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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wirklich, dass wir es uns leisten können, einen Haufen der besten und teuersten Wissenschaftler der Welt so lange rumsitzen und Daumen drehen zu lassen?« Er schob das Gesicht näher an die dicke Scheibe. Tief unter ihm schimmerte das Wasser des Bostoner Hafens in einem kalten Graugrün. »Vergessen Sie nicht, eine Menge Leute im Kongress und von der Presse würden die Einstellung unserer anderen Nanotechnologieprojekte als Schuldeingeständnis interpretieren.«
    Sein Vizedirektor sagte nichts darauf.
    Severin wandte sich vom Fenster ab. Er verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. »Nein. Wir lassen uns von Nomura nicht unsere Firmenpolitik diktieren. Wir lassen uns von ein bisschen Gegenwind nicht beirren. Geben Sie umgehend eine Presseverlautbarung heraus. Sagen Sie, dass Harcourt Biosciences die Forderungen der Lazarus-Bewegung als unbegründet zurückweist. Wir sind nicht bereit, uns den Drohungen einer extremistischen Organisation zu fügen. Außerdem werden wir spezielle Führungen für die Medien durch unsere anderen Nanotechnologielabors veranstalten. Wir müssen den Menschen zeigen, dass wir absolut nichts zu verbergen haben – und sie nichts zu befürchten.«

Kapitel sechzehn
    Teller Institute for Advanced Technology
    Bekleidet mit einem voluminösen Plastikschutzanzug, Handschuhen, einer versiegelten Kapuze mit eigener Sauerstoffversorgung und einem blauen Helm, stieg Jon Smith vorsichtig über die herumliegenden Trümmer im Erdgeschoss des Instituts. Er duckte sich seitlich unter einem verkohlten Balken hindurch, der von der aufgerissenen Decke herabhing, wobei er darauf achtete, dass er sich nicht an einem der aus dem geschwärzten Holz ragenden Nägel ein Loch in den Schutzanzug riss. Niemand wusste, ob die Nanomaschinen, die tausende von Demonstranten getötet hatten, noch immer aktiv waren. Bisher hatte noch niemand versucht, es auf die harte Art herauszufinden. Kleine Adobebrocken und Glasscherben knirschten unter den dicken Sohlen seiner Stiefel.
    Er erreichte eine relativ freie Fläche, die einmal die Cafeteria gewesen war. Dieser Raum war zum größten Teil unzerstört, doch an zwei der vier Wände waren Spuren von Bombenexplosionen zu erkennen, und auf den zersprungenen Bodenfliesen zeigten sich Kreideumrisse, wo Tote gelegen hatten und weggebracht worden waren.
    Das Ermittlungsteam des FBI, das die Katastrophe untersuchte, benutzte die Cafeteria als Sammelpunkt und taktische Kommandozentrale. Zwei tragbare Computer standen betriebsbereit auf Tischen in der Mitte des Raums, obwohl nicht zu übersehen war, dass die Agenten, die sie zu benutzen versuchten, Probleme hatten, mit ihren dicken Handschuhen die Tastatur zu bedienen.
    Smith stapfte zu einem Mann mit schwarzem Helm hinüber, der über einen der ganz gebliebenen Esstische gebeugt stand und einige Blaupausen studierte. Auf dem Schild an seinem Schutzanzug stand LATIMER, C.
    Der FBI-Agent sah auf, als Smith näher trat. »Wer sind Sie?«, fragte er. Der Schutzhelm dämpfte seine Stimme.
    »Dr. Jonathan Smith. Ich bin beim Pentagon.« Smith tippte mit einem Finger an seinen blauen Helm. Blau war die Farbe, die Beobachtern und außenstehenden Beratern zugeteilt worden war. »Ich bin als Beobachter abkommandiert und habe die Order, zu helfen, wo ich kann.«
    »Special Agent Charles Latimer«, stellte sich der Mann vor. Er war schlank, blond und hatte einen starken Südstaatenakzent. Er war jetzt neugierig geworden. »Welche Art von Hilfe können Sie uns anbieten, Doktor?«
    »Ich habe einigermaßen passable Kenntnisse in Nanotechnologie«, erwiderte Smith vorsichtig. »Und ich weiß ziemlich gut über die Anordnung und Ausstattung der Labors hier am Institut Bescheid. Ich war zu einem zeitlich begrenzten Einsatz hierher abkommandiert, als die Terroristen das Institut überfielen.«
    Latimer fasste ihn schärfer ins Auge. »Das heißt, Sie sind ein Zeuge, Doktor, und kein Beobachter.«
»Gestern Nacht und heute früh war ich Zeuge«, sagte Smith mit einem säuerlichen Grinsen. »Inzwischen bin ich zum unabhängigen Beobachter befördert worden.« Mit einem Schulterzucken fügte er hinzu: »Ich weiß, das ist nicht unbedingt genau nach den Vorschriften.«
»Nein, das ist es nicht«, gab ihm der FBI-Agent Recht. »Haben Sie das mit meinem Boss abgesprochen?«
»Ich bin sicher, die nötigen Vollmachten und Genehmigungen liegen bereits auf dem Schreibtisch von Deputy Assistant Director Pierson«, erwiderte Smith defensiv. Das Letzte, was er

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