Die Lazarus-Vendetta
auf ein Futonsofa, stöhnend und sich vor Schmerzen windend. Er schob die Pistole in seine Manteltasche zurück, trat zu ihr, legte seine kräftigen Arme um ihren Kopf und drehte ihn mit einem plötzlichen harten Ruck zur Seite. Ihr Genick brach mit einem hässlichen Knacken.
Terce richtete sich auf und musterte die drei reglosen Körper ein paar Sekunden lang prüfend, um sicher zu sein, dass sie tot waren. Zufrieden mit dem, was er sah, ging er zur Wohnungstür und zog sie auf. Zwei Männer warteten draußen im Treppenhaus. Jeder der beiden trug zwei schwere Koffer.
»Alles erledigt«, sagte der Hüne. Er trat einen Schritt zurück und ließ die beiden vorbei. Keiner verschwendete auch nur einen Blick auf die Toten. Jeder, der eng mit den Horatiern zusammenarbeitete, gewöhnte sich rasch an den Anblick des Todes.
Mit schnellen, geübten Bewegungen leerten sie die Koffer aus und packten Klumpen von Plastiksprengstoff, Sprengzünder und Timer auf den Esszimmertisch. Einer der beiden, ein untersetzter Typ mit slawischen Zügen, deutete auf die Overalls, die Helme und die Kartons mit Chemikalien und Sprayfarben auf dem Boden. »Was machen wir mit den Sachen, Terce?«
»Packt sie ein«, befahl der Hüne. »Aber lasst die Overalls, die Helme und die gefälschten Ausweise hier. Legt sie neben das Material zur Bombenherstellung, das wir mitgebracht haben.«
Der Mann mit den slawischen Zügen nickte. »Der Trick wird die Polizei nicht sehr lange hinters Licht führen. Wenn die amerikanischen Behörden Tests durchführen, werden sie an keinem der Toten chemische Rückstände finden.«
Der Hüne nickte. »Ich weiß.« Er grinste kalt. »Aber die Zeit arbeitet für uns – nicht für sie.«
Die Lichter in der Bar des O’Hara International Airport waren gedämpft und bildeten einen krassen Gegensatz zu den grellen Neonleuchten in den Korridoren und Abflughallen direkt vor der Tür. Sogar zu so später Stunde war die Bar ziemlich gut besucht von Reisenden, die unter Jet-lag litten oder den Schlaf übergangen hatten und in relativer Ruhe bei ein paar kräftigen Drinks Entspannung und Trost suchten.
Hal Burke saß missmutig vor sich hinstarrend an einem Ecktisch und nippte lustlos an seinem Coke mit Rum, das er vor einer halben Stunde bestellt hatte. Seine Maschine nach Washington würde in ein paar Minuten starten. Er blickte auf, als Terce sich auf den Stuhl ihm gegenüber sinken ließ. »Und?«
Terce zeigte seine Zähne, offenkundig sehr mit sich zufrieden. »Es gab keine Probleme«, sagte er. »Unsere Informationen waren exakt bis ins kleinste Detail. Die Chicagoer Aktionszelle von Lazarus ist jetzt führerlos.«
Burke grinste säuerlich. Die Informationsquellen ihres Schöpfers auf höchster Ebene der Bewegung war einer der Hauptbeweggründe gewesen, warum er die unheimlich, manchmal sogar nicht menschlich wirkenden Horatier ins TOCSIN-Kommando geholt hatte. Obwohl es Burke nicht gern zugab, diese Quellen waren besser als jedes Netz, das er jemals aufgebaut hatte.
»Die Polizei von Chicago wird finden, was sie zu finden erwartet«, fuhr Terce fort. »Plastiksprengstoff. Zünder. Und gefälschte Ausweise.«
»Plus drei Tote«, fügte der CIA-Agent hinzu. »Die Cops werden sich wegen dieser unbedeutenden Tatsache vielleicht ein bisschen wundern.«
Der Hüne zuckte mit den Schultern. »In terroristischen Organisationen werden oft die eigenen Leute umgelegt«, sagte er. »Vielleicht glaubt die Polizei ja, dass die Toten als schwache Glieder in der Kette betrachtet und deshalb von ihren Komplizen eliminiert wurden. Oder sie vermuten, dass es massive Differenzen zwischen verschiedenen Fraktionen der Bewegung gegeben hat.«
Burke nickte. Der Mann hatte Recht. »So was kommt vor«, stimmte er zu. »Wenn man einen Haufen radikaler und bewaffneter Knallköpfe in einem engen Raum unter starken Druck setzt … Da braucht nur einer auszuflippen und auf die anderen loszugehen. Ich schätze, so was ist schon vorgekommen.«
Er nahm einen kleinen Schluck von seinem Drink. »Auf jeden Fall wird es so aussehen, als wäre das Bombenattentat auf das IRB schon seit Monaten vorbereitet worden«, murmelte er. »Das sollte helfen, Castilla davon zu überzeugen, dass das Massaker am Teller Institut von Anfang bis zum Schluss von Lazarus inszeniert wurde. Dass es ein Startsignal für diese Bastarde war
– eine Strategie, die Basis ihrer Anhänger zu radikalisieren und uns zugleich politisch die Hände zu fesseln. Mit etwas Glück erklärt
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