Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)
Prinzessin hat einen formidablen Liebhaber verpasst. Werdet Ihr eigentlich, wie so viele, nach ihr suchen?“, fragte Isi, während sie Kirai immer noch an sich drückte.
„Vielleicht… Ihr wisst wo sie ist?“, antwortete Kirai zwischen mehreren Küssen.
Seine Hand massierte sanft Isis Busen. Sie stöhnte leicht, bevor sie weitersprach.
„Eine sehr direkte Frage. Aber ich habe mit dem Verschwinden der Prinzessin nichts zu tun… Langsam, nicht ganz so fest… Ja, so ist es gut… Sucht ruhig nach der Prinzessin, wenn jemand Nomo finden kann, dann seid Ihr es.“
Kirais Kopf steckte mittlerweile zwischen Isis Beinen. Ihre Hände krallten sich in seinen Locken fest. Kurz blickte Kirai auf.
„Wenn das Euer Wunsch ist“, sagte er.
„Unbedingt! Natürlich weiß auch ich, dass sie sicher gar nicht mehr am Leben ist. Eine Verschwendung, sie war noch so jung. Aber wenigstens könntet Ihr Nomos Körper für eine ehrenvolle Übergabe an das Feuer zurückbringen“, entgegnete Isi.
Dann drückte sie Kirais Kopf wieder zwischen ihre Schenkel.
***
Kex hatte Angst. Er fürchtete sich vor der Beseelten, vor ihren Fragen, wenn sie erwachte und natürlich auch, weil sie ein Mädchen, nein, eine Frau war. Noch nie ist er mit einer jungen Frau allein gewesen. Er hatte sie auf eine der beiden intakten Pritschen in der uralten Hütte unweit des Fahrstuhls gelegt. Immer wenn sie sich rührte, träufelte er ein paar Tropfen aus Esrins Fläschchen auf das Tuch und drückte es ihr vor Mund und Nase, seit Stunden schon. Genug Zeit, ihr ebenmäßiges Gesicht zu beobachten, die kleine Stupsnase, die langen Wimpern an ihren geschlossenen Augen, die feinen Härchen auf ihrer leicht gebräunten Haut. Manchmal bewegte sie die Lippen ein wenig, schmatzte oder murmelte unzusammenhängende Worte. Ein paar blonde Locken hingen wild in ihre Stirn… Doch nach der durchwachten Nacht, konnte Kex selbst die Augen kaum noch offen halten. Außerdem war inzwischen das Fläschchen von Esrin leer. Jetzt, wo sich die Beseelte wieder auf der Pritsche wälzte, gab es nichts mehr, mit dem er sie vom Aufwachen abhalten konnte. Wenig später öffnete die Beseelte ihre Augen, verzog das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und hielt sich beide Hände an die Stirn.
„Au, mein Kopf“, jammerte sie, während sie sich aufsetzte.
Dann schaute sie sich erst einmal in der Hütte um. Schließlich blieb ihr Blick an Kex haften.
„Was ist geschehen? Wo bin ich hier? Wer seid Ihr? Au. Und was in aller Welt habt Ihr mit meinem Kopf gemacht?“, stöhnte sie.
„Ich habe nichts mit deinem Kopf gemacht“, sagte Kex.
„Warum tut er dann so weh?“, fragte die Beseelte und rieb sich wieder mit den Handballen über die Stirn.
„Ich weiß nicht“, antwortete Kex.
„Ihr habt mir immer noch nicht gesagt, was hier eigentlich los ist. Wo sind wir? Wer seid ihr?“, wollte die Beseelte wissen.
„Ich bin Kex, ich soll auf dich aufpassen“, sagte Kex.
Die Beseelte wartete einen Moment, als Kex aber nicht weitersprach, stand sie einfach auf und ging zur Tür. Der heiße Wind aus der Einöde wehte in die Hütte, als sie die Tür öffnete. Kex hielt sie nicht davon ab, wozu auch. Die Beseelte kniff geblendet die Augen zusammen und schützte sie mit ihrem Unterarm. Dann schloss sie die Tür wieder.
„Ihr seid nicht gerade gesprächig oder? Da draußen ist nichts als Staub. Wo ist die Stadt?“, fragte sie wieder.
„Du hast eine komische Art zu sprechen. Der Staub, das ist die Einöde. Die Stadt liegt hunderte Meter über uns“, entgegnete Kex.
„Ihr habt mich in die Einöde gebracht? Warum? Steckt Königin Isi dahinter?“, bohrte die Beseelte weiter.
„Ich kenne die Königin nicht. Ich weiß auch nicht, warum wir hier sind. Ich weiß ja nicht einmal wer du bist. Ich habe dich auch nicht hierher gebracht. Na ja, getragen habe ich dich schon, aber nur weil es Esrin so wollte“, sagte Kex.
Die Beseelte atmete einmal hörbar aus und presste kurz die Lippen zusammen. Kex Antworten stellten sie ganz offensichtlich nicht zufrieden.
„Und wer ist dieser Esrin? Wo ist er? Vielleicht kann er mir meine Fragen beantworten“, fragte sie.
„Esrin ist… einfach Esrin. Ich arbeite für ihn. Deine Fragen wird er dir ganz sicher nicht beantworten, schon weil er nicht hier in die Einöde herunterkommt. Warum er dich hierher gebracht hat, oder was er mit dir vor hat, hat Esrin nicht gesagt. Lediglich, dass ich dafür sorgen muss, dass dir nichts passiert.
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