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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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der Kante der Mauer nach oben, ließ sich bäuchlings über die Mauer hängen. So konnte sie Kex helfen, ebenfalls nach oben zu gelangen. Die Kraft, mit der sie Kex dabei nach oben zog, beängstigte ihn. Das war wirklich nicht mehr die Nomo, die er kannte. Wenige Augenblicke später spazierten die beiden über den Innenhof zum Gebäude.
    „Ich habe doch gesagt, es ist ganz leicht“, beruhigte Kex sich selbst.
    Nomo antwortete nicht. Sie starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen auf eine abgenagte Leiche am Boden. Der Anblick erschreckte sie offenbar. Auch Kex, der schon einiges gewohnt war, zeigte sich überrascht. Hier und da hingen an den bleichen Knochen noch einige Kleiderfetzen, sie ließen einen Stadtbewohner vermuten. Wie er hierhergekommen war, konnte er nicht mehr verraten. Über die Art seines Todes mochte Kex nicht spekulieren. Sie wandten sich von dem Skelett ab und einer Tür am Gebäude zu. Ein leise surrender Kasten mit einem Zylinder in der Mitte empfing sie. Er schien sie anzustarren, wie ein einzelnes Auge. Kex lief einige Meter hin und her, der Kasten folgte seinen Bewegungen.
    „Was tust du da? Wenn das die Wachroboter sehen, werden sie dich mitnehmen!“, empörte sich Nomo.
    Zwar verstand Kex nicht, was sie damit meinte, doch es klang derart aufgeregt, dass er besser stehen blieb. Dabei grinste er kurz.
    „Kindskopf!“, sagte Nomo.
    Einen Augenblick sah es so aus, als würde sie ihm wieder um den Hals fallen. Ihre Nasenflügel vibrierten leicht. Aber der Moment zog vorüber und Nomo drehte sich um. Neben der Tür befand sich ein ebensolches Tastenfeld wie am Tor. Nomo tippte darauf herum. Als sich die Tür öffnete, zuckte Kex leicht zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet. Nun war es an ihm, ein wenig zögerlich in das Gebäude zu schreiten. Immerhin war es noch intakt, keine der üblichen Ruinen. Ehrfürchtig sah er sich im Eingangsbereich um. Dabei wies der kleine Raum keinerlei Besonderheiten auf. Man konnte ihn eher als karg bezeichnen, denn es gab nicht ein einziges Möbelstück.
    „Du benimmst dich auffällig. Die Wachroboter reagieren auf Angst und Nervosität. Vielleicht sollten wir zur Vorsicht einen umprogrammieren. Er würde die anderen von uns fernhalten. Ein Trick, der mittlerweile bei den Naturalisten sehr beliebt ist“, sagte Nomo ernst, „Ist bei Wachrobotern aber ziemlich gefährlich. Sie haben ja kein GedankenInterface wie Drohnen, man muss sie also erst einmal ausschalten“
    Dabei blickte sie besorgt zu der Tür am anderen Ende des Raumes. Dies beruhigte Kex nicht eben. In seinem total übermüdeten Zustand malte er sich die schlimmsten Gefahren aus. Bilder alptraumhaft aussehender Geräte der Alten schwirrten durch seinen Kopf. Vielleicht sollten sie einfach wieder nach draußen gehen. Doch Nomo durchquerte bereits den Raum, umkehren schien also für sie keine Option. Kex schlich hinter ihr her. Der nächste Raum war kaum aufregender als der erste. Nomo wartete vor einer Tür. Entfernt surrte etwas, kam näher. Nervös drückte Nomo noch einmal auf den Knopf neben der Tür. Weiter hinten bog ein beinahe mannshoher, metallener Zylinder mit Armen um die Ecke, fuhr auf kleinen Rädern direkt auf sie zu. Eine funktionierende Maschine der Alten, doch so schrecklich wie Kex es sich vorgestellt hatte, sah sie gar nicht aus. Er schlurfte gemächlich zu Nomo hinüber. Noch bevor er sie ganz erreichte öffnete sich die Tür. Ein Tier, das aussah wie eine Ratte, allerdings so groß war wie einer der in der Stadt herumstreunenden Hunde, sprang ihnen entgegen und rannte dann den Gang entlang. Aus der Maschine der Alten zuckte ein Blitz, traf das Tier, das daraufhin zuckend liegen blieb.
    „Diese mit Nanosonden verseuchten Ratten werden immer mehr zu einer Plage, seit irgendwer einige aus Georgs Laboren befreit hat. Man munkelt, sie hätten schon Kinder angefallen. Dass sie mittlerweile so groß werden …“, schimpfte Nomo.
    Sie kam Kex zwei Schritte entgegen und zerrte ihn mit sich in den kleinen Raum hinter der Tür. Kurz bevor sie die Maschine der Alten erreichte, schloss sich die Tür wieder. Die Maschine sagte etwas, das man durch die Tür aber nicht mehr verstehen konnte.
    „Das war knapp“, sagte Nomo.
    Der ganze Raum ruckelte ein wenig, Kex wurde von seinem eigenen Gewicht in die Knie gedrückt. Ausgelaugt wie er war, konnten seine Beine dem Druck nicht mehr standhalten. Er setzte sich einfach auf den Boden.
    „Das habe ich als junges Mädchen auch immer

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