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Die Lazarus-Formel

Die Lazarus-Formel

Titel: Die Lazarus-Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivo Pala
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sie das Ben sagte, antwortete er: »Das Sternbild des Orion.«
    »Ja, das auch«, gab sie zu. »Aber es erinnert mich an noch etwas anderes.« Dann fiel es ihr ein, und sie musste lachen.
    »Was?«, fragte Ben.
    »Etwas völlig Absurdes«, sagte sie. »Da kommt einmal mehr die Chemikerin in mir durch. Es erinnert mich an die Tri-Phospat-Gruppe von ATP mit den neun oberen Löchern auf den Positionen der Sauerstoffatome und dem untersten Loch an der Stelle des Ribose-Zuckers.«
    » ATP ?«, fragte Ben. »Sauerstoffatome? Ribose-Zucker?«
    »Nicht so wichtig«, meinte Eve. »Wieso nannten Sie ihn in der Höhle erst Baum des Lebens und jetzt Blume des Lebens?«
    »Das Kreismuster«, sagte er, »ist die Blume des Lebens. Die Anordnung der Löcher aber nennt man in der Kabbala Baum des Lebens. Er symbolisiert das Göttliche in der Schöpfung, das ewige Licht …«
    »Lux Aeterna«, warf Eve ein.
    »Ja«, sagte Ben. »Von den zehn Positionen stehen die neun oberen für die neun Chöre der Engel bei der Schöpfung, also die Schritte zur Entstehung des Lebens.« Als er begann, sie aufzuzählen, deutete er mit dem Finger der Reihe nach auf die Löcher:
    »Die Chayot für die Weisheit – Chochmah.
    Die Ophanim für das Verstehen – Binah.
    Die Erelim für das Wissen – Daat.
    Die Hashmallim für die Güte – Chesed.
    Die Seraphim für die Wachsamkeit – Gevurah.
    Die Malakhim für die Schönheit – Tiferet.
    Die Gibborim für die Bewältigung von Schwierigkeiten – Netzach.
    Die Elohim für die Ehre – Hod.
    Und schließlich die Cherubim für die Erinnerung an die Vergangenheit als Grundstein für alles Künftige – Yesod.«
    »Und die untere Position?«, fragte Eve. »Die zehnte?«
    »Die wird Malkuth genannt – der Thron.«
    »Wenn die Schlange Feuer speit und mit der Götter Stimme schreit, wird Primus Astrum Lux Aeterna den Thron besteigen an Stelle des Herrn des Todes«, zitierte Eve den zweiten Teil von Feldmanns Rätsels. »Was könnte das im Zusammenhang mit dem Sephirot, dem Ewigen Licht und dem Malkuth bedeuten?«
    Ben zuckte mit den breiten Schultern. »Wir werden es erfahren, wenn wir den ›Pfad der drei heiligen Orte‹ gehen«, sagte er. Er hielt ihr ein Pergament hin. »Hierin war der Stein verpackt.«
    Eve fühlte das dünne Leder und leuchtete mit der Lampe darauf.
    Sie seufzte, als sie die Buchstabenreihen darauf sah.
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    »Ich fürchte, wir brauchen die Alphabettabelle noch einmal«, sagte sie.
    »Aber diesmal gibt es kein Schlüsselwort«, stellte Ben fest, »nur die Buchstaben.«
    Eve hielt den Stein neben das Pergament, um nach einem vielleicht versteckten Hinweis auf dem Stein zu suchen.
    »Moment«, sagte sie. Sie hatte tatsächlich etwas entdeckt. Aber kein Schlüsselwort.
    »Was?«, fragte Ben.
    »Die Buchstabenreihen sind in etwa so breit wie die Anordnung der Löcher im Stein und von oben nach unten auch ebenso lang. Und sehen Sie die Lücken in den Zeilen eins, vier und sieben?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    Eve zeigte es ihm. Sie breitete das Pergament auf dem Altar aus und legte den Stein darauf. Dann nahm sie beide zusammen auf, sodass sich das Pergament hinter dem Stein befand, und hielt beide in Augenhöhe.
    »Leuchten Sie von hinten darauf«, bat sie Ben, und im Licht der Maglite schob sie den Stein stückchenweise hin und her, bis die Löcher darin mit den vier Rändern des Textes übereinstimmten.
    Durch die Löcher hindurch waren nur noch ein paar der von hinten erleuchteten Buchstaben zu lesen:
    R
    BE GD
    D
    ER RE
    T
    IS ER
    NE

    »Schauen Sie«, sagte sie zu Ben und hielt den Stein so, dass das Licht wie in einer Laterna Magica durch das Pergament und die Löcher an eine dunkle Säule geworfen wurde. Die Buchstaben standen in zehn hellen Kreisen auf dem beinahe schwarzen Stein. Als sie merkte, dass die Buchstaben spiegelverkehrt abgebildet wurden, drehte sie den Stein um.
    » R-B-E-G-D-D-E-R-R-E-T-I-S-E-R-N-E ?«, buchstabierte Ben stockend.
    »Nein«, sagte Eve. Sie musste schmunzeln, als sie ihren Beschützer das erste Mal, seit sie einander begegnet waren, ratlos sah. »Nehmen Sie entsprechend der Anordnung der Löcher immer zwei der Zeilen als eine, und lesen Sie sie dann von links nach rechts.«
    Ben pfiff anerkennend durch die Zähne und las dann vor: »Berg der drei

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