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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Eröffnungsrede gelaufen sein mochte.
    Er trat näher, um sich die Einzelheiten anzusehen.
    Amaryllis Haseen war am Morgen dran gewesen, sie hatte er also verpasst. Aber Frère Jacques, Rootes Guru, sprach nach der Mittagspause über sein neues Buch und den Third Thought.
    Wieder im Hauptquartier der Polizei von Sheffield, traf er sich anschließend mit Roses Boss. Er sah nicht gut aus, und trotz seiner Versicherung, es sei nicht mehr ansteckend, versuchte sich Pascoe im Lee zu halten, wenn er durch sein Kettenrauchen den nächsten gewaltigen Hustenanfall auslöste.
    Er war weniger überzeugt als sein DI , dass Pascoes Neuigkeiten definitiv auf einen sich abzeichnenden Überfall hindeuteten, befragte ihn aber eindringlich zu dem Standpunkt, den Andy Dalziel bei der Sache einnahm. Die Meinung des Dicken hatte hier offensichtlich einiges Gewicht. Schließlich gab er Rose seinen bedingten Segen, der Pascoe nur allzu bekannt vorkam. Im Klartext: Wir brüsten uns mit deinem Erfolg, geht die Sache aber in die Hose, trägst du dafür die alleinige Verantwortung.
    Stan Rose war höchst erfreut. Vor der Räucherkammer sagte er: »Pete, ich lade dich zum Mittagessen ein. Das ist das wenigste, was ich tun kann. Das bin ich dir schuldig.«
    »Danke, Stan«, sagte Pascoe, »aber ich hab noch was an der Universität zu erledigen. Apropos, da ist noch was … erinnerst du dich an diesen Frobisher, Sergeant Wield hat dich darüber befragt, damals im Zusammenhang mit dem Tod dieses Professors …?«
    »Ja, klar. Überdosis mit Todesfolge, hat versucht, sich wach zu halten, um seine Arbeit zu Ende zu bringen.«
    »Genau der. Hör zu, wenn ich schon hier bin, würde ich mich gern in dem Haus umsehen, in dem er gewohnt hat, kurz ein paar Worte mit den noch vorhandenen Nachbarn wechseln, nichts Großes – aber falls einer von denen muffig wird, würde es nicht schaden, wenn ich sagen könnte, es sei mit dir abgesprochen.«
    Rose sah ihn an wie einen armen Verwandten, der plötzlich aufs Geld zu sprechen kam.
    »Hat das irgendwas mit diesem Roote zu tun?«, fragte er.
    »Entfernt.«
    »Pete, es war ein normaler Todesfall, keinerlei Verdachtsmomente, längst Gras über die Sache gewachsen.«
    »Laut deiner eigenen Aussage ist seine Schwester da aber anderer Meinung.«
    »Wofür sind Schwestern denn sonst da? Pete, es ist Zeitverschwendung.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht. Und mir ist klar, dass ich meine Energie darauf konzentrieren sollte, dich bei dieser Schatz-Sache zu unterstützen …«
    Ganz leicht betonte er das Wort
unterstützen
.
    Rose seufzte.
    »Mach, wie du willst, Pete. Ich kann ja immer noch sagen, dass du deinen Dienstrang ausgespielt hättest.«
    »Das wäre mein nächster Schritt gewesen«, grinste Pascoe.
     
     
     ascoe betrat den Vorlesungssaal der Universität, als Dr. Pottle soeben mit seinen einleitenden Worten zu Frère Jacques fertig war. Die vordersten Reihen waren ausnahmslos besetzt, hinten aber gab es noch genügend freie Plätze. Vielleicht lag es an dem Grippevirus. Pascoe setzte sich in die hinterste Reihe neben ein Studentinnen-Trio, das aussah, als wäre es der Welt längst überdrüssig und hier nur aufgetaucht, um der Kälte zu entgehen. Pottle trat vom Podium und nahm ganz vorne Platz. Eine Frau neben ihm wandte den Kopf und sprach mit ihm einige Worte, und obwohl Pascoe nur das Foto auf dem Schutzumschlag kannte, glaubte er Amaryllis Haseen erkannt zu haben.
    Frère Jacques war eine Überraschung. Mit seinem kurz geschnittenen blonden Haar und dem eng anliegenden schwarzen Rollkragenpullover, der einen muskulösen Oberkörper ohne Anzeichen von Fett umhüllte, sah er eher wie ein Skilehrer als ein Mönch aus.
    »Na, aber hallo«, sagte eines der Mädchen neben Pascoe. »Ob da wohl auch sein Schniedel mithalten kann?«
    Es kam ganz selbstverständlich, genauso, als würde ein junger Mann beim Anblick einer vollbusigen Frau
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raunen. War dies ein Schritt hin zur Gleichberechtigung oder eher ein Schritt zurück?, fragte sich Pascoe.
    Jacques begann mit seinem Vortrag. Sein Englisch, grammatikalisch perfekt, wies einen genügend schwachen Akzent auf, um sexy zu klingen. Er plauderte vom Tod, von seinen eigenen Erfahrungen als Soldat, seiner Ansicht, dass die westliche Zivilisation aufgrund ihrer zunehmenden Besessenheit, die sie lebensverlängernden Mitteln und Wunderkuren entgegenbrachte, sich idiotischerweise die einzige vom Menschen nicht zu besiegende Konstante der Natur zum Feind

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