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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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rein und wieder raus spazieren können, ohne dass jemand auch nur mit einer Wimper gezuckt hätte.«
»Bis zu dem Augenblick, in dem die Bomben hochgingen«, mutmaßte Klein.
»Richtig«, knurrte Smith grimmig.
»Was uns zu den Demonstranten bringt, die dabei ums Leben gekommen sind«, sagte der Leiter von Covert-One. »Im Großen und Ganzen scheint sich die Vermutung zu verdichten, dass durch die Explosionen aus einem der Laboratorien irgendetwas freigesetzt wurde – entweder eine giftige chemische Substanz oder, wahrscheinlicher, eine nanotechnische Konstruktion, die außer Kontrolle geraten ist. Sie hatten den Auftrag, die Labors und die dort betriebenen Forschungen zu überprüfen. Was, glauben Sie, ist passiert?«
Smith legte die Stirn in Falten. Seit das Schießen und Schreien aufgehört hatte, hatte er sich das Gehirn zermartert nach einer plausiblen Antwort auf diese Frage. Was konnte so viele Demonstranten draußen vor dem Institut so schnell und so grauenvoll getötet haben? Er seufzte. »Nur ein Labor hat an etwas gearbeitet, das unmittelbar mit menschlichen Zellen und Organen zu tun hatte.«
»Welches?«
»Harcourt Biosciences«, sagte Smith. Mit raschen Worten schilderte er die Arbeit, die Brinker und Parikh mit ihren MarkTwo-Nanophagen durchgeführt hatten – einschließlich ihres letzten Experiments, bei dem eine vollkommen gesunde Maus gestorben war. »Und eine der schwersten Bombenexplosionen hat sich im Labor von Harcourt ereignet«, fügte er hinzu. »Phil und Ravi werden beide vermisst und sind vermutlich tot.«
»So muss es gewesen sein«, sagte Klein und klang beinahe erleichtert. »Die Bomben wurden zwar mit Bedacht und vorsätzlich gelegt, aber dass es draußen so viele Tote gegeben hat, war nicht beabsichtigt – im Grunde genommen so was wie ein tragischer Unfall in der High-Tech-Industrie.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Smith rundheraus.
»Warum nicht?«
»Erstens waren bei der Maus, die ich gesehen habe, keine Anzeichen von zellulärer Degeneration zu erkennen«, erwiderte Smith und dachte alles noch einmal durch. »Es gab nichts, das auch nur im Entferntesten mit der vollkommenen körperlichen Auflösung zu vergleichen ist, die ich heute Nachmittag gesehen habe.«
»Könnte das damit zusammenhängen, dass diese Nanophagen im Organismus einer Maus anders wirken als in dem eines Menschen?«, fragte Klein vorsichtig.
»Das ist höchst unwahrscheinlich«, entgegnete Smith. »Der einzige Grund, warum Mäuse für Laborversuche verwendet werden, ist ihre biologische Ähnlichkeit mit Menschen.« Er seufzte. »Ich kann es zwar nicht beschwören, Fred, nicht ohne weitere Untersuchungen zumindest, aber ein Gefühl in meinem Bauch sagt mir, dass die Nanophagen aus dem Harcourt-Labor nicht für den Tod der vielen Demonstranten verantwortlich gewesen sein können.«
Betroffenes Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Ihnen ist klar, was das bedeuten würde?«, sagte Klein schließlich.
»Ja«, erwiderte Smith düster. »Falls ich Recht habe und nichts in den Labors des Instituts all diese Menschen umgebracht haben kann, dann ist das, was sie getötet hat, mit den Terroristen ins Gebäude gekommen und wurde absichtlich freigesetzt – als Teil eines kaltblütigen Plans, tausende von Lazarus-Aktivisten zu töten. Und das ergibt irgendwie keinen Sinn.«
Er schloss einen Moment lang die Augen. Er schwankte und fühlte, wie die Müdigkeit, die er lange unterdrückt hatte, allmählich die Oberhand gewann.
»Jon?«
Mit Mühe zwang sich Smith, die Augen zu öffnen. »Ich bin noch da«, brummte er.
»Verwundet oder nicht, Sie klingen ziemlich geschafft«, stellte Klein fest. »Sie müssen sich ausruhen und erholen. Wie ist Ihre Situation dort?«
Trotz seiner Erschöpfung musste Smith grinsen. »Nicht besonders rosig. Ich gehe sobald nirgendwohin. Ich habe meine Aussage zwar schon gemacht, aber die Jungs vom örtlichen FBI-Büro hier verlangen von jedem einzelnen Überlebenden aus dem Institut, der noch gehen und sprechen kann, hier zu bleiben, bis ihr großer weißer Häuptling aus D.C. eintrifft. Und sie wird erst in den frühen Morgenstunden erwartet.«
»Das ist nicht weiter überraschend«, sagte Klein. »Aber auch nicht gut. Lassen Sie mich sehen, was ich tun kann. Bleiben Sie dran.« Seine Stimme entfernte sich.
Smith blickte hinaus in die Dunkelheit und beobachtete die mit Gewehren bewaffneten Männer in Tarnanzügen, Kevlar-Helmen und Schutzwesten, die zwischen ihm und dem brennenden Gebäude

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