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Die Lavendelschlacht

Die Lavendelschlacht

Titel: Die Lavendelschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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reichlich abgedroschen, trotzdem konnte man irgendwie nicht auf sie verzichten. Und in diesem speziellen Fall fand ich die Antwort besonders schwierig. Einerseits wollte ich mit Josch in unserer ersten gemeinsamen Nacht natürlich ungestört sein. Andererseits war das eine optimale Gelegenheit, um mich bei Thomas für seine reizende Neujahrsüberraschung zu revanchieren. Valerie war zwar seitdem nicht mehr bei uns aufgekreuzt, aber sie hatte mir ja deutlich zu verstehen gegeben, dass ihr die Farbe unseres Schlafzimmers missfiel.
    Letzten Endes nahmen mir meine tränenden Augen die Entscheidung ab. Die verräucherte Kneipenluft war Gift, ich konnte die Kontaktlinsen auf keinen Fall die ganze Nacht drinbehalten. Mist, das kam davon, wenn man die falschen Prioritäten setzte! Was nützten mir meine rasierten Beine, wenn ich so essenzielle Dinge wie das Fläschchen mit der Aufbewahrungslösung vergaß? Offenbar musste sogar ein lockerer Lebenswandel generalstabsmäßig geplant werden. Ich überlegte fieberhaft. Wenn ich meine »Ersatzaugen« einfach draußen liegen ließ, konnte ich die sündhaft teuren Dinger am nächsten Morgen in den Müll schmeißen! Ziemlich kostspieliger Sex. So eine Granate konnte Josch im Bett gar nicht sein, als dass es das wert wäre!
    Wider Erwarten hatte das Objekt meiner Begierde nichts dagegen einzuwenden, unsere erste rauschende Liebesnacht bei mir zu feiern: »Ich bin dabei!« Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es ihm sogar ganz recht. Ich konnte mir auch vorstellen, warum. Zwischen Thomas und ihm war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, daher lag die Vermutung nahe, dass Josch sein neues Revier abstecken wollte. Von mir aus! Solange er seine Duftmarken nicht auf die gleiche Weise hinterließ wie Linus, kam mir das sehr gelegen.
    Im Arbeitszimmer machten wir kurze Zeit später da weiter, wo wir in der Kneipe aufgehört hatten. Wir verschlangen und verbissen uns ineinander, voller Verlangen wälzten wir uns auf dem Sofa herum. Unser Atem ging immer schneller.
    Komm, alter Junge, halt durch, betete ich im Stillen! Natürlich meinte ich nicht Josch, sondern Henriksberg, denn er war es, der von uns dreien mit Abstand am lautesten keuchte. Nicht, dass er unter der ungewohnten Last zusammenbrechen würde! Fürs Erste hielt Henriksberg sich jedoch wacker und begnügte sich damit, uns hin und wieder unsanft in den Rücken zu knuffen. Aber das bekamen wir im Eifer des Gefechts eh kaum mit! Wir waren viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt.
    Gierig zog ich Josch den Pullover über den Kopf, ließ meine Hand seinen Rücken entlangwandern und strich verzückt über die weiche Mulde zwischen Rücken und Po. Dann setzte ich meine Entdeckungsreise fort und packte fester zu. Wow, dieser knackige Hintern war wirklich jede Sünde wert, fällte ich mein erstes fachfrauliches Urteil.
    Ich spürte Joschs heißen Atem auf meiner Haut, als er meine Brüste mit Lippen und Zunge liebkoste. Spielerisch biss er in meine Brustwarze, dann machte er sich an dem Reißverschluss meiner Hose zu schaffen.
    In meinem Kopf flackerte ein rotes Warnlämpchen auf. Es war wohl besser, das Thema Verhütung anzusprechen, solange wir noch einen Rest Verstand beieinander hatten. Seit Thomas und ich nicht mehr zusammen schliefen, hatte ich die Pille öfter vergessen als sie geschluckt. Irgendwann hatte ich sie ganz abgesetzt. Warum sollte ich meinen Körper ganz ohne Grund mit diesem Chemiezeugs bombardieren?
    »Sag mal, hast du ...?« Du lieber Himmel, ich war völlig aus der Übung. Josch ließ von meinem Reißverschluss ab.
    »Hast du vielleicht...?«, wagte ich einen neuen Anlauf.
    »Ob ich einen Gummi dabeihab, willst du wissen?« Da! Da war es wieder, dieses niedliche, kleine Grübchen. »Voilà! Der kluge Mann sorgt vor.« Er nestelte ein kleines Päckchen aus der Hosentasche.
    Und dann passierte es!
    Als ich das Kondom sah, machte es plötzlich in meinem Kopf klick. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Das rosa Schächtelchen aus Thomas’ Nachttischschublade kam mir in den Sinn und hielt sich dort hartnäckig. Ob die Packung mittlerweile leer war? Mein Magen klumpte zusammen. Ob Thomas mit Valerie lieber schlief als mit mir?
    Beim Sex über die Einkaufsliste oder die unbezahlte Telefonrechnung nachzubrüten war schlimm genug, aber an den Exfreund zu denken war unverzeihlich. Die ganzen letzten Tage hatte es für mich nur Josch gegeben. An Thomas hatte ich keinen Gedanken mehr verschwendet. Verdammt,

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