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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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international tätig?«
    Michael stutzte. Er war schon öfter international tätig gewesen, zuletzt vor etwa vierundzwanzig Stunden, allerdings hatte es sich dabei nicht um die Art von Tätigkeit gehandelt, auf die dieser Mann sich hier jetzt bezog, und schriftliche Verträge wurden für solche Unternehmungen schon gar nicht abgeschlossen.
    »Was für eine Art von Tätigkeit meinen Sie?«, hakte Michael nach.
    »Natürlich die, auf die Sie spezialisiert sind.«
    Die Alarmglocken in Michaels Hinterkopf begannen immer lauter zu schrillen. Es brauchte ihm niemand mehr zu sagen, dass es diesem Mann hier nicht darum ging, eine Überwachungsanlage installieren zu lassen, weil er verstärkte Sicherheitsmaßnahmen einbauen wollte.
    »Und was genau meinen Sie da?«, bohrte Michael weiter, um den Mann aus der Reserve zu locken.
    »Etwas, was mit Sicherheit zu tun hat«, erwiderte Lucas, als würde sich das von selbst verstehen.
    »Das müssten Sie mir schon genauer erklären.«
    »Leider darf ich nicht ins Detail gehen, aber ich kann Ihnen sagen, dass die Angelegenheit komplex ist, dass eine bereits existierende Anlage involviert ist und dass Sie fürstlich bezahlt werden.«
    »Ich bin sicher, dass Sie meinen Lebenslauf kennen«, erwiderte Michael, nicht, um sein Gegenüber zu warnen, sondern weil er hoffte, irgendwie aus der Sache herauszukommen.
    »Falls Sie damit auf Ihre Zeit im Gefängnis anspielen … ja.«
    »Reden wir hier von einer Installation, von einer Beratung oder von einer Entwicklung?«, fragte er, um die Unterhaltung voranzutreiben.
    »Sie können es eine Beschaffungsmaßnahme nennen.«
    Das Schrillen der Glocken in Michaels Schädel wurde ohrenbetäubend laut.
    »Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass wir bestens informiert sind über das, was Sie außerhalb Ihrer Unternehmenstätigkeit treiben.«
    Michael starrte den Mann an, und die Gedanken rasten nur so durch sein Hirn.
    »Was Sie beispielsweise in Istanbul geschafft haben, war interessant. Es gibt nicht viele Menschen, die das überlebt hätten.«
    Michael starrte Lucas unverwandt an. Außer seinen engsten Freunden wusste niemand, was er in Istanbul gemacht hatte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, fuhr Lucas fort und versuchte, seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben, obwohl seine Augen unstet flackerten. »Was Sie in den letzten Jahren getrieben haben, ist für die Vereinigten Staaten nicht von Interesse, aber es zeigt uns, dass Sie über die Erfahrung verfügen, die wir für eine bestimmte Angelegenheit brauchen.«
    »Sie arbeiten für die Regierung?«, hakte Michael nach, ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr ihn das in Panik versetzte.
    »Wir verstecken uns alle hinter einer Fassade, Michael.«
    »Stehen Ihnen für Beschaffungsmaßnahmen nicht ganze Divisionen zur Verfügung?«
    »Aus Sicherheitsgründen darf ich Ihnen diese Frage nicht beantworten.«
    Michael schnappte nach Luft und beschloss, die Sache taktvoll zu Ende zu bringen. »Nun, vielen Dank. Es ist mir eine Ehre, dass ich im Namen der Vereinigten Staaten von Amerika von Ihnen herzitiert worden bin. Aber ich muss leider dankend ablehnen.«
    Lucas saß da und rührte sich nicht, keinen Millimeter, und er griff auch nicht nach der ungeöffneten Wasserflasche, die in der Mitte des Tisches stand. Er sah Michael einfach nur an, als könnte er mit seiner Willenskraft bewirken, dass Michael seine Meinung änderte.
    »Nun«, meinte Lucas schließlich mit einen Kopfnicken, »mir scheint, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt. Wir sind darauf angewiesen, dass Sie diesen Auftrag übernehmen.«
    »Sie haben mir noch gar nicht gesagt, für welchen Bereich der Regierung Sie überhaupt arbeiten.«
    Lucas griff in die Tasche seines Jacketts, zog seine Brieftasche heraus und schob sie über den Tisch zu Michael hin. »Mein eigentlicher Name ist Colonel Lucas.«
    Michael öffnete die Brieftasche und überprüfte den offiziellen Militärausweis von Colonel Isaac Lucas von der US-Army. Und dabei war ihm, als geriete seine ganze Welt aus den Fugen. Dieses Treffen hier war kein Zufall.
    Michael bemühte sich, Ruhe zu bewahren. »Ist das da die Uniform der ›neuen‹ Army?«, fragte er mit einem aufgesetzten Lächeln und zeigte auf den dunkelblauen Anzug, den der Mann trug.
    »Auf der Park Avenue würde kaum etwas so viel Aufmerksamkeit erregen wie ein Soldat, weil der hier einfach nicht hingehört, weil es diejenigen, die wir um jeden Preis schützen wollen, nur unnötig nervös machen

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