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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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behandschuhten Finger von einem roten Kreis zum nächsten gleiten. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass die Sprengladungen, die um den inneren Kern des Labors gezündet worden waren, so große Zerstörung angerichtet haben konnten. Es hatte den Anschein, als seien sie so platziert und dosiert worden, dass sie Löcher in die Behälter um die Produktionstanks für die Nanophagen rissen und die Tanks selbst nicht vollkommen zerstörten. War das ein Versehen?, fragte er sich. Oder war es absichtlich so geschehen?
Er sah auf, um Latimer zu fragen, ob es ihm ebenfalls aufgefallen war. Doch der FBI-Agent hörte jemandem zu, der sich per Funk über seinen Kopfhörer meldete.
»Verstanden«, schnarrte Latimer militärisch knapp in sein Mikro. »Ja, Ma’am. Ich kümmere mich darum, dass er die Nachricht bekommt und sie befolgt. Over.« Der blonde FBIAgent wandte sich wieder zu Smith um. »Das war Pierson. Sieht so aus, als seien Ihre Papiere auf ihrem Schreibtisch gelandet. Sie will Sie draußen in der Hauptkommandozentrale sehen.«
»Jetzt sofort?«, erkundigte sich Smith.
Latimer nickte. »Noch schneller als das, wenn möglich«, fügte er mit einem schiefen Grinsen hinzu. »Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass Sie ein warmer Empfang erwartet.«
»Klingt ja viel versprechend«, erwiderte Jon trocken.
Der FBI-Agent zuckte mit den Schultern. »Passen Sie auf, was Sie sagen, wenn Sie mit ihr reden. Die Winterkönigin ist verdammt gut in ihrem Job, aber sie ist nicht gerade das, was man als umgängliche Person bezeichnet. Wenn sie glaubt, Sie könnten diese Untersuchung auf irgendeine Weise behindern, bringt sie’s fertig, irgendwo ein Loch zu finden, in dem sie Sie für die Dauer der Ermittlungen verschwinden lässt. Oh, sie würde es vermutlich ›Präventivgewahrsam‹ oder ›Schutzhaft‹ nennen, aber deshalb wäre es auch nicht wirklich bequemer – oder leicht –, wieder herauszukommen.«
Smith musterte Latimers Gesicht. Er war sicher, dass der Mann übertrieb, um Eindruck zu machen. Zu seiner Bestürzung schien der FBI-Agent dies jedoch vollkommen ernst zu meinen.
    Das Haus, das als Unterschlupf und Stützpunkt diente, lag hoch auf dem Kamm einer Hügelkette, von der man die Region südlich von Santa Fe überblickte. Von außen sah es aus wie ein um einen schattigen Innenhof errichtetes klassisches Adobehaus im Pueblo-Stil. Doch die Innenausstattung und die Möbel waren ultramodern: ein Studio in Schwarz und Weiß und glänzendem Chrom. In einer Ecke des flachen Dachs waren unauffällig eine Reihe von Satellitenschüsseln installiert.
    Einige der nach Westen blickenden Fenster des Hauses erlaubten einen direkten Blick auf das etwa zwei Meilen entfernte Teller Institut. Die Zimmer hinter diesen Fenstern waren jetzt vollgestopft mit einer ganzen Batterie von Funk- und Mikrowellenempfängern, Videokameras und mit lichtempfindlichen Tele-, Infrarot- und Wärmebildobjektiven bestückten Standbildkameras, einer Reihe von vernetzten Computern und Geräten zur Satellitenkommunikation.
    Ein aus sechs Mann bestehendes Überwachungsteam bediente diese Apparaturen und beobachtete das Kommen und Gehen in dem abgesperrten Bereich vor dem Institut. Einer von ihnen, ein junger Bursche mit olivfarbener Haut und traurigen braunen Augen, saß auf einem Stuhl vor einem der Computer und summte unmelodisch vor sich hin, während er in einen mit den verschiedenen Empfängern verstöpselten Kopfhörer lauschte.
    Plötzlich richtete er sich gerade auf. »Ich habe einen Signalton«, sagte er ruhig und hämmerte zugleich eine Reihe von Befehlen in seine Tastatur. Der Monitor vor ihm leuchtete auf und füllte sich mit einer durchrollenden Datenflut – eine komplexe und verwirrende Aneinanderreihung von Zahlen, graphischen Darstellungen, eingelesenen Fotografien und Text.
    Sein Teamleiter, viel älter als er und mit kurz geschorenem weißem Haar, studierte den Monitor einige Sekunden lang. Er nickte zufrieden. »Hervorragende Arbeit, Victor.« Er wandte sich an einen der anderen Männer. »Nehmen Sie mit Terce Kontakt auf. Informieren Sie ihn, dass Field Two abgeschlossen zu sein scheint und wir Zutritt zu allen gesammelten Ermittlungsdaten haben. Teilen Sie ihm außerdem mit, dass wir diese Information auch an die Zentrale schicken.«
    In seinem Schutzanzug inzwischen heftig schwitzend, ließ Jon Smith die strenge Dekontaminationsprozedur geduldig über sich ergehen, der sich jeder unterziehen musste, der das abgesperrte Areal

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