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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ein Haar getötet hatte. Das ist unmöglich, dachte er entsetzt. Vollkommen unmöglich. Wie konnte ein Mann, der von Nanophagen mit Haut und Haaren aufgefressen worden war, wieder von den Toten auferstehen?

Kapitel zweiundvierzig
    Nones wandte sich von den Fenstern ab und wieder Willem Linden zu. Langsam hob er den Lauf seiner Pistole. Mit seinem riesigen Daumen legte er den Sicherungshebel um.
    Der weißhaarige Holländer starrte entgeistert die Waffe an, die direkt auf seine Stirn zielte. »Was tun Sie?«, stammelte er.
»Ich bringe Ihnen ihre Abfindung. Ihre Dienste werden nicht mehr benötigt«, erklärte ihm Nones lapidar. »Aber Lazarus dankt Ihnen für Ihre Bemühungen um seine Belange. Adieu, Herr Linden.«
Der dritte der Horatier wartete so lange, bis er in den Augen des anderen Mannes entsetztes Begreifen sah. Dann drückte Nones zweimal den Abzug durch und jagte Linden aus kurzer Entfernung zwei Geschosse durch den Kopf. Blut, Knochensplitter und Gehirnmasse platzten aus dem Hinterkopf des Holländers und spritzten an die Wand. Wie vom Blitz getroffen sackte der bereits tote Mann zusammen und war nur mehr ein regloses Bündel auf dem Fußboden.
Im selben Augenblick dröhnte in der verdunkelten Ecke des Raums das dumpfe Krachen einer abgefeuerten Schrotflinte auf
– gefolgt von einem zweiten und dann einem dritten und vierten Schuss. Nones blickte in diese Richtung. Einer seiner drei Männer hatte soeben die vier schlafenden Mitglieder des Beobachtungsteams erschossen. Eingewickelt in ihre Decken, waren sie ein leichtes Opfer gewesen. Vier aus weniger als drei Metern abgefeuerte, mit Rehposten gefüllte Patronen hatten von ihnen nur mehr zerfetztes Fleisch und zersplitterte Knochen übrig gelassen.
Der Hüne hörte einen unterdrückten Entsetzensschrei links von ihm. Er wirbelte herum und sah, wie das jüngste Mitglied von Lindens Team, der portugiesische Signalexperte namens Vitor Abrantes, von seinem Stuhl aufsprang. Abrantes zerrte verzweifelt an seinen Kopfhörern, doch er war nach wie vor durch ein verwickeltes Audiokabel mit dem Satellitentransmitter verbunden.
Noch in der Bewegung, feuerte Nones zweimal. Das erste 9mm-Geschoss traf den jungen Mann hoch in die Brust. Das zweite bohrte sich in seine linke Schulter und wirbelte ihn einmal vollständig um die eigene Achse. Kalkweiß vor Schock, taumelte Abrantes rückwärts gegen den Transmitter. Ächzend rutschte er zu Boden, wo er aufrecht sitzen blieb und mit einer Hand seine zerfetzte Schulter umklammerte.
Mit einem Kopfschütteln angesichts seiner Nachlässigkeit machte Nones einen Schritt auf den verwundeten Mann zu und hob erneut seine Pistole. Diesmal würde er genauer zielen. Er visierte über den Lauf. Sein Finger spannte sich um den Abzug, krümmte sich langsam …
Doch dann explodierte das Fenster neben ihm nach innen – zerbarst in einer klirrenden Wolke scharfkantiger Glassplitter.
    Noch immer in seinem Abseilgurt hängend, sah Jon Smith, wie in dem Raum das kaltblütige Blutbad begann. Diese Bastarde knallten ihre eigenen Leute ab! Um Spuren, Beweise und potenzielle Zeugen zu beseitigen. Zeugen und Beweise, die er dringend brauchte. Von blindwütigem Zorn übermannt, reagierte er instinktiv und zog seine SIG-Sauer aus dem Halfter an seiner Hüfte. Er richtete die Pistole auf das Fenster. Drei schnell hintereinander abgefeuerte Schüsse von oben nach unten zertrümmerten das Fenster und sandten einen Hagel von zersplitterndem Glas und Geschossen in den Raum. Noch bevor die letzten Splitter auf dem Fußboden klirrten, zerrte er eine seiner zwei Blendschockgranaten aus der an seinen linken Oberschenkel geschnallten Beintasche. Mit dem behandschuhten Daumen seiner Rechten zog er den Ring. Der Sicherungshebel der Granate sprang nach oben.
    Smith warf den schwarzen Zylinder durch das zerbrochene Fenster und stieß sich mit den Füßen – weg von der Fensteröffnung – kräftig von der Wand ab. In einem weiten Bogen schwang er nach rechts, und als seine Füße wieder an der Wand landeten, katapultierte er sich mit einem noch kräftigeren Stoß wieder zurück.
    Und dann krepierte die Granate – detonierte in einem Stakkato ohrenbetäubender Explosionen und blendender Stichflammen, die den Zweck verfolgten, jeden, der sich innerhalb ihres Explosionsradius befand, zu betäuben und die Orientierung zu nehmen. Eine dichte Rauchwolke quoll aus dem Fenster und wirbelte brodelnd durch die Luft, aufgewühlt von der noch immer anhaltenden schnellen

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