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Die Legende der roten Sonne: Nacht über Villjamur (German Edition)

Die Legende der roten Sonne: Nacht über Villjamur (German Edition)

Titel: Die Legende der roten Sonne: Nacht über Villjamur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Charan Newton
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Vertrautheit erwachsenes Verhalten. Sehr langsam strich er mit den Händen den Oberkörper seines Liebsten hinab.
    Kym fröstelte. »Astrid, deine Hände sind eisig.«
    Brynd lächelte. »Verzeihung!« Er machte weiter, bis Kym erregt war. Dann küsste er ihn auf den Bauch. »Ich hab was Wärmeres.«
    Er fiel auf die Knie und nahm Kyms Glied in den Mund.
    Seinem Partner einen zu blasen, hatte Brynd stets genossen, da es den Moment und damit die Vorlust verlängerte. Er fand Trost in den seltenen Augenblicken, in denen er die Anspannung seines schwierigen, gefährlichen Daseins ablegen konnte. Es würde wieder eine besondere Nacht werden, wie er sie nur mit Kym erlebte.
    Ein Soldat war Brynd, ein Kriegsheld, und doch war dies immer wieder das Gefährlichste, was er tat.

KAPITEL 8
    Brynd war mit der Sonne aufgestanden – oder mit dem, was bei dem nasskalten Wetter von ihr zu sehen war. Nachdem es vom Glockenturm fünf geschlagen hatte, hatte er eine Zeit lang über den Landkarten des Boreal-Archipels gebrütet. Kym war nur noch eine ferne Erinnerung.
    Danach hatte er seine Behausung verlassen und sich mit dem Kanzler zu einem einfachen Frühstück in einem Speisesaal des Balmacara getroffen. Sie waren die einzigen Besucher, doch es war schon eingeheizt, um den großen Raum zu wärmen. An den Wänden hingen Kaiserliche Standarten in verschiedenen Stadien des Verfalls. Einige waren über tausend Jahre alt: verblichene Ikonen eines verblichenen Ruhms.
    »Bitte, Kommandeur«, begann Urtica, nachdem er einige Bissen genommen hatte, »erzählt mir Näheres darüber, was in Dalúk geschehen ist!«
    Wenigstens der Kanzler schien diesmal interessierter zu sein. Brynd berichtete ausführlich, was sich zugetragen hatte, und zeigte Urtica den Pfeil. Er stellte mit Nachdruck fest, es sei weniger wichtig, wer ihn attackiert habe; entscheidend sei, wie die Angreifer von der Mission erfahren hätten.
    »Ihr vermutet also einen Spion in unseren Reihen, Kommandeur?«, fragte Urtica.
    »Das halte ich für recht wahrscheinlich. So mancher im Balmacara ist unterschiedlichsten Interessen verpflichtet. Ratsherrn besitzen Verbindungen nach außen, über die Kaiser Johynn sicher nicht informiert war, und haben Freunde an fernen Orten. Falls Ihr das Spionage nennt, widerspreche ich nicht, doch dieses Wort stammt nicht aus meinem Mund.«
    »Ihr könntet Politiker sein, mein lieber Freund.«
    Brynd antwortete nicht, sondern aß noch einen Bissen.
    Urtica nahm den Pfeil erneut zur Hand. »Und Ihr meint, der stammt aus Varltung?«
    »Den Runen zufolge ist das möglich, doch das Metall wurde sicher nicht im Kaiserreich verarbeitet. Es würde sich wohl lohnen, den Pfeil Fachleuten in den Waffenschmieden zu zeigen.«
    »Das werde ich tun.« Urtica sah zu Brynd hinüber und wieder auf den Pfeil. »Falls das natürlich ein von Varltung lancierter Angriff war, müssen wir uns angesichts der nahenden Eiszeit wohl auf Ernsthafteres gefasst machen.«
    »Meint Ihr?«
    »Es steht zu befürchten, dass Varltung drauf und dran ist, Gebiete des Kaiserreichs in seine Gewalt zu bringen.«
    »Die nahen Inseln?«
    »Wir müssen gewappnet sein, sie zu verteidigen, ja. Auf den nördlichsten und östlichsten Inseln sind immer viele Soldaten stationiert – jedenfalls im Hinblick darauf, dass uns von dort kaum Krieg droht. Ich vermute, wir müssen zum Gegenangriff rüsten. Die haben einige unserer besten Männer umgebracht, Kommandeur. Das dürfen wir nicht ungestraft hinnehmen.«
    »Ein Feldzug gegen Varltung ist gewiss nicht nötig – und würde zudem wohl erfolglos sein, oder? Wir haben das vor Jahren schon versucht, vor Jahrzehnten. Und was ist mit der Winterstarre? Wollt Ihr all diese Soldaten in einem Moment aufbieten, da so viele Flüchtlinge Einlass in unsere Stadt fordern?«
    »Ja«, erwiderte Urtica. »Wir müssen den Gegner rasch, energisch und so umfassend besiegen, dass er uns auf absehbare Zeit nicht mehr angreifen kann.«
    »Macht die Eiszeit all das nicht sinnlos?«
    »Aber nein. Gerade wegen der Winterstarre und weil wir viele Jahre eingeschlossen sein werden, ist es erforderlich, diese Inseln für unsere künftigen Generationen zu sichern.«
    »Ihr glaubt also wirklich, einige von uns werden überleben?«
    »Die Zeiten werden hart, Kommandeur, und natürlich dürften viele sie nicht überstehen. Wir wissen nicht einmal, wie weit sich die Eiskappe ausdehnen wird. Vielleicht aber überleben einige, und diese Inseln zu sichern, bietet ihnen nach dem

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