Die Lazarus-Vendetta
gefror ihm in den Adern, als er seinen eigenen Tod erblickte, der sich in dem dunklen Bildschirm spiegelte.
Der dritte Söldner tauchte hinter der Arbeitsstation in Jons Rücken auf, den Lauf einer Pumpgun direkt auf Jons Hinterkopf gerichtet.
In ihrem Klettergeschirr an der Kante des Dachs balancierend, hörten Randi und Peter das plötzliche Krachen von Schüssen, sahen den blendenden Lichtblitz einer Granate, und dann beobachteten sie, wie Jon sich an seinem Seil durch ein Fenster in das Gebäude schwang. Sie tauschten entsetzte Blicke.
»Du lieber Himmel!«, ächzte Peter. »So viel zu Diskretion und Zurückhaltung.« Er fischte seine Browning Hi-Power aus dem Halfter und hielt sie bereit.
Wieder peitschten mehrere Schüsse in schneller Folge auf, die von den Mauern der umliegenden Häuser zurückhallten.
»Komm schon!«, zischte Randi und seilte sich bereits mit kurzen, schnellen Sprüngen über die Wand ab. Peter schwang sich hinter ihr über die Dachtraufe und folgte ihr mit derselben behänden Schnelligkeit und noch raumgreifenderen Sätzen.
Obwohl er wusste, dass es viel zu spät war, dass sich der Zeigefinger des Killers bereits um den Abzug der Pumpgun krümmte, schnellte Smith verzweifelt herum und versuchte, den Lauf seiner SIG-Sauer ins Ziel zu bringen. Das Adrenalin, das durch seine Adern pumpte, schien die Zeit zu verlangsamen – den albtraumhaften Augenblick zu dehnen, bevor ein Hagel von Rehposten seinen Kopf in eine blutige Masse verwandeln würde …
Und dann explodierte ein zweites Fenster nach innen, zerbarst unter einem aus kurzer Entfernung abgefeuerten Stakkato von 9mm-Geschossen. Von mehreren Geschossen in die Brust, den Hals und den Kopf getroffen, taumelte der Söldner seitwärts und sackte auf einen der Tische. Die Pumpgun entglitt seinen leblosen Fingern und fiel scheppernd auf den Boden.
Zuerst Randi und direkt hinter ihr Peter schwangen sich durch das zersplitterte Fenster und landeten geschmeidig auf dem Boden. Rasch hakten sie sich von ihren Seilen los, gingen rechts und links von Jon in Stellung und sicherten unverzüglich den langen, schmalen Raum nach beiden Seiten mit ihren Waffen im Anschlag, bereit, auf jede plötzliche Bewegung zu feuern.
Smith, dem noch immer der Schock in den Knochen steckte, so knapp dem Tod entronnen zu sein, brachte nur ein missglücktes Grinsen zustande. »Schön, dass ihr es doch noch geschafft habt«, krächzte er heiser. »Ich dachte schon, ich muss das alles allein machen.«
»Idiot«, schnappte Randi zurück, doch ihre Augen schimmerten warm.
»Ich lass nie ’ne Party aus«, brummte Peter. »Wie viele hast du uns noch übrig gelassen?«
»Einen sicher«, erwiderte Smith. Er nickte zur anderen Ecke des Zimmers hinüber. »Er ist irgendwo dort drüben in Deckung gegangen. Ein anderer, ihr Anführer, glaube ich, hat sich durch die Tür dort aus dem Staub gemacht.«
Peter warf Randi einen Blick zu. »Sollen wir unserem Medizinerfreund hier zeigen, wie Profis die Hasen aus der Deckung scheuchen?« Peter wandte sich Jon zu. »Du behältst die Tür im Auge, Jon.« Dann zog er eine Blendschockgranate aus der Tasche an seinem Oberschenkel, zog den Ring und hielt den Sicherungshebel geschlossen. »Fünf. Vier. Drei. Zwei …«
Peter tauchte kurz hoch und warf die Granate über den Tisch. Sie segelte in einem flachen Bogen durch das Zimmer, verschwand aus ihrem Blickfeld und detonierte. Eine neuerliche dichte Rauchwolke waberte, von gleißenden Blitzen durchzuckt, in der Ecke des Raums empor.
Randi war bereits auf den Beinen und rannte geduckt auf den Rauch zu. Sie sah eine dunkle Silhouette aus dem dichten Qualm auftauchen und warf sich flach auf den Boden. Der letzte überlebende Söldner taumelte direkt auf sie zu. Sie drückte den Abzug ihrer Beretta zweimal durch und beobachtete, wie der Mann zusammensackte. Ein kurzes Zucken überlief ihn, dann lag er still und starrte sie aus leblosen Augen an.
Randi blieb noch einen Moment lang liegen und wartete, bis sich der Rauch etwas verzogen hatte. »Alles sauber auf dieser Seite!«, rief sie, als sie genug sehen konnte, um ganz sicher zu sein.
»Sieh dich um, ob du sonst jemanden findest, der noch am Leben ist«, sagte Smith und erhob sich mit schmerzenden Knochen. Er warf Peter einen raschen Blick zu. »Inzwischen sollten wir beide uns an die Sohlen von diesem großen Bastard heften, den ich gesehen habe.«
»Der, der sich durch die Tür verdrückt hat?«
Smith nickte grimmig. »Genau der.« Er
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