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Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)

Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 10: Der Auserwählte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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schlecht behandelte. Wird Horda den Mut haben, ihn endgültig zu verlassen? Fengo hatte so seine Zweifel.

Ein ulkiger Vogel mit kräftigem rotem Schnabel, schwarzen Augen und struppigem Gefieder watschelte zu Pliek hinüber und brachte ihm einen frisch gefangenen Fisch. Pliek staunte immer noch, dass diese Mischwesen aus Dämon und Papageientaucher im Salzwasser schwimmen konnten, ohne Schaden zu nehmen.
    Einen ganzen Mondzyklus lang hielten sich Pliek und Ygryk nun schon in der Eisklamm auf. Ygryks alte Bekannte, die Dämonenzauberin Krieth, gewährte ihnen Zuflucht. Ihre Verletzungen heilten allmählich. Aber würde sich Plieks verwundeter Stolz auch erholen? Wie hatte er sich so in Fürst Arrin täuschen können? Auf dem Rückflug über das Bittermeer hatte Arrins Auftragsmörderin Ullrika ihn und Ygryk überfallen.
    Zum Glück waren Krieth und zwei ihrer Schöpfungen ihnen zu Hilfe gekommen. Krieth war nicht sehr kräftig gebaut, aber ihre Magie war eine machtvolle Waffe.
    „Warum will Arrin uns umbringen lassen, Krieth? Wären du und deine beiden Papageiendämonen nicht gewesen, wären wir nicht mehr am Leben.“
    Krieth überlegte und ließ dabei den Blick durch ihre Eishöhle wandern. Die Höhle glich einem schaurigen Forschungslabor. Die Wände waren mit Girlanden aus verschrumpelten Augäpfeln geschmückt. Überall waren die Muskelmägen von Eulen und anderen Vögeln zum Trocknen aufgehängt. Krieth sammelte auch Salzsterne aus den ausgetrockneten Seen in Namenlos und versteinerte Vogeleier. Woher sie Letztere hatte, verriet sie nicht.
    „Ich nehme an, Ullrika sollte euch eigentlich nur nachspionieren. Als sie dann gesehen hat, wie Ygryk dem jungen Fleckenkauz das Auge aus… äh, … das Auge entnehmen wollte, hat sie wahrscheinlich gedacht, Sivs Sohn wäre in Gefahr.“
    Pliek nickte. Krieth deutete mit dem Schnabel auf einen besonders großen Augapfel an der Wand. „Der stammt übrigens von einem Eisbären. Der Eisbär war hundertmal größer als ich, aber mein Fyngrott hat ihn trotzdem gelähmt. Ich konnte den Zauber durchführen. Jetzt besitzt der Bär selbst Fyngrott.“
    „Kann er denn damit umgehen?“
    „Das wird sich zeigen. Das ist ja das Spannende an meiner Arbeit. Es geht nicht nur um Magie, sondern auch um wissenschaftliche Beobachtungen. Obendrein erfordert meine Arbeit großen Mut. Welcher Hägsdämon außer mir würde es wagen, so nah am Meer zu leben? Aber wie pflegte meine liebe Mutter zu sagen? Behalte deine Feinde im Auge, dann weißt du immer, was sie vorhaben. Das Meer ist mein Feind, aber ich beobachte es nun schon jahrelang. Ich forsche an einem Zauber, der uns Dämonen unempfindlich gegen Salzwasser macht.“
    „Pliek, Krieth – kommt mal her!“ Ygryk, die am Eingang der Höhle stand und hinausschaute, drehte sich nach ihnen um. „Seht euch das an!“
    „Beim Glaux!“, entfuhr es Pliek. An der Mündung der Eisklamm waren vier Eulen aufgetaucht: Gränk, Hoole, Theo und Phineas.
    „Tragen sie die Krallen, von denen ihr mir berichtet habt?“, fragte Krieth.
    „Ja.“ Die lange Narbe auf Plieks Rücken begann wieder zu pochen.
    „Ich bin dafür, dass wir sie vorbeifliegen lassen“, sagte Krieth. „Sie sind in der Überzahl. Außer dem Sperlingskauz sind alle bewaffnet. Und ihr beide seid noch nicht wieder in der Lage zu kämpfen.“
    Ygryk betrachtete die Wellen, die durch die Eisklamm brandeten. Ihr wurde übel und sie wich vom Eingang der Höhle zurück. Nein, an Kämpfen war noch lange nicht zu denken. Fast alle ihre Halb-Hägs waren bei dem Gefecht in der Bucht umgekommen. Es würde mehrere Monde dauern, bis sich die überlebenden Parasiten ausreichend vermehrt hatten. Vor allem aber konnte sich Ygryk nicht vorstellen, jemals wieder über offenes Wasser zu fliegen.
    Pliek dagegen bekam leuchtende Augen. „Die vier wollen bestimmt in die Hinterlande. Wenn Arrin das wüsste! Aber er wird es nicht erfahren. Verstehst du, was das bedeutet, Ygryk, mein Liebling?“
    „Nein …“
    „Wir können unseren Sohn immer noch entführen. Und dann kann uns nichts mehr aufhalten!“
    Krieth nickte. „Mithilfe des Königssohns könnte es mir gelingen, den Schutzzauber gegen Salzwasser zu vervollkommnen. Dann wären wir Dämonen unverwundbar. Wir könnten den Süden erobern und endlich die Weltherrschaft übernehmen!“

„Sind wir bald da, Onkel Gränk?“
    „Wir haben noch nicht mal die halbe Strecke zurückgelegt. Ich hatte dir gesagt, dass es ein langer Flug wird. Wir

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