Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Schweißperlen über die staubverkrustete Stirn rannen. Ungeduldig schüttelte er sie ab, um zu verhindern, dass sie ihm unter der Maske seines Nachtsichtgeräts in die Augen flossen. Pflanzenstängel und Kletterpflanzen ragten in seinem grün gefärbten Sichtfeld empor und verschwanden rechts und links wieder, als er vorbeikroch. Inmitten dieses weglosen Dickichts reichte sein Sichtfeld nicht weiter als ein, zwei Meter. Die Luft war schwül und stickig und roch nach feuchter, modriger Erde und frischer Tierlosung.
Von Zeit zu Zeit winselten Geschosse über ihre Köpfe hinweg oder zerfetzten die Büsche rechts und links von ihnen. Jetzt schossen alle vier der hinter ihnen in einer Linie ausgeschwärmten Söldner und jagten hin und wieder kurze, fächernde Feuerstöße in das Feld, um ihre unsichtbare Beute in Richtung des Hinterhalts zu treiben, den sie gelegt hatten, um sie zu töten.
Smiths Atem ging jetzt keuchend, selbst für ihn war es anstrengend, so schnell und so weit zu robben. Er konzentrierte sich darauf, so dicht wie möglich an Peter dranzubleiben, um sehen zu können, wo der Engländer seine Ellbogen und Füße platzierte, um die Gräser und Büsche, unter denen sie hindurchkrochen, nicht zum Schwanken zu bringen und ihre Position zu verraten.
Plötzlich erstarrte Peter. Einige Sekunden lang lag er vollkommen reglos, lauschte und spähte nach vorn. Dann hob er langsam und vorsichtig eine Hand und winkte Jon an seine Seite.
Behutsam schob sich Smith vorwärts, spähte zwischen Gräsern hindurch und studierte das Terrain. Sie befanden sich bereits ganz nah am nördlichen Rand des Felds. Die verwitterten und verrottenden Reste eines alten Holzzauns erstreckten sich nach Osten und Westen. Jenseits des morschen Zauns fiel das Gelände sanft in eine kleine Senke ab und stieg dann wieder zu einer niedrigen Böschung an, eine Art Damm, der sich in nordöstlicher Richtung erstreckte. Ein paar Inseln buschigen Gestrüpps und junge Birken wuchsen am gegenüberliegenden Hang, doch das Terrain war hier viel besser zu überblicken und bot weniger Deckung und Möglichkeiten sich zu verstecken.
Peter deutete mit dem Finger auf den Hang und machte dann das Zeichen für »Feind«.
Smith nickte. Der Damm war ein geeigneter Ort für den Hinterhalt, auf den sie zugetrieben wurden. Jeder der hinter dem Kamm des Damms lag, hatte ein sehr gutes Blick- und Schussfeld über die Senke und den Großteil des vernachlässigten Farmlands. Er runzelte skeptisch die Stirn. Ihre Chancen, lebendig hier wieder rauszukommen, schwanden zusehends.
Peter sah den Ausdruck auf seinem Gesicht und zuckte mit den Schultern. »Ist nichts dran zu ändern«, murmelte er. Er zog das leere Magazin seiner MP5 aus der Patronentasche an seiner Kampfweste und wartete, während Smith seinem Beispiel folgte.
»Na schön«, sagte Peter leise. »Hier ist mein Plan.« Er hielt das Magazin hoch. »Zur Ablenkung werfen wir die hier so weit wir können nach rechts. Dann sprinten wir über den Kamm und greifen auf dem Abhang dahinter von der Seite an und töten jeden, der uns vor die Mündung kommt.«
Smith starrte ihn verdutzt an. »Ist das alles?«
»Wir haben nicht die Zeit für ausgefeilte Strategien, Jon«, erklärte ihm der Engländer geduldig. »Wir müssen schnell und hart zuschlagen. Schnelligkeit und Kaltschnäuzigkeit sind die einzigen Trümpfe, die wir haben. Wenn es einen von uns erwischt, muss der andere ohne ihn weitergehen. Einverstanden?«
Smith nickte. Ihm gefiel das Ganze überhaupt nicht, aber Peter hatte Recht. In ihrer Situation würde jedes Zögern – aus welchem Grund auch immer, selbst um einem verwundeten Freund zu helfen – fatale Folgen haben. Sie waren so hoffnungslos in der Unterzahl, dass ihre einzige Chance zu entkommen darin bestand, jeden, der sich ihnen in den Weg stellte, ohne Pardon niederzukämpfen und dann weiterzugehen.
Das leere Magazin in der linken Hand und die MP5 in der rechten, richtete er sich langsam auf ein Knie auf und bereitete sich darauf vor, über den morschen Zaun zu setzen und dann über das offene Gelände dahinter zu sprinten. Peter tat neben ihm dasselbe.
Erneut ratterten hinter ihnen ungezielt in die Büsche abgegebene Feuerstöße auf. Als sie verstummten, senkte sich tiefe Stille über das Feld.
»Jetzt oder nie«, zischte Peter. »Achtung. Fertig. Los!«
Die beiden Männer schleuderten die leeren Magazine so weit sie konnten in hohem Bogen nach rechts. Die gekrümmten Magazine landeten mit einem

Weitere Kostenlose Bücher