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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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halten.« Er deutete auf seine Zivilkleidung, eine leichte graue Windjacke, grünes Polohemd und Khakihosen. »Während meiner Anwesenheit hier bin ich lediglich der einfache Doktor Smith – und ich rede nicht mit Journalisten. Niemals.«
»Das genügt mir nicht«, erwiderte sie unnachgiebig.
»Es wird Ihnen aber genügen müssen«, gab Jon gelassen zurück. Er würde sich ein wenig zurücknehmen, um Kit Piersons verständliche Verärgerung zu besänftigen, dass ein Außenstehender in ihrem Revier herumschnüffelte, doch deshalb würde er seine Pflichten nicht vernachlässigen. »Hören Sie«, sagte er. »Wenn Sie sich in Washington beschweren wollen, ist das okay für mich. Aber in der Zwischenzeit müssen Sie sich mit mir abfinden … Warum also nehmen Sie mein Angebot zu helfen nicht an?«
Ihre Augen wurden gefährlich schmal. Einen Moment lang fragte sich Smith, ob er auf den »Sicherheitsgewahrsam« zusteuerte, vor dem Agent Latimer ihn gewarnt hatte. Dann zuckte sie mit den Schultern. Die Geste war so sparsam, dass er sie fast nicht bemerkte. »Na schön, Dr. Smith«, sagte sie kühl. »Wir spielen das auf Ihre Weise – vorläufig. Aber sobald ich grünes Licht bekomme, Sie loszuwerden, sind Sie draußen.«
Er nickte. »Das ist fair.«
»Wenn das alles ist, bin ich sicher, dass Sie allein rausfinden«, sagte sie und warf einen bedeutungsvollen Blick auf ihre Uhr. »Ich hab noch zu arbeiten.«
Smith entschied sich, ihre Geduld noch ein wenig weiter zu strapazieren. »Zuvor möchte ich Ihnen noch ein paar Fragen stellen.«
»Wenn es sein muss«, erwiderte Pierson gleichgültig.
»Was halten Ihre Leute von dem merkwürdigen Muster, in dem die Sprengsätze im Hartcourt Labor gezündet wurden?«, fragte er.
Sie wölbte eine perfekt geformte Augenbraue. »Reden Sie weiter.« Aufmerksam hörte sie sich seine Vermutung an, die Bombenleger hätten die Absicht verfolgt, nur die Behälter um die Nanophagentanks und die Außenisolierung des inneren Kerns und nicht das gesamte Labor zu zerstören. Mit einem amüsierten, eisigen Lächeln schüttelte sie den Kopf. »Sie sind also auch ein Sprengstoffexperte, Doktor?«
»Ich habe oft genug gesehen, wie man damit umgeht«, räumte er ein. »Aber ich bin kein Experte.«
»Na schön – angenommen, Ihre Vermutung ist richtig«, sagte Pierson. »Sie unterstellen, dass das Massaker draußen vor dem Institut absichtlich herbeigeführt wurde – dass die Terroristen von Anfang an geplant haben, die Harcourt-Nanophagen auf jeden in der unmittelbaren Umgebung loszulassen. Was bedeutet, dass die Lazarus-Bewegung die Demonstration nur veranstaltet hat, um ihre eigenen Märtyrer zu schaffen.«
»Nicht ganz«, verbesserte Smith sie. »Ich unterstelle, dass die Leute, die den Überfall geplant und durchgezogen haben, es so aussehen lassen wollten.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe lange darüber nachgedacht, und es ist ausgeschlossen, dass die Nanophagen, die Brinker und Parikh konstruiert haben, für das, was passiert ist, verantwortlich sind. Völlig ausgeschlossen. Das ist absolut unmöglich.«
Piersons Gesicht gefror. »Das müssen Sie mir genauer erklären«, sagte sie steif. »Weshalb ist das unmöglich?«
»Alle Harcourt-Nanophagen waren mit biochemischen Substanzen befrachtet, die die Eigenschaft hatten, spezifische Krebszellen zu eliminieren und nicht alles lebende Gewebe zu zersetzen«, erklärte Smith. »Außerdem war jede einzelne Phage unendlich klein. Es wären Millionen, vielleicht sogar Zigmillionen davon nötig gewesen, bei einem einzigen Menschen eine derart rapide und fatale Zerstörung anzurichten, wie ich sie mit eigenen Augen gesehen habe. Multiplizieren Sie das mit der Anzahl der getöteten Menschen, befinden Sie sich bereits im Bereich von Milliarden, wahrscheinlich Zigmilliarden Nanophagen. Das sind weit mehr, als die Leute von Harcourt in ihrem Labor überhaupt herstellen konnten. Und vergessen Sie nicht, dass sie in erster Linie mit der Entwicklung, Konstruktion und Testung ihrer kleinen Maschinen befasst waren, von denen sie sich erhofften, dass sie sich als ein medizinisches Wunder herausstellen würden. Sie hatten gar nicht die Einrichtungen für eine Massenproduktion.«
»Können Sie das beweisen?«, fragte Pierson. Ihr Gesicht war noch immer eine undurchdringliche Maske.
»Ohne die Computerdaten?« Smith schüttelte den Kopf. »Möglicherweise nicht stichhaltig genug, um von einem Gericht akzeptiert zu werden, vermute ich. Aber ich war fast jeden Tag in

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