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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Rascheln und lautem Scheppern irgendwo zwischen den Büschen.
Im selben Augenblick sprang Smith auf und rannte los. Er hechtete über den Lattenzaun, landete, sich über die Schulter abrollend, auf dem Boden und kam federnd wieder auf die Beine, Peter nur ein paar Schritte neben ihm.
Smith hörte erschrockene Warnrufe aus dem Feld hinter ihnen und von rechts, doch die Söldner hatten sie zu spät entdeckt. Peter und er sprinteten bereits den kurzen Abhang hinauf und über den Kamm des niedrigen Damms.
Smith wandte sich sofort nach rechts, die Maschinenpistole in beiden Händen und suchte in dem gespenstisch grünen Halblicht seines Nachtsichtgeräts nach Zielen. Dort! Unter den tief hängenden Ästen einer Birke keine zehn Meter entfernt sah er eine menschliche Gestalt, die sich bewegte. Es war einer der Söldner, der bäuchlings hinter dem Damm gelegen und über den Kamm gespäht hatte und sich nun hastig zu ihnen herumwälzte, während er verzweifelt versuchte, seine Waffe, eine Uzi, in Anschlag zu bringen.
Jon reagierte schneller, schwang seine MP5 ins Ziel und jagte aus kürzester Entfernung drei 9mm-Projektile aus dem Lauf. Alle drei trafen den Söldner mit ungeheuerer Wucht und warfen ihn rückwärts. Er sackte zu Boden und blieb, mit einer Schulter schief gegen den kalkweißen Stamm der Birke lehnend, reglos liegen.
Geduckt rannten sie, dem in nordöstlicher Richtung verlaufenden Damm folgend, weiter, wobei sie darauf achteten, ausreichenden Abstand zu halten, um zu verhindern, dass ein einziger Feuerstoß aus einer Waffe des Feindes sie beide treffen konnte. Der Hang war auf dieser Seite mit Birken, Zwergkiefern und Gestrüpp bewachsen, zwischen denen sich immer wieder Lichtungen auftaten. Irritiert von den plötzlich aufratternden Schüssen, begannen die vier als »Treiber« eingesetzten Söldner nun wie verrückt aus allen Rohren zu feuern und durchsiebten die falsche Seite des Damms mit ihren Projektilen. Geschosse prallten von Baumstämmen und schwirrten wie wütende Bienen summend hoch über ihre Köpfe hinweg.
Smith schlich vorsichtig auf eine kleine Lichtung und registrierte aus den Augenwinkeln eine plötzliche Bewegung rechts von ihm. Er wirbelte herum und sah den geschwärzten Lauf eines M16 Sturmgewehrs hinter einem von Efeu bedeckten Baumstumpf hervorragen. Er schwenkte in seine Richtung! Smith warf sich im selben Augenblick zu Boden, in dem der Heckenschütze feuerte. Ein 5.56 mm-Geschoss streifte seine linke Schulter und ritzte eine blutende Schramme in seine Haut. Dicht neben seinem Kopf rissen zwei weitere Geschosse lange Furchen in die Erde.
Mit einer verzweifelten Kraftanstrengung rollte sich Jon nach links, um dem Schützen kein Ziel zu bieten. Noch mehr Schüsse krachten und pflügten nur Zentimeter von seinem Kopf entfernt die Erde auf. Noch immer rollend, suchte er nach einer Deckung
– irgendeine noch so kleine Deckung – in Reichweite. Es gab nichts. Er lag hier wie auf dem Präsentierteller.
Und dann tauchte Peter hinter ihm auf und eröffnete das Feuer. Mit einer Reihe kontrollierter und gezielter Feuerstöße schoss er den Baumstumpf methodisch in Fetzen. Baumrinde und Holzsplitter flogen durch die Luft. Der Heckenschütze schrie auf, ein kurzer, gellender Schrei, und war dann still.
»Bist du in Ordnung, Jon?«, rief Peter leise.
Smith untersuchte sich flüchtig. Der Kratzer an der Schulter blutete und würde bald höllisch wehtun. Aber wie durch ein Wunder war das die einzige Verletzung, die er davongetragen hatte.
»Ich bin okay«, krächzte er, noch immer heftig atmend von dem Schock, um ein Haar wie ein blutiger Anfänger niedergeschossen worden zu sein. Auf die Lichtung hinauszutappen, war ein großer Fehler gewesen, ein amateurhafter Schnitzer, wie ihn unbedarfte Rekruten in der Grundausbildung machen. Er schüttelte ärgerlich über sich selbst den Kopf.
»Dann sieh nach, ob dieser Hundesohn wirklich tot ist. Ich gebe dir Deckung«, drängte Peter. »Aber mach schnell.«
»Bin schon unterwegs.« Smith rappelte sich auf die Beine und lief geduckt aus der kleinen Lichtung, schlug einen Bogen durch das Unterholz, um sich dem Baumstumpf von hinten und außerhalb der Schusslinie des Engländers zu nähern. Er schob sich vorsichtig durch das Gestrüpp einiger hoher Büsche und sah eine reglose Gestalt mit dem Gesicht nach unten auf der Erde liegen. Das M16 lag eine Armlänge von ihm entfernt.
War der Söldner wirklich tot oder schwer verwundet oder lag er nur bewegungslos da, um

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