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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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berichtete kurz von der unheimlichen Ähnlichkeit zwischen dem grünäugigen Hünen, den er hier gesehen hatte, und dem Anführer der Terroristen, mit dem er in New Mexico aneinander geraten war.
Peter pfiff leise durch die Zähne. »Ein verdammt übler Zufall, der zehn Meilen gegen den Wind stinkt.«
»Genauso sehe ich das auch«, sagte Smith leise. »Ich glaube auch nicht, dass es ein Zufall ist.«
»Wahrscheinlich nicht«, stimmte Peter ihm zu. Er blickte besorgt. »Aber wir müssen schnell sein, Jon. Die Franzosen haben zwar den Großteil ihrer Polizei außerhalb von Paris zusammengezogen, aber dieses Höllenspektakel hat sicherlich Aufmerksamkeit erregt.«
Mit gezogenen und schussbereiten Waffen schlichen die beiden vorsichtig auf die schmale Bogentür zu. Smith deutete stumm auf die verschmierten Blutspuren auf dem Fußboden. Die großen, dunklen Tropfen führten direkt zu der offen stehenden Tür. Peter nickte. Sie verfolgten einen verwundeten Mann.
Smith blieb vor der Tür stehen. Er spähte durch die Öffnung und sah einen Streifen von einem schwarz-weiß gefliesten, von einem hüfthohen Eisengeländer umgebenen Treppenabsatz.
Die Blutspritzer führten direkt zu der weißen Marmortreppe, die nach unten führte. Der Hüne, den sie verfolgten, würde möglicherweise entkommen! Entschlossen, dies zu verhindern, stürmte Jon einem Impuls gehorchend und Peters Warnruf ignorierend durch die Tür.
Zu spät erkannte er, dass die Blutspur auf der zweiten Treppe endete. Seine Augen weiteten sich. Falls der Hüne nicht irgendwie zu fliegen gelernt hatte, musste er einen Haken geschlagen haben und …
Smith fühlte einen gewaltigen Schlag, der ihn von den Beinen fegte und zur Seite schleuderte. Er rutschte auf dem Rücken über den Treppenabsatz und krachte mit der Schulter gegen das Eisengeländer. Seine SIG-Sauer schlitterte über den Fliesenboden in die andere Richtung. Den Bruchteil einer Sekunde starrte er unter dem Geländer hindurch in die schwindelerregende Tiefe.
Von der Wucht des heftigen Aufpralls noch immer benommen, hörte er einen erstickten Aufschrei und sah dann Peter mit rudernden Armen an ihm vorbeitaumeln. Der Engländer stürzte mit dem Kopf voran über den breiten Absatz der Treppe. Dann war er aus Jons Blickfeld verschwunden, und nur das leiser werdende Scheppern und Klappern der Ausrüstung an seinem Gürtel war von ihm noch zu hören.
Mit einem bösartigen Grinsen wirbelte der Hüne zu Smith herum. Sein Gesicht, von umherfliegenden rasiermesserscharfen Glassplittern zerschnitten, war eine Maske aus Blut. Eine seiner Augenhöhlen klaffte leer, doch das andere grüne Auge funkelte, rasend vor Zorn und Schmerz, aus der blutroten Maske.
Jon rappelte sich auf die Beine und registrierte das beruhigende Gewicht an seinem Gürtel. Er griff nach hinten und zog das Nahkampfmesser aus der Scheide an seiner Hüfte. Er duckte sich tiefer, das Messer seitlich vom Körper haltend.
Völlig unbeeindruckt von dem Messer, tänzelte der Hüne auf ihn zu. Er bewegte seine riesigen Hände vor sich in kleinen, täuschend trägen Kreisen, während er sich näher schob, bereit zuzuschlagen, ihn gegen das Geländer zu schmettern und dann zu töten. Sein Grinsen wurde breiter.
Aus zusammengekniffenen Augen verfolgte Smith, wie er näher kam. Noch ein Stückchen näher, du Hurensohn, dachte er. Er schluckte hart und kämpfte ein wachsendes Angstgefühl nieder, das ihn angesichts des unerbittlich näher kommenden Hünen überfiel. Er gab sich keinerlei Illusionen über den wahrscheinlichen Ausgang eines längeren Nahkampfs mit diesem Mann hin. Sogar halb blind, war dieser Gegner weit größer, stärker und zweifellos auch viel erfahrener in solchen Kämpfen Mann gegen Mann als er.
Der Hüne mit dem kastanienfarbenen Haar sah die Angst auf seinem Gesicht. Er lachte und schüttelte Blut von seiner Stirn, bevor es in sein einziges Auge rinnen konnte. »Was ist? Keinen Mumm für einen Kampf ohne Kanone in der Hand?«, erkundigte er sich mit einem höhnischen Grienen.
Entschlossen, sich zu keiner voreiligen Aktion hinreißen zu lassen, verharrte Jon reglos, doch bereit, auf jeden schnellen Ausfallschritt zu reagieren. Er hielt den Blick auf das einzige Auge des Hünen geheftet, weil er wusste, dass es jede wirklich gefährliche Bewegung ankündigen würde.
Das hellgrüne Auge flackerte plötzlich. Das war es!
Smith duckte sich tiefer und packte das Messer fester.
Mit beängstigender Schnelligkeit wirbelte der Hüne in einem engen

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