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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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hübscher als Isi. Für einen Kuss der Prinzessin würde ich einiges geben. Einmal habe ich sie kurz beim Baden beobachtet. Gegen diesen Körper sieht Isi doch reichlich alt aus“, sagte der Jüngste in der Gruppe.
    „Ha, unser Küken ist verliebt in die Prinzessin!“, plusterte der vierte.
    Alle brachen wieder in lautes Gelächter aus. Nur der eine Diener, jener, der Gefallen an Nomo fand, blickte beschämt zu Boden. Einer der Älteren klopfte ihm auf die Schulter.
    „Mach dir nichts daraus, wir haben alle unsere kleinen Träume“, munterte er den jungen Mann auf.
    Nomo hingegen hatte ihre Augenbrauen finster zusammengezogen. Es fehlte nicht viel und sie hätte den Diener geohrfeigt. Beim Gedanken, wie er hinter der Tür lauert, wenn sie gerade in die Badewanne steigt, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Ein Küchenmädchen holte sie in die Realität zurück.
    „He, träumst du? Hilf mir lieber bei den Töpfen“, forderte das Mädchen.
    Nomo wechselte mit ihr in die Spülküche. Beim Anblick des riesigen Berges an Geschirr, atmete Nomo einmal schwer aus. Sie zahlte mit Schwielen an den Händen für ihre Neugier. Doch der Einsatz lohnte sich vielleicht auch hier. Sie erfuhr zum Beispiel von einem jungen Priester, der Kirai in den letzten Wochen mehrfach besucht hatte. Priester sah man selten außerhalb des Tempels, Beseelte besuchten sie nur, wenn sie an die obligatorische Spende erinnerten. Weigerte sich Kirai, diese zu zahlen? Ging ihm das Geld aus? Kaum vorstellbar. Doch es war ein Strohhalm an den sich Nomo klammern würde. Alles, was irgendwie diese unsägliche Hochzeit verhindern konnte, geriet zu einem Hoffnungsschimmer. Ihr letzter Besuch im Tempel lag Ewigkeiten zurück, vielleicht war es an der Zeit, sich Rat für ihr spirituelles Leben zu holen.
    ***
    Kex drehte das Messer im schwachen Licht, hielt es sich unter die Nase. Noch immer roch er Blut. Wie konnte das sein, nach mehreren Tagen. Gedankenverloren rieb er weiter mit einem Fetzen Stoff über die Klinge. Bisweilen nahm er ein wenig Sand vom Boden und schmirgelte über einen imaginären Fleck. Doch so sehr er auch rubbelte, die Erinnerung an das Blut blieb. Ein einfaches Messer, eigentlich eher als Werkzeug für die Küche geeignet, doch er hatte damit zwei Menschen das Leben genommen. Hätte es nicht einen anderen Weg gegeben, geben müssen? Einen besseren Weg? Kex grübelte, machte sich Vorwürfe. Die Zeit zurückdrehen. Hätten die Alten das gekonnt? Dazu schwiegen die Legenden und auch Kex hatte noch nie derartiges gelesen.
    „Trauerst du immer noch um diese beiden Arschlöcher?“, fragte Petel, „Mir tun sie kein bisschen leid. Ich bin sicher, denen wäre unser Leben egal gewesen. Menschen sterben jeden Tag, die einen früher die anderen später. Ich ziehe später vor. Deshalb sollten wir uns lieber um unsere Zukunft kümmern, anstatt wegen der Vergangenheit Trübsal zu blasen“
    Kex atmete einmal tief durch, starrte für eine Weile auf das Messer in seiner Hand. Schließlich steckte er es in den Hosenbund und ließ es unter seinem Hemd verschwinden.
    „Du hast recht. Lass uns nachsehen, ob die Stadt da draußen noch steht“, sagte er dann und erhob sich langsam von seinem Schemel.
    „Unsere kleine Auseinandersetzung hat vielleicht ein wenig Staub aufgewirbelt, die Stadt aus den Fugen gehoben, hat sie sicher nicht“, lachte Petel.
    Sie streiften ein wenig durch die schmalen Gassen des Viertels. Dabei wurde Kex das Gefühl nicht los, dass ihn alle anstarrten. Dutzende Augenpaare folgten seinem Weg. Ein stummer, anklagender Schrei auf ihren Lippen. Mörder! Ihre Blicke brannten ihm dieses Wort in den Nacken. Er versuchte, diesen Gedanken abzuschütteln. Ganz gelang ihm dies nicht. Später schlug Petel einen Bummel durch die Geschäftsstraßen vor. Er wollte seine mittlerweile klamme Kasse aufbessern. Auch in Kex Tasche klimperten nur noch ein paar wenige Kupferlinge, aber in dieser miesen Stimmung mochte er nicht an Arbeit denken. Viel zu leicht trieben heute seine Gedanken ab, brachen jede Konzentration. Während sich Petel frohgelaunt unter die Menschen mengte, lungerte Kex in einer schattigen Ecke herum, starrte in das bunte Gewühl auf der Straße, nahm es jedoch nicht wirklich wahr. Ein unendlicher Strom zog an ihm vorbei, so viele Leben. Kex Hand ruhte auf dem Griff seines Messers. Welch Ironie, dass ein so kleiner Gegenstand dem Leben so schnell ein Ende bereiten konnte. Nur ein kurzer Stoß, so wenig Widerstand … Als ihn

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