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Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 1: Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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hatte sich mittlerweile bis zu ihnen herumgesprochen. Alle, die sich davon einen Vorteil erhofften, würden nach der Prinzessin suchen, ihre Nasen überall dort hineinstecken, wo sie normalerweise nicht hingehörten. Ein Horror für die Stadtwachen, mussten sie doch um ihre kleinen und großen Geschäfte bangen. Wenn die Wachen nicht aufpassten, würden ihre Köpfe rollen. Dazu brauchte es nicht viel. Selbst für Esrin war die Stadt nicht mehr wirklich sicher. Zwar kannte er viele der Beseelten – sie brauchten ihn für ihre dreckige Arbeit – doch bei weitem nicht alle Beseelten waren gut auf Esrin zu sprechen und keiner von seinen „Freunden“ würde Esrin offen schützen. Er würde sich in nächster Zeit mehr oder weniger zu seiner Familie auf seinen Landsitz zurückziehen, seine Frau und die beiden Mädchen werden sich darüber freuen. Bei dem Gedanken an seine Kinder lächelte Esrin. Gut, dass ihn dabei niemand beobachtete. Einen solchen Gesichtsausdruck hätte bei ihm niemand für möglich gehalten. Aber jeder spielte seine Rollen im Leben und Esrin spielte seine sehr gut.
    Der Wärter kam aus seiner kleinen Hütte gelaufen, sobald sie den Fahrstuhl erreichten. Er verzog sein entstelltes Gesicht, seine Augen glänzten freudig. Mit ein paar großen Schritten war er bei Kos, nahm den Jungen in den Arm und hob ihn mühelos hoch, samt der beiden Säcke. Auch Kos lachte. Die beiden kannten sich ganz offensichtlich. Kaum hatte er den Jungen zurück auf den Boden gestellt, fing der Wärter an mit seiner Gebärdensprache auf Kos einzureden.
    „Lasikosa, es ist schön, dass du mich besuchen kommst. Ich freue mich, dich zu sehen. Wie geht es denn deiner Mutter und den ganzen Tanten in der Stadt? Ich war lange nicht mehr bei ihnen. Und was machst du bei diesem Mann?“
    Kos ließ die beiden Säcke von seinen Schultern gleiten und antwortete mit seinen Händen. Esrin schaute verblüfft zu.
    „Mutter geht es nicht gut, sie ist krank. Ich konnte deshalb nicht bei ihr und den Tanten bleiben. Der Mann hat mich gekauft.“
    „Man kann Menschen nicht kaufen!“, gestikulierte der Wärter und blickte dabei finster zu Esrin.
    „Wenn Ihr noch eine Zunge hättet, müsste ich sie Euch jetzt herausschneiden“, mischte sich Esrin ein, „Der Junge kann froh sein, dass ich ihn unter meine Obhut genommen habe. Seine Mutter hat die Sonnenkrankheit, der Zustand ihres Gesichts ist noch um einiges schlimmer als der meines eigenen. Dies ist ihrem Gewerbe nicht gerade zuträglich, selbst du würdest kaum noch mit ihr schlafen wollen. Besser der Junge ist mir ein wenig zu Diensten und bekommt dafür genug zu essen. Im Bordell müsste er hungern. Und da wir gerade von Arbeit sprechen, wir sind nicht zum Schwatzen hier. Zeit, Kex und seinem edlen Gast in der Einöde das Mittagessen zu servieren.“
    ***
    Königin Isi knabberte an Kirais Ohr. Im Bett konnte sie einem Mann schnell die Sinne rauben, sie war eine Meisterin der erotischen Verführung. Äußerst facettenreich stellte sie sich auf jede Spielart von Sex ein, für Isi gab es kaum ein Tabu. Die jungen Beseelten munkelten, dass ihre Liebesdienste besser sein, als die der Hohepriesterin. Wer sich ihr hingab, wurde nur selten enttäuscht. Natürlich hatte alles seinen Preis, Isis Preis waren Informationen. Ganz beiläufig stellte sie scheinbar belanglose Fragen, bohrte hier und da etwas tiefer, wechselte häufig überraschend das Thema, oder forderte die Meinung über dieses oder jenes Gerücht ein. Nur selten ging sie mit jemandem nur aus Spaß ins Bett. Wer im Eifer seiner Wollust seinen Mund nicht hielt und allzu freizügig mit seinen Geheimnissen umging, konnte neben seinem Herz schnell ebenso seinen Kopf verlieren. Auch davon sprachen die Jünglinge am Hof hinter vorgehaltener Hand. Kein Wunder also, dass sich Kirai nicht entspannen mochte. Die Königin hatte ganz offensichtlich Pläne mit ihm.
    „Ihr seid nicht so recht bei der Sache, Ihr wirkt verkrampft. Dazu gibt es nun wirklich keinen Grund. Entspannt Euch, genießt die Stunden. Die Sorgen da draußen in der Welt können warten“, säuselte Isi.
    „Entschuldigt, ich war nur einen Moment abgelenkt“, antwortete Kirai und küsste Isis Hals.
    „Mmh, das tut gut… Mochte das die Prinzessin auch?“, stöhnte Isi.
    „Was?“
    Kirai streckte den Kopf irritiert hoch. Mit sanftem Druck zog Isi ihn wieder an ihren Hals zurück.
    „Ich vergaß, Ihr hattet noch gar keine Gelegenheit, Nomo zu verführen. Zu schade, die

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