Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe

Titel: Die Legende der Wächter 6: Die Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
Vom Netzwerk:
Schluck Bingelsaft.
    Nein! Er würde der Versuchung widerstehen. Ifghar und er würden noch einmal von vorn anfangen. Dann würden die anderen sie beide endlich zu schätzen wissen. Mein Lehnsher r … ja, so habe ich ihn einst genannt, denn ich war sein treuer Vasall und Diener. Aber nachdem wir den Krieg der Eisklauen verloren hatten, ging alles fürchterlich schief.
    Natürlich hatten sie damals die Eiszehen angespornt, sich nicht unterkriegen zu lassen und den Kampf wieder aufzunehmen. Doch der Schnee-Eulerich Bylyric, der ehrwürdige Feldherr der Eiszehen, hatte das rundweg abgelehnt. Er wollte nichts mehr mit dem Wendehals und der falschen Schlange zu tun haben. In seiner Enttäuschung hatte Bylyric die beiden für die Niederlage verantwortlich gemach t – und sie verstoßen.
    Aber jetzt würde alles anders werden. Und vor allem: Lyze war noch am Leben! Lyze, der inzwischen Ezylryb hieß. Ifghar hasste seinen Bruder immer noch glühend.
    Wir brauchen nur herauszufinden, was die Wächter von Ga’Hoole vorhaben, und die Reinen davon zu verständigen. Wenn sie Lyze und seine Wächter daraufhin besiegen, werden uns die Reinen ewig dankbar sein. Und Ifghar und ich haben uns dann nicht nur unsterblichen Ruhm erworben, sondern uns obendrein endlich gerächt!

Auf der Schwarzhuhninsel

    „So ist’s richtig, Morgengrau! Du musst die Klinge diagonal abwärtsführen.“
    Moss und der Schmied Orf saßen auf einem Felsen und verfolgten, wie Morgengrau mit einem Mitglied des Glaux-Kommandos trainierte. Vorher hatten die beiden Kämpfer ihre Eisschwerter mit Moos und Flechten umwickelt, damit sie einander nicht verletzten.
    Die Brigade der Besten war wieder vollzählig versammelt. Soren war nicht entgangen, dass die einzelnen Teams bei der Erfüllung ihrer Aufträge unterschiedlich erfolgreich gewesen waren. Otulissa konnte das eindrucksvollste Ergebnis vorweisen. Sie hatte in der Bibliothek der Glaux-Brüder wichtige Hinweise auf das sogenannte „Kalte Feuer“ entdeckt. Martin und Ruby wiederum hatten Hauk van Hock davon überzeugen können, sich im Parlament für den Eroberungsangriff einzusetzen. Das alte Kjellschlangenmännchen hatte sogar zugesagt, die Untertunnelungsarbeiten in Sankt Ägolius zu leiten. Was Moss’ Unterstützung betraf, war sich Soren allerdings überhaupt nicht sicher. Der Schnee-Eulerich hatte immer noch nicht erkennen lassen, ob er den Angriff befürwortete.
    Zwei Tage lang trainierten die jungen Eulen nun schon unter Aufsicht von Moss und Orf den Eiswaffenkampf. Als Übungspartner hatten sich Eulen aus dem Glaux-Kommando und Kämpfer aus den Reihen der Frostschnäbel zur Verfügung gestellt.
    Morgengrau war natürlich schwer begeistert. „Jetzt sind wir unbesiegbar, Soren“, sagte er immer wieder. „Denn jetzt kämpfen wir mit Feuer und Eis! Und unsere Brigade hat den Feuerkampf sogar erfunden.“
    Das stimmte nicht ganz. Die Wächter hatten auch schon früher Feuer als Waffe benutzt, aber Soren und seine Freunde, vor allem die Glutsammler unter ihnen, waren als Erste mit brennenden Ästen in den Fängen auf den Feind losgeflogen. Auf diese Weise hatten sie Ezylryb aus den Klauen der Reinen befreit.
    „Eisklingen sind noch schärfer als die besten Kampfkrallen, heißt es“, fuhr Morgengrau fort.
    Das mag ja alles sein , dachte Soren, aber anders als die Nordland-Eulen haben wir keine jahrelange Erfahrung im Umgang mit Eiswaffen. Der Sieg über die Eiszehen lag viele Jahre zurück, doch die Eulen des Kjellbündnisses hatten in den folgenden Friedensjahren fleißig weitertrainiert. Warum konnte Moss das Nordland-Parlament nicht jetzt schon bitten, Verstärkung nach Ga’Hoole zu schicken? Soren verstand das einfach nicht.
    Der junge Schleiereulerich flog auf einen benachbarten Felsen. Er wollte zuschauen, wie die beiden Kleinsten der Brigade, Gylfie und Martin, im Splitterkampf ausgebildet wurden. Das war eine knifflige, aber tödliche Kampftechnik. Die beiden trainierten mit zwei Frostschnäbeln und machten ihre Sache gut, aber Soren seufzte nur.
    Wenn uns die Frostschnäbel nicht unterstützen, und zwar die gesamte Eliteeinheit, endet der Angriff in einem Hägsmir! Soren schaute wieder zu seinen Gefährten hinunter. Eissplitter waren zwar kleiner als Eisschwerter, aber spitzer und schärfer. Wenn man mit einem Eissplitter richtig zustieß, war der Feind auf der Stelle tot. Man brauchte jedoch einen ruhigen Fuß und äußerste Treffsicherhei t – während man mit Höchstgeschwindigkeit

Weitere Kostenlose Bücher