Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Königen, errichtet und schließlich etwa um 1650 wieder verlassen worden.
    Inzwischen, nach Jahrhunderten der Vernachlässigung, war nicht mehr viel davon übrig – nur das hohle Gerippe eines einstmals imposanten Eingangspavillons aus Stein, der lang gestreckte, überwucherte Wassergraben und Teile der eingestürzten Außenmauer, in der leere Fensteröffnungen gähnten.
    Nebelschwaden hingen zwischen den Bäumen und verflüchtigten sich allmählich, während die Morgensonne höher stieg. Die Glocken der Kathedrale von St. Etienne in Meaux, acht Kilometer entfernt, begannen zu läuten und riefen die Gläubigen, so wenige es in diesen Tagen auch waren, zur Sonntagsmesse. Andere Glocken, von den kleineren Kirchen in den Dörfern ringsum, stimmten in den Ruf zur morgendlichen Andacht mit ein.
    Zwei Lieferwagen mit Anhängern standen auf einer großen Lichtung unweit der Ruinen. Die Schrift an der Seite der Fahrzeuge identifizierte sie als zu einer Organisation gehörend, die sich Groupe d’Aperçu Météorologique nannte und offenkundig mit meteorologischen Messungen befasst war. Mehrere Techniker waren hinter den beiden Anhängern damit beschäftigt, zwei schräg ansteigende Abschussrampen zu installieren, die fast genau nach Westen gerichtet waren. Beide Rampen besaßen ein pneumatisches, von Pressluft angetriebenes Katapultsystem. Eine weitere Gruppe Techniker befasste sich mit zwei propellergetriebenen unbemannten Fluggeräten, die beide etwa eine Länge von eineinhalb Metern und eine Flügelspannweite von zweieinhalb Metern besaßen.
    Der hünenhafte Mann mit dem kastanienbraunen Haar, der sich Nones nannte, stand daneben und sah zu, wie sein Team die letzten Arbeiten beendete. Von Zeit zu Zeit quakten knisternd Berichte von den Wachposten, die er im Wald rund um die Lichtung aufgestellt hatte, in seinem Funkkopfhörer. Es gab nicht den geringsten Hinweis, dass sie zufällig von einem Bauern der Gegend beobachtet wurden.
    Einer der Flugtechniker, ein Asiat mit hängenden Schultern und schütterem schwarzem Haar, richtete sich mühsam auf. Mit einem Ausdruck der Erleichterung auf seinem zerfurchten und müden Gesicht wandte er sich zum dritten der Horatier um. »Die Ladungen sind fest montiert. Alle Motoren, die Avionik, Ultrahochfrequenz und die autonomen Kontrollsysteme wurden getestet und sind funktionsfähig. Alle GPSNavigationswegpunkte sind konfiguriert und bestätigt. Beide Fluggeräte sind startbereit.«
    »Gut«, erwiderte Nones. »Dann können Sie den Abschuss vorbereiten.«
Er trat ein paar Schritte zurück, als die Techniker die beiden Fluggeräte, die jeweils etwa fünfzig Kilo wogen, vorsichtig hochhoben und zu den beiden Abschussrampen hinübertrugen. Seine grünen Augen folgten ihnen zufrieden. Diese beiden unbemannten Fluggeräte waren den Drohnen nachgebaut, die die U.S. Army für taktische Nahaufklärung, zu Störungen des Funkverkehrs und zum Aufspüren raketengetriebener nuklearer, biologischer und chemischer Waffen einsetzte. Nun würden er und seine Männer der Welt eine vollkommen neue und bahnbrechende Anwendungsmöglichkeit für diese Flugroboter vor Augen führen.
Nones schaltete auf eine andere Frequenz und kontaktierte das frisch eingetroffene Überwachungsteam, das er in Paris stationiert hatte. »Empfangen Sie Daten vom Zielgebiet, Linden?«, fragte er.
»Ja«, bestätigte der Holländer. »Alle Sensoren und Kameras sind einsatzbereit.«
»Wie sind die Wetterbedingungen?«
»Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung und Windgeschwindigkeit liegen innerhalb der vorgegebenen Parameter der Mission«, berichtete Linden. »Die Zentrale empfiehlt, dass sie weiter nach Plan vorgehen, wenn Sie fertig sind.«
»Verstanden«, erwiderte Nones ruhig. Er wandte sich den wartenden Fluggerätetechnikern zu. »Legen Sie Masken und Handschuhe an«, befahl er.
Eilig befolgten sie seinen Befehl, setzten Gasmasken und Atemgeräte auf und zogen dicke Handschuhe über. Dies würde ihnen ausreichend Zeit geben, aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu fliehen, falls eines der Fluggeräte beim Start explodieren sollte. Der dritte der Horatier tat es ihnen gleich und legte ebenfalls seine Schutzausrüstung an.
»Das Katapult ist unter Druck und funktionsbereit«, erklärte der asiatische Techniker. Er beugte sich über eine mit beiden Abschussrampen verbundene Instrumentenkonsole. Seine Finger schwebten wartend über einer Reihe von Schaltern.
Nones lächelte. »Machen Sie weiter.«
Der Techniker

Weitere Kostenlose Bücher