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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die zugezogenen Vorhänge ihres Zielobjekts, ein kleines, niedriges Farmhaus, sickerte so viel Licht, dass es in ihren Nachtsichtgeräten hell glühte.
    Smith registrierte, dass sich – wer immer hier wohnte – die Mühe gemacht hatte, um das Haus herum eine kreisförmige Fläche vom gröbsten Unkraut und dem Gestrüpp zu befreien. Peters Beispiel folgend, legte er sich auf den Bauch und robbte so schnell er konnte durch das niedrige Gras der gerodeten Fläche hinter ihm her, um hinter den parkenden Autos Deckung zu suchen.
    »Wohin jetzt?«, flüsterte er.
     
    Peter nickte zu dem großen Fenster auf dieser Seite des Hauses hinüber. »Dort hinüber, würde ich sagen«, flüsterte er.
    »Ich glaube, ich hab vorhin hinter den Vorhängen einen Schatten gesehen, der sich bewegt hat. Ist auf jeden Fall ’nen Blick wert.« Er drehte den Kopf und sah Smith an. »Gibst du mir Deckung, Jon?«
    Smith fischte seine SIG-Sauer aus dem Halfter. »Wann immer du so weit bist.«
    Peter nickte kurz. Dann kroch er rasch über die mit Ölflecken bedeckte Betonfläche und verschwand in einem hohen Gebüsch, das an der Seite des Farmhauses wucherte. Nur das Nachtsichtgerät, das er trug, machte es Smith möglich, zu verfolgen, wo Peter sich befand. Für jeden Beobachter ohne Sichthilfe wäre Peter nur ein sich bewegender Schatten gewesen, ein Schatten, der einfach in der Dunkelheit untertauchte.
    Der Engländer richtete sich auf seinen Knien auf und inspizierte das Fenster über ihm. Zufrieden ließ er sich wieder auf den Boden sinken und winkte Jon, ihm zu folgen.
    Smith kroch so schnell er konnte zu ihm hinüber, doch mit jedem Meter, den er zurücklegte, fühlte er sich zunehmend exponiert. Er schlängelte sich die letzten Meter mit angehaltenem Atem in die Büsche und lag dann schwer atmend still.
    Peter beugte sich an sein Ohr und deutete zum Fenster hinauf. »Die Pierson ist definitiv da drin.«
Smith grinste angespannt. »Gut zu hören. Es würde mir stinken, wenn ich mir für nichts und wieder nichts die Knie aufgeschürft hätte.« Er wälzte sich auf die Seite und zog ein kleines, handliches Laser-Abhörgerät aus einer der mit Klettverschluss versehenen Taschen seiner Kampfweste hervor. Er setzte die dazugehörenden Kopfhörer auf, legte einen Schalter um, der den Niedrigenergie-Infrarot-Laser aktivierte, und richtete das Gerät auf das Fenster über ihnen.
Wenn er ihn ruhig genug halten konnte, würde der Laserstrahl vom Glas zurückgeworfen werden und dabei die von den Stimmen im Zimmer verursachten Vibrationen der Scheibe aufnehmen. Dann – vorausgesetzt, dass alles richtig funktionierte – würden die elektronischen Bauteile diese Vibrationen in verständliche Laute zurückübersetzen und in den Kopfhörer speisen.
Zu seiner Überraschung funktionierte das System.
»Verdammt, Kit«, hörte er eine Männerstimme ärgerlich knurren. »Sie können jetzt nicht aus dieser Operation aussteigen. Wir machen weiter, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Es gibt keine anderen Optionen. Entweder wir vernichten die LazarusBewegung – oder sie vernichtet uns!«

Kapitel dreißig
    Lazarus’ Privatbüro
    Der Mann, der Lazarus genannt wurde, saß ruhig hinter seinem soliden, vom Alter dunklen Teakschreibtisch in seinem privaten Büro. Der Raum war still, kühl und nur von gedämpftem Licht beleuchtet. Im Hintergrund summte leise ein Ventilationssystem, das nur vollkommen gefilterte Luft ohne jede Spur irgendwelcher Schadstoffe der Außenwelt lieferte.
    Den meisten Platz auf dem Schreibtisch nahm ein großes computergesteuertes Display ein. Mit einem leichten Tippen seines Fingers auf das Keyboard wechselte Lazarus rasch zwischen von Kameras rund um den Globus übertragenen Bildern hin und her. Eine Kamera, die offensichtlich an Bord eines Flugzeugs montiert war, zeigte den gewundenen Lauf eines Flusses tausend Meter tiefer. Dörfer, Straßen, Brücken und Waldgebiete kamen in Sicht und glitten vorbei. Eine andere Kamera zeigte eine schmutzige Großstadtstraße mit einigen ausgeschlachteten und ausgebrannten Autowracks. Triste Wohnkästen aus Beton säumten die Straße. Ihre Fenster und Türen waren mit Stahlgittern verbarrikadiert.
    Unterhalb der Bilder auf seinem Display zeigten drei digitale Sichtanzeigen die Ortszeit, die Zeit in Paris und die Zeit an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Ein abhörsicheres Satellitentelefon stand neben dem Computer. Zwei blinkende grüne Lichter zeigten an, dass er Gespräche mit zwei seiner

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