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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Juweliers und betrachtete die Schraffur.
    »Schätze, du hast das falsch aufgefasst«, sagte er nicht ohne Befriedigung.
    »Falsch? Wieso?«
    »Ich würde sagen, es lautet nicht Deins bis die Zeit über zerstörten Welten in die Ewigkeit fällt, sondern
bis die Zeit über zerstörten Welten in die Ewigkeit fällt Dein s

    »Lass sehen.«
    Er spähte durch das Glas. »Du könntest Recht haben. Aber damit ist es nur noch eindeutiger, dass die Uhr ein Geschenk von Sam war!«
    »Oder von Simon oder Syd oder dem verdammten Santa Claus.«
    »Nein, es muss Sam Johnson sein. Ich hab das Zitat nachgesehen … oder ließ es vielmehr Ellie nachschlagen. Es stammt aus
Death’s Jest-Book,
einem Theaterstück von Beddoes, über den Sam geforscht hat. Das Buch, das Roote von Linda Lupin vermacht wurde, um es fertig zu schreiben. Sie ist …«
    »Bitte, mein Gott, nichts mehr davon! Mein Hirn fühlt sich an, als würde da jemand mit einer Porridge-Schöpfkelle herumrühren. Ich strecke die Waffen. Die Uhr war ein Geschenk von Johnson an Frobisher. Gut, aber was beweist das? Wenn wir uns auf dich verlassen müssten, um genügend Beweise zu sammeln, damit wir ihn wieder ins Syke stecken können, stehen uns ein paar lange, mühselige Arbeitstage bevor. Wir pinkeln hier im Dunkeln. Wenn wir uns keine nassen Füße holen wollen, ist es wohl das Beste, wenn ich mit der kleinen Miss Pomona Herzensangelegenheiten austausche und herausfinde, was hier wirklich abgeht. Und auch wenn sie nicht reden will, findet sich vielleicht ein Hinweis, wie lange es ihrer Meinung noch dauert, bis sie ins Grab fährt!«
    Pascoe schüttelte den Kopf.
    »Jetzt fängst du schon wieder an«, sagte er. »Genau wie bei Lubanski. Für dich ist der Tod nur ein beliebiges Polizeiwerkzeug, oder? Aber das sind wirkliche Menschen, über die wir hier reden!«
    »Nein«, sagte Dalziel. »Lubanski nicht. Er ist ein toter Mensch, Pete. Und nicht mehr wirklich. Wo er war, da ist jetzt eine Lücke. Deswegen ist Wieldy so durcheinander. Wir treten ab, und trotz aller Gedenkgottesdienste und Denkmäler und dem ganzen ehrfürchtigen Scheiß über das Weiterleben in der Erinnerung haben wir aufgehört zu existieren. Wo wir waren, da ist jetzt eine Lücke, durch die ein Elefant hindurchfurzen könnte, und wir würden noch nicht einmal den Gestank bemerken. Das ist wie bei einem Zahn, den man verliert. Es tut ein wenig weh, dann bemerken wir eine Zeit lang die Lücke, dann fangen wir an, auf dem Zahnfleisch oder der anderen Seite herumzukauen, und bald sind der Zahn und die Lücke vergessen. Ende der beschissenen Predigt. Ich werde mit dem Mädel reden, mal wieder den Alten raushängen lassen. Sie lieben alle ihren Daddy, das sagt doch Freud, oder? So, und nun zu den wichtigen Dingen: Dieser DI Rose, wie schätzt du ihn ein?«
    »Ich glaube, er ist in Ordnung.«
    »Na ja, ich hab da so meine Zweifel, wenn jemand mit einem Namen wie Operation Schlange kommt. Sieht zu viele Filme, was? Okay, okay, ich akzeptiere dein Urteil. Es ist seine Show. Aber wir bekommen die Scheiße ab, wenn auf unserem Gebiet was schief läuft. Ich werde kurz mit Desperate Dan sprechen, und wenn ich seine Zustimmung bekomme, dann nur, weil ich ihm erzählen werde, dass du die Sache leitest. Er hält nämlich verdammt große Stücke auf dich, das tut er, jawohl.«
    »Das ist aber nett«, sagte Pascoe.
    Er stand auf, schwankte, leicht nur, aber nicht so leicht, dass Dalziel es nicht bemerkt hätte.
    »Alles in Ordnung?«, sagte er.
    »Glaube schon.«
    Aber das war gelogen. Er hatte sich am Samstag die Luft mit Kung-Flu-Viren geteilt, und jetzt wusste er, dass sie auf dem Vormarsch waren, dass sie ihre wilden asiatischen Kampfschreie ausstießen und alles, was sich ihnen in den Weg stellte, niederknüppelten und wegtraten und klein hackten.
    Aber er würde sich nicht unterkriegen lassen! Niemals … niemals … niemals …
     
     
     
as Leben ist nichts ohne den Tod, denn es ist der Tod, der das Leben definiert, ihm einen Sinn verleiht, auch wenn es vollkommen sinnlos erscheint. Frag dich selbst, was könnte sinnloser sein als ein Leben ohne Tod?
    Darniederliegend auf seinem Schmerzensbett, war Peter Pascoe uneingeschränkt für den Tod. Jeder Knochen in seinem Leib schien seinen ganz eigenen Schmerz zu haben. Niemals zuvor war ihm so bewusst geworden, dass er aus Knochen bestand, einem Konstrukt aus Gliedern und Gelenken. Seltsam erschien ihm, dass in der Kunst der Tod so häufig als Skelett

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