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Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Die Legende der Wächter 3: Die Rettung

Titel: Die Legende der Wächter 3: Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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Gefahr.“
    „Gut gemacht“, sagte Soren anerkennend.
    Bald kam die Burgruine in Sicht. Nur ein Turm war noch unversehrt. Die drei anderen waren eingestürzt und überragten kaum die Burgmauer. Das mit hohem Gras bewachsene Tal lag friedlich im dunstigen Morgenlicht.
    „Lasst uns in der Baumgruppe dort drüben landen“, sagte Soren. „Ich spüre, dass Krähen in der Nähe sind.“
    Aus der Krone einer Erle hatten die sechs einen guten Blick auf die Burg. Einst war sie bestimmt ein prachtvolles Bauwerk gewesen. In der teilweise eingestürzten Ostwand waren sogar noch zwei Buntglasfenster erhalten. Efeuranken und Moospolster bedeckten die Mauern wie ein kunstvoller Wandteppich.
    „Es kommt mir so anders vor als damals“, meinte Eglantine nach einer Weile.
    „Wieso?“
    „Es ist so still.“
    „Es ist ja auch fast schon hell. Die Eulen schlafen wahrscheinlich.“
    „Aber wenn es hell wird, findet immer ein Wachwechsel statt. Deshalb wollte ich ja auch um diese Zeit hier eintreffen. Vom Turm aus kann man nicht nach Osten blicken, außerdem sind die Posten beim Wachwechsel abgelenkt. Hier in der Erle sind wir gut geschützt. Ich hätte den Wachwechsel trotzdem mitbekommen, weil der abgelöste Posten immer noch eine Runde um den Turm fliegt, ehe er sich zurückzieht.“
    „Da fliegt aber keiner“, stellte Morgengrau fest.
    „Außerdem geht vor dem ersten Hell ein kleiner Trupp auf Maulwurfsjagd, bevor die Maulwürfe wieder unter der Erde verschwinden.“
    Sie warteten ab. Die Zeit verging. Schließlich sagte Eglantine seufzend: „Hier stimmt etwas nicht. Es ist einfach zu still. Seht ihr den Hirsch dort an der Ostmauer? Wenn die Eulen anwesend wären, würde er sich nie so nah heranwagen. Ich kann mich natürlich irre n … Ich will auch nicht riskieren, dass wir in die Burg hineinfliegen und aus dem Hinterhalt überfallen werden.“
    Damit sprach sie aus, was Soren dachte. Er äußerte einen Vorschlag. „Kannst du nicht durch das hohe Gras an die Burg heranfliegen und dich mal umschauen, Gylfie? Oder verhedderst du dich mit den Flügeln in den Halmen?“
    Die Elfenkäuzin erwiderte entrüstet: „Na hör mal! Ich kann vielleicht nicht so lautlos fliegen wie gewisse Eulen, aber durch hohes Gras gleite ich wie eine Blindschlange durch die Saiten einer Harfe.“
    „Schon gut, schon gut. Das sollte nicht heißen, dass ich dir nichts zutraue! Dann flieg doch mal hin. Aber sei vorsichtig und kehr sofort um, wenn dir etwas verdächtig vorkommt.“
    Sie kamen nicht mehr dazu, Gylfie viel Glück zu wünschen. Die Elfenkäuzin war schon losgeflogen.
    „Seht euch das an, beim Glaux“, sagte Otulissa beeindruckt. „Sie macht zwar ein bisschen Lärm, aber das Gras bewegt sich kaum, wenn sie durchfliegt.“
    Es dauerte keine Viertelstunde und Gylfie war wieder zurück. „Niemand da. Die Burg ist verlassen.“
    „Und von Ezylryb vermutlich keine Spur, oder?“, fragte Soren.
    „Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen.“
    „Lasst uns aber lieber noch einmal gründlich nachschauen.“ Soren blickte prüfend zur Burg hinüber, dann befahl er: „Zum Schutz gegen mögliche Krähenattacken fliegen wir in geschlossener Formation. Wenn die erste Krähe in Sicht kommt, bleiben wir zusammen. Keiner schert aus. Wir sind immerhin zu sechst, das müsste sie eigentlich abschrecken.“
    Die Eulen landeten im kühlen Schatten der höchsten noch erhaltenen Mauer. Auf einem Laufgang saß eine Drossel und sang. Als Soren sich umschaute, entdeckte er lauter sonderbare Dinge, die ihm weder in Wald und Feld noch im Gebirge oder in der Wüste je begegnet waren. Da gab es ein riesiges, vergoldetes Gestell aus morschem Holz. „Thron“ sagte Eglantine dazu und erklärte, darauf habe der Hohe Tyto immer gesessen. Ringsum standen die mit Rillen versehenen Stümpfe steinerner Säulen. „Und was ist das?“ Soren zeigte mit dem Fuß auf einen gemauerten Hochsitz, zu dem eine Reihe von Vorsprüngen emporführte.
    „Hier hat der Hohe Tyto oft zu uns gesprochen, wenn er nicht auf seinem Thron saß.“ Eglantine schien sich nur ungern daran zu erinnern.
    „Der Hohe Tyto? Meinst du Eisenschnabel?“
    „Ja, aber so wurde er nicht genannt. Er wurde immer nur mit ,Hoher Tyto‘ oder mit ,Euer Reinheit‘ angesprochen.“
    „Da kommt einem ja das Gewölle hoch!“, sagte Morgengrau angewidert.
    „Weil die Drossel dort oben sitzt, bin ich ganz sicher, dass wirklich keiner mehr hier ist“, fuhr Eglantine fort. „Der Zutritt zum Laufgang war

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