Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)
sich Kirai.
„Ein König an der Seite meiner Tochter, das sind in der Tat gute Aussichten“, sagte Lebell.
***
„Warum bestehlen wir diesen Händler nicht einfach? Sind wir jetzt ehrbare Leute“, beschwerte sich Petel.
„Es sind nicht unsere Goldlinge, die wir ausgeben“, belehrte Kex, „Wir wurden fürs Kaufen angeheuert, nicht fürs Stehlen. Und wenn es um einen Auftrag geht, sind wir ehrbare Leute, Petel. Das ist der Grund, warum wir ihn bekommen haben und nicht irgendein anderer Dieb“
„Gequirlte Scheiße, diesen Auftrag haben wir bekommen, weil du die Prinzessin kennst“, widersprach Petel, „Im Grunde wäre es ihr völlig egal, wie wir zu den Artefakten kommen“
„Mir ist es nicht egal, wir kaufen sie!“, herrschte Kex Petel an.
„Schon gut, schon gut. Kein Grund, gleich so sauer zu werden. Man wird ja noch laut nachdenken dürfen. Dann kaufen wir den alten Kram halt. Was will die Prinzessin eigentlich damit?“, glättete Petel die Wogen.
„Ihre Hochzeit verhindern“, antwortete Kex kurz.
„Tatsächlich? Und ich dachte immer alle Frauen stehen auf diese romantischen Dinge wie heiraten. Mir macht jede Frau einen Antrag, wenn ich nur dreimal mit ihr zusammen war. Aber warum soll ich mein ganzes Leben mit nur einer Frau verbringen? Den anderen schönen Frauen gegenüber wäre das ja geradezu verantwortungslos“, sagte Petel und grinste dabei vielsagend.
Kex ließ es dabei bewenden. Mit Petels Frauenabenteuern konnte er nicht viel anfangen. Schließlich verlor Petel dabei regelmäßig den Verstand, nicht gerade ungefährlich für einen Dieb.
Wenig später erreichten sie das Anwesen des Karawanenhändlers. Es musste sich lohnen, mit Kamelen umher zu ziehen, denn das Haus hatte durchaus beachtliche Ausmaße, sein Dach zierten viele der dunkel schimmernden Artefakte der Alten. Auf dem Hof wuselten Bedienstete herum, wie im Palast des Königs. Auch das Innere des Hauses zeugte von Wohlstand, sämtliche Wände waren mit bunten Stoffen ausgeschlagen, Kex Schrittgeräusche wurden durch unzählige Teppiche gedämpft. Der Händler erwartete sie bereits an einem Tisch, gefüllt mit Speisen und Getränken.
„Nur immer hereinspaziert, die jungen Herren“, begrüßte er sie, „Ich hatte bereits auf den Markt den Eindruck, dass die dort angebotenen, einfachen Waren nicht genügen können. Aber lasst uns erst einmal eine kleine Stärkung zu uns nehmen, mit leerem Magen sollte man nicht über Geschäfte sprechen“
Sie nahmen am Tisch Platz, ein Diener schenkte ihnen Wein ein.
„Greift nur zu“, forderte der Händler sie auf und packte sich selbst den Teller voll, „Mein Bote sagte mir, ihr kämet im Auftrag einer hochgestellten Beseelten. Darf ich erfahren, wer es ist? Dann könnte ich mein Angebot besser auf die Dame abstimmen“
„Unsere Auftraggeberin möchte unerkannt bleiben“, entgegnete Kex und bediente sich ebenfalls von den Speisen.
Petel nickte nur. Er hatte sich bereits den Mund so vollgestopft, dass er nicht mehr antworten konnte.
„Ich möchte die hervorragenden Waren der Verdammten empfehlen. Sie sind von wirklich erstaunlicher Qualität. Einige der Stoffe habe ich einfärben lassen, so dass sie auch ansprechend aussehen. Mit ihrem einzigartigen Charme wird eure Auftraggeberin am Hofe sicher Aufsehen erregen. Gern hätte ich euch ja einige der Verdammten persönlich vorgestellt, aber sie sind leider verschwunden. Man könnte es undankbar nennen, schließlich habe ich auf der langen Reise meine Vorräte mit ihnen geteilt, doch ich will nicht nachtragend sein. Wahrscheinlich war ihnen die Stadt zu laut und sie sind in die Einöde zurückgekehrt“, sagte der Händler.
„Die Beseelte ist mehr an Artefakten der Alten interessiert. Du sprachst auf dem Markt davon, eine der Städte der Alten besucht zu haben“, erwiderte Kex.
„Das habe ich in der Tat“, bestätigte der Händler, „Ein durchaus beeindruckendes Erlebnis, wenn auch kein ganz ungefährliches. Offensichtlich haben die Alten ihre wertvollen Artefakte mit allerlei Fallen vor Plünderung geschützt. Nur die Disziplin meiner Männer sowie die mir angeborene Achtsamkeit haben uns vor dem Schlimmsten bewahrt. Zwei andere Mitglieder der Expedition – der ehemalige Großwesir und ein unangenehmer Krüppel mit Namen Esrin – hatten nicht so viel Glück. Sie gerieten in die Fänge der Alten und was aus ihnen geworden ist, kann ich nur mutmaßen. Aber trotz aller gebotenen Vorsicht, konnte ich den Alten natürlich
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