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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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widerstrebend. »Hin und wieder.«
»Glaubst du, dass einige von deinen Leuten in London in diesen verdeckten Krieg verwickelt sein könnten, den Pierson und Burke angezettelt haben?«, fragte Smith.
Peter zuckte mit den Schultern. »Im Augenblick weiß ich nicht, was ich glauben soll, Jon.« Er hob den Kopf, als auf der anderen Seite des Damms erneut das stotternde Rattern automatischer Gewehre aufklang. »Aber unsere Freunde dort drüben werden allmählich unruhig. Und sie werden uns sehr bald von dort oben die Hölle heiß machen. Ich glaube, wir sollten verschwinden, solange wir es noch können. Wir müssen einen sicheren Platz finden, von wo aus wir einen neuen fahrbaren Untersatz anfordern können.«
Smith nickte. Das war vernünftig. Inzwischen hatten ihre Verfolger sicherlich die beiden Wagen entdeckt, mit denen sie von der Andrews Air Force Base hierher gekommen waren. Zu versuchen, die Fahrzeuge zu erreichen, hieße nur, erneut in die Falle zu stolpern, der sie soeben entkommen waren.
Er tastete nach dem Verband an seinem linken Arm, um sich zu vergewissern, dass er nicht durchgenässt war. Er war außen nach wie vor trocken. Er drehte sich zu dem Engländer um. »Okay. Geh du voran, Peter. Ich behalte im Auge, was hinter uns passiert.«
Die beiden Männer drehten sich um und trabten in Richtung Norden los, überquerten die Lichtung und tauchten in der Dunkelheit des Waldes unter. Sie liefen in einem moderaten, doch steten Tempo und hielten sich, wann immer möglich, im Schutz der Bäume und hohen Büsche. Das Rattern der Maschinenpistolen hinter ihnen wurde allmählich leiser und erstarb schließlich ganz.

Kapitel einunddreißig
    Das erste Rattern automatischer Gewehre draußen vor dem Farmhaus brachte Kit Pierson mit einem Satz auf die Beine. Sie zog ihre Dienstpistole, eine 9mm Smith & Wesson, huschte mit ein paar schnellen Schritten ans Fenster und spähte durch den schmalen Schlitz zwischen den Vorhängen. Sie konnte nichts erkennen, doch das Gewehrfeuer dauerte an und hallte laut über die sanften Hügel des ländlichen Virginia. Mit heftig pochendem Herzen kauerte sie sich tiefer. Was immer da draußen vor sich ging, klang so, als würde ganz in der Nähe ein regelrechtes Gefecht ausgetragen.
    »Probleme, Kit?«, hörte sie Hal Burke mit einem hämischen Unterton in der Stimme sagen.
Pierson sah sich über die Schulter zu ihm um. Ihre Augen weiteten sich. Der CIA-Officer mit dem kantigen Kinn hatte seine Waffe, eine Beretta, ebenfalls gezogen. Und er zielte damit direkt auf sie.
»Was für ein Spiel spielen Sie hier, Hal?«, erkundigte sie sich und achtete darauf, keine hastige Bewegung zu machen, denn ihr war klar, dass er sie – betrunken oder nicht – aus dieser Entfernung gar nicht verfehlen konnte. Ihr Mund fühlte sich mit einem Mal trocken an. Sie konnte die Schweißperlen erkennen, die sich auf Burkes Stirn bildeten. Der Muskel unterhalb seines rechten Auges zuckte leicht.
»Das ist kein Spiel«, schnarrte er. »Wie Sie sehr wohl wissen.« Er machte eine auffordernde Bewegung mit seiner Beretta. »Und jetzt möchte ich, dass Sie Ihre Waffe auf den Boden legen – aber langsam – sehr langsam. Und dann setzen Sie sich wieder auf Ihren Stuhl. Und zwar so, dass ich Ihre Hände sehen kann.«
»Bleiben Sie ganz ruhig, Hal«, sagte Pierson besänftigend und bemühte sich nach Kräften, ihre Angst und die plötzliche Gewissheit zu verbergen, dass Burke den Bezug zur Realität verloren hatte. »Ich weiß nicht, was Sie mir vorwerfen, aber ich versichere Ihnen, dass …«
Ihre Worte wurden vom neuerlichen Rattern automatischer Gewehre übertönt.
»Tun Sie, was ich Ihnen sage, verdammt!«, knurrte der CIAOfficer. Sein Finger spannte sich gefährlich um den Abzug. »Wird’s bald?!«
Ein eiskalter Schauder lief Pierson über den Rücken, als sie sich langsam auf ein Knie sinken ließ und ihre Smith & Wesson mit dem Griff voran auf den Boden legte.
»Jetzt schieben Sie sie zu mir rüber – aber vorsichtig!«, befahl Burke.
Sie gehorchte und ließ die Pistole über den fleckigen Holzfußboden zu ihm hinüberschlittern.
»Setzen Sie sich!«
Wütend auf Burke und auf sich selbst, weil sie solche Angst vor ihm hatte, gehorchte Pierson und ließ sich langsam auf den zerschlissenen und durchgesessenen Lehnstuhl sinken. Sie hob ihre Hände, die Handflächen nach vorn, damit er sehen konnte, dass sie für ihn keine unmittelbare Bedrohung war. »Ich würde trotzdem gerne wissen, was ich getan haben soll,

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