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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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um das Institut verließ. Das Prozedere begann damit, dass man an einem Ende eine Reihe miteinander verbundener caravanähnlicher Wagen betrat und dann durch einige Hochdruckduschen geschleust wurde, in denen man mit verschiedenen chemischen Lösungen und elektrisch geladenen Aerosol-Sprays besprüht wurde und durch hocheffiziente Vakuum-Absaugsysteme ging. Die Anlage, die von der Air Force und von der Abteilung Massenvernichtungswaffen des Heimatschutzes zur Verfügung gestellt wurde, war geeignet, nukleare, chemische und biologische Kontaminationen zu beseitigen. Niemand war sich allerdings wirklich sicher, dass sie auch die Nanomaschinen neutralisieren würden, vor denen alle Angst hatten. Aber es war die beste Entgiftungsanlage, die in der kurzen Zeit verfügbar gewesen war. Und da noch niemand gestorben war, war sich Smith relativ sicher, dass die Dekontaminationsmaßnahmen entweder funktionierten oder sich keine aktiven Nanomaschinen mehr innerhalb der Absperrung befanden.
    Die langwierige Prozedur hatte auch etwas Positives: Er hatte jede Menge Zeit, über das, was er im Teller Institut gesehen hatte, nachzudenken. Und dies wiederum machte es ihm möglich, eine sehr hässliche Hypothese zu formulieren, was wirklich geschehen war – eine Hypothese, die den diversen Lieblingstheorien, die im FBI und in der CIA umhergeisterten, vermutlich eine Menge Wind aus den Segeln nehmen würde.
    Als er schließlich den letzten Wagen erreicht hatte, streifte sich Smith die Stiefel, den Helm und den schweren Schutzanzug vom Leib, stopfte alles in eine hermetisch verschließbare Gefahrenstofftonne und zog seine eigenen Klamotten an. Von einem besorgt dreinblickenden Corporal der Nationalgarde, der an der letzten Kontrollschleuse saß, bekam er seinen Schulterhalfter und seine SIG-Sauer ausgehändigt und trat dann hinaus ins Freie.
    Es war bereits Nachmittag. Der Wind hatte aufgefrischt und blies kalt von den bewaldeten Berghängen im Osten herab. Jon sog die nach Pinien duftende Luft in seine Lungen und atmete ein paarmal tief ein und aus, um den letzten Hauch des beißenden Chemikaliengeruchs aus seiner Nase und seinen Lungen zu vertreiben.
    Ein smart und kompetent aussehender junger Mann in einem anthrazitgrauen, konservativ geschnittenen Anzug kam direkt auf ihn zu. Er trug das hölzerne Auftreten und die ausdruckslose Miene zur Schau, die bei den jüngsten Absolventen der FBIAkademie so hoch im Kurs standen. »Dr. Smith?«
    Jon nickte freundlich. »Richtig.«
»Deputy Assistant Director Pierson erwartet Sie in der Kommandozentrale«, sagte der junge Mann. »Ich zeige Ihnen gern den Weg.«
    Smith unterdrückte ein spöttisches Grinsen. Offenbar war die Frau, die von ihren Leuten die Winterkönigin genannt wurde, zu dem Schluss gekommen, kein Risiko mit ihm einzugehen. Sie würde ihm nicht erlauben, sich zu verdrücken, ohne sich vorher anzuhören, was das FBI davon hielt, dass sich eine andere Regierungsbehörde, in diesem Fall das Pentagon, in seine Zuständigkeiten einmischte.
    Er hatte Fred Kleins Warnung, diskret vorzugehen, nicht vergessen und folgte dem jungen Mann ohne viel Aufhebens, Sie gingen zwischen einer ständig größer werdenden Ansammlung von Caravans und großen Zelten hindurch. Sich schlängelnde Elektrokabel und Glasfaserkabel verbanden die provisorischen Arbeitsbereiche miteinander. Satellitenschüsseln und Mikrowellenrelais waren um die Kommandozentrale herum aufgestellt worden. Transportable Generatoren, die die Stromversorgung sicherten und ein Notstromaggregat speisten, summten irgendwo in der Nähe.
    Smith war beeindruckt. Die Kommandozentrale war fast so groß wie einige der Divisionskommandostellen, die er beim Desert Storm im Irak gesehen hatte, und funktionierte weit reibungsloser. Kit Pierson mochte vielleicht nicht unbedingt Bestnoten in punkto Charme und menschlicher Wärme erhalten, aber sie wusste offensichtlich, wie man eine effiziente Operation organisierte.
    Sie hatte ihren eigenen Arbeitsbereich in einem kleinen Zelt am äußeren Rand des Camps. Es war spärlich möbliert mit einem Tisch, einem einzigen Stuhl, mit Stromanschluss für ihren persönlichen Laptop, einem abhörsicheren Telefon, einer elektrischen Lampe und einem Feldbett.
    Smith bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen, als er das Bett registrierte. War das wirklich ihr Ernst?
»Ja, Dr. Smith«, sagte Pierson kühl, als sie das kaum merkliche Aufblitzen in seinen Augen sah. »Ich habe tatsächlich vor, hier zu

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