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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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Wissen nahm. Auf diesbezügliche Fragen reagierte Esrin eher schmallippig, manchmal geradezu aggressiv. Offensichtlich fürchtete er, verrückt zu werden, die Kontrolle zu verlieren. Erwachte er aus einem dieser Anfälle, schwieg Esrin meist für eine Weile oder flüsterte unverständliches Zeug, so als würde er sich mit einer dritten Person unterhalten. So wie jetzt. Ein kurzer, überraschter Blick durch den Raum, dann erhob sich Esrin und stiefelte auf das Loch in der Glaswand zu.
    „Wieso soll ich dir folgen? Gibt es dort was zu holen? Steht dort ein Bett für uns zwei? … Ja, ja, es ist wichtig. Das erzählst du mir schon seit Stunden … Dein Geog geht mir am Arsch vorbei! … Die Menschheit geht mir auch am Arsch vorbei! Wenn sich dort nicht wenigstens ein paar Goldlinge finden lassen, bist du fällig“, murmelte er dabei.
    Schließlich verstummte Esrin. Houst war sich nicht ganz sicher, ob er die Stille genießen sollte. Nie hätte er geglaubt, Esrins sarkastische Art einmal zu vermissen. Sein ungutes Gefühl sagte ihm, dass er es tat. Die beiden Männer krochen durch die Glaswand in den Sicherheitsbereich. Eine kleine Maschine der Alten fuhr ihnen entgegen, wich kurz vor Esrin aus und setzte ihren Weg danach unbeirrt fort. Hinter der Maschine glänzte der Boden feucht. Für eine Weile streiften sie durch die Gänge, Esrin lief voran, so als würde er den Weg kennen.
    „Diese Alten mit ihrer vermaledeiten Stadt gehen mir gehörig auf die Nerven. Nach was suchen wir hier eigentlich?“, moserte er schließlich.
    Ein kurzes Lächeln huschte über Housts Gesicht. Das klang vertraut, das war Esrin.
    „Was gibt es da zu Grinsen? Glaubt bloß nicht, nur weil Ihr der Großwesir seid, würde ich Euch nicht die Eier herausreißen. Ich bin Euch zu nichts verpflichtet!“, blaffte Esrin Houst an.
    „Ihr habt uns hierher geführt, ich folge Euch nur“, entschuldigte sich Houst und hob dabei die Hände, „Zugegeben, mit wachsender Neugier, doch den Weg weist Ihr“
    „Pah, dann geht Ihr doch voran!“, grummelte Esrin und verschränkte die Arme.
    Houst zog kurz die Augenbrauen nach oben und legte den Kopf ein wenig schief. Dann ging er an Esrin vorbei weiter den Gang entlang. Diese neue Rollenverteilung hielt jedoch lediglich bis zur nächten Abzweigung. Ehe sich Houst noch für eine Richtung entscheiden konnte, lief Esrin bereits nach links.
    „Hier entlang“, sagte er dabei kurz, „Die Verdammte ist hier entlang gegangen. Seht Ihr sie nicht? Dieser scharfe Arsch kann Euch doch nicht verborgen bleiben, Ihr habt doch einen gewissen Ruf“
    Die beiden Männer waren allein. Houst zögerte für einen Moment, sah sich vorsichtshalber nach allen Seiten um. Nichts, der ehemalige Krüppel verlor wohl langsam den Verstand. Schließlich folgte Houst Esrin aber doch. Er war zu alt, um seiner Angst nachzugeben. Der Weg führte sie in einen Raum, vollgestopft mit zumeist bunt blinkenden Bildschirmen. Einige wenige zeigten auch nur ein graues Rauschen und zwei waren ganz schwarz. Vor den Bildschirmen stand ein meterlanges Pult übersät mit Tasten. Houst erinnerte sich, so etwas schon einmal auf einem Bild in den Schriften der Alten gesehen zu haben. Von was der Artikel damals gehandelt hatte, wusste er aber nicht mehr so genau. Es war eine jener Schriften, die ihm sein alter Mentor Chak zum Lesen empfohlen hatte. Sehr lange her. Wer hätte geglaubt, dass er damit einmal in echt konfrontiert würde. Esrin machte sich bereits an den Tasten auf dem Pult zu schaffen.
    „Der Kontakt der Bodenstation zum Supraleiter wurde getrennt, aber gerade nur so weit, dass die Energie ständig überspringt und die Atmosphäre auflädt. Das kann kein Zufall sein, das war Sabotage! Wahrscheinlich hat sich einer dieser Naturalisten in die Gedanken eines der Techniker geschlichen. Die bringen uns noch alle um“, sagte Esrin.
    Kurz darauf durchfuhr ein leichtes Zittern das ganze Gebäude, wenig später gefolgt von einem dumpfen Knall. Die meisten der Bildschirme veränderten ihre Anzeigen, einer der zuvor schwarzen leuchtete auf, zeigte ein von Wolken und Blitzen umtostes Konstrukt. Esrin stand noch eine Weile vor dem Pult, so als wüsste er nicht, wie er dort überhaupt hingekommen war und was er dort machte.
    „He halt! Du verlogenes Miststück. Ich werde dich finden, Ilbi. Dann reiße ich dir deinen hübschen Arsch auf. Hier gibt es nicht das Geringste zu holen“, rief er plötzlich und schlug mit der Faust auf das Pult.
    ***
    Nomo

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