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Die Legende der Wächter 5: Die Bewährung

Die Legende der Wächter 5: Die Bewährung

Titel: Die Legende der Wächter 5: Die Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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drinnen in der Höhle Feuer machen. Als sie sich umsah, entdeckte sie eine von Bohrwürmern ausgehöhlte Mulde in der Wand. Sie würde die Tupfen von dem Bernstein abkratzen und in die Mulde fallen lassen. Schließlich hatte sie auch in der Nähe von Eglantines verseuchtem Lager geschlafen und keinen Schaden genommen.
    Still und leise säuberte Primel das Nest. Jedes Mal, wenn sie den Bernstein herauszog, starrte er von Tupfen. Erst beim zwölften Mal blieb er sauber. Gut gemacht! , lobte Primel ihren Talisman im Stillen, denn er tat schließlich seine Pflicht und wendete Schaden von seiner Trägerin ab.
    Jetzt brauche ich nur noch so zu tun, als wäre ich zersprungen. Soren und Gylfie hatten beschrieben, wie sie sich damals in Sankt Ägolius mondwirr gestellt hatten, außerdem hatte Primel ein gutes Vorbil d – Eglantine. Als sie an ihre Freundin dachte, krampfte sich Primels Magen schmerzhaft zusammen.

Noch mehr Magenzwicken

    Drei Tage lang war Primel nun schon verschollen. Jeder hatte eine andere Vermutung, was ihr zugestoßen sein könnte. Otulissa war fest davon überzeugt, dass die Reinen dahintersteckten.
    „Warum denn die Reinen?“, fragte Soren. „Genauso gut können die Eulen von Sankt Ägolius Primel entführt haben.“ Die Freunde saßen beisammen und knabberten getrocknete Raupen. Nachtmahl gab es erst in einer Stunde.
    „Ich glaube nicht, dass sich die Schergen von Sankt Äggie so weit nach Norden vorwagen“, meinte Gylfie skeptisch.
    „Was sollten sie auch von Primel wollen?“, kam es von Morgengrau.
    „Primel ist ein kluges Köpfchen“, antwortete Otulissa. „Wir waren in letzter Zeit oft zusammen in der Bibliothek, und sie hat wirklich eine gute Auffassungsgabe. Die Quadrantentheorie hat sie erstaunlich rasch begriffen.“
    „Was für eine Theorie?“, fragte der Bartkauz.
    „Weißt du nicht mehr, was uns Ezylryb über den schädlichen Einfluss von Tupfen auf Gehirn und Magen erzählt hat?“
    „Die Reinen interessieren sich nicht für Theorien“, sagte Soren entschieden. „Sie interessieren sich einzig und allein für Tupfen. Ihnen geht es nur darum, wie und wo man Tupfen möglichst zerstörerisch einsetzen kann und wie man Tupfenvorkommen aufspürt. Die Reinen wollen alle Tupfen auf der ganzen Welt in ihren Besitz bringen.“
    „Begreifst du denn den Zusammenhang nicht? Als wir im Sankt Äggie spioniert haben, sind wir doch darauf gekommen, dass die Agenten der Reinen Tupfen in den Nestern im Eiersaal verstecken. Sie wollten die Tupfen nicht besitzen, sondern mit ihnen die Glucken gefügig machen, indem sie ihre Gehirne und Mägen durcheinanderbringen!“
    Digger kam durch das Himmelsloch hereingeflogen und ließ Otulissas Wünschelrute auf den Höhlenboden fallen. „Was machst du denn mit meiner Rute?“, fragte die Fleckenkäuzin empört.
    „Entschuldige, dass ich sie mir ausgeborgt habe, ohne dich vorher zu fragen, aber ich hatte da so eine Idee.“
    „Hoffentlich war es eine gute Idee.“ Otulissa war nicht besänftigt.
    „Auf jeden Fall, aber leider habe ich schlechte Neuigkeiten.“
    „Erzähl.“ Soren hatte ein ungutes Gefühl im Magen.
    „Ich habe schon eine ganze Weile den Verdacht, dass mit deiner Schwester etwas nicht stimmt, Soren, und dass sie nicht nur Sommerdurchfluss hatte. Eglantine war lange in der Gefangenschaft der Reinen, und damals hat ihr Verstand gelitten. Womöglich ist sie seither noch anfälliger.“
    Soren wurde es übel.
    „Ich bin mit der Wünschelrute in Eglantines und Gingers Schlafhöhle geflogen. Als ich die Rute über Eglantines Lager gehalten habe, hat sie wie verrückt ausgeschlagen. Das Moos ist voller Tupfen!“
    Otulissa rief entsetzt: „Um Glaux’ wille n – die Reinen haben sich in den Baum eingeschlichen!“
    „Eglantine ist übrigens nicht mehr da“, setzte Digger hinzu.
    „Nicht mehr da? Wo ist sie denn?“, fragte Soren erschrocken.
    „Keine Ahnung. Aber Ginger ist auch verschwunden.“
    Die Rettungsbrigade wurde ausgesandt. Zwei Eulen fehlten in der Formatio n – Primel und Eglantine. Barran, die Königin des Baums, würde den Suchtrupp persönlich anführen. Soren wollte sie darum bitten, dass er mitfliegen durfte.
    Morgengrau, der Mitglied der Rettungsbrigade war, hatte Bedenken. „Ob das so gut is t …“
    „Es ist doch immer noch eine Eule zu wenig“, wandte Soren ein.
    „Aber dich nimmt die Suche womöglich zu sehr mit. Schließlich geht es um deine Schwester.“
    „Natürlich nimmt mich das mit, aber

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