verlange von Euch, dass die Familie des Grafen von Northeim, die auch die meine ist, verschont bleibt! Macht mit Otto, was immer Euch beliebt. Er ist ein Verräter und hat es nicht besser verdient, seine Familie jedoch trifft keine Schuld.«
    Der König ging auf Konrad

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