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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Marshal's Office eingefunden. Die Nachricht von dem Überfall auf Gibson schien wie ein Lauffeuer die Runde zu machen. Einer der Bürger ließ seine Stimme erklingen: »Die Besiedlung des Landes bringt Aufschwung und Wohlstand. Den Terror, der von der Triangle-P ausgeht, dürfen wir nicht dulden.«
    »Es gibt keinen Beweis, dass es Triangle-Leute waren, die Gibson überfallen haben!«, rief der Town Marshal. »Also seid vorsichtig mit euren Äußerungen.«
    Verworrenes Gemurmel und Geraune erhob sich. Die Männer gestikulierten. Bob Gibson trat näher an den Gesetzeshüter heran. »Sie müssen den U.S. Marshal benachrichtigen, Haines. Er muss jemand zum Rock Creek schicken, der dem Recht in diesem Landstrich Geltung verschafft. Die Zeiten, in denen ein Starker und Mächtiger Recht und Ordnung diktieren und ganzen Regionen seinen Stempel aufdrücken durfte, sind vorbei. Das Heimstättengesetz unterliegt Bundesrecht. Verstöße dagegen fallen in die Zuständigkeit des U.S. Marshals.«
    »Ob man in Salem reagiert, wenn ich einen Bericht schicke, ist fraglich«, murmelte Haines.
    »Dann jagen Sie einen Boten in den Sattel, der in die Hauptstadt reitet und dem U.S. Marshal die Verhältnisse hier schildert. Er kann uns nicht einfach sich selbst überlassen. Das würde die Triangle-P in ihrem Vorgehen bestärken. Und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis das erste Blut fließt.«
    »Bis Salem sind es über hundertfünfzig Meilen. Ich werde kaum jemand finden, der diesen Weg auf sich nimmt.«
    »Dann müssen Sie sich eben selber aufs Pferd setzen, Haines. Sie tragen einen Stern. Dass das Stück Blech außerhalb der Stadt nichts wert ist, kann nicht dazu führen, dass Sie einfach die Augen verschließen, wenn die Triangle-P Terror ins Land trägt. – Wenn uns das Gesetz nicht hilft, müssen wir uns selber helfen. Das bedeutet Krieg, Marshal. Die Stadt wird nicht verschont bleiben. Vielleicht wird sie sogar zermalmt wie ein Weizenkorn zwischen zwei Mühlsteinen. Wollen Sie das?«
    »Verfassen Sie einen Bericht, Marshal!«, rief einer der Heimstätter. »Wir alle werden ihn unterschreiben. Und dann sorgen Sie dafür, dass er zum U.S. Marshal gelangt. Es ist die einzige Möglichkeit, am Rock Creek den Frieden zu bewahren.«
    Chuck Haines starrte sekundenlang auf seine Schuhspitzen hinunter. Dann nickte er und sagte:
    »In Ordnung. Kommt herein. Wir verfassen den Bericht gemeinsam.«
     
    *
     
    Das Pferd war völlig abgetrieben. Weißer Schaum tropfte von seinen geblähten Nüstern. Es röchelte, seine Flanken zitterten.
    Der Mann, der das Tier fast zuschanden geritten hatte, stürmte in die Halle des Hauses, das Carter Prewitt mit seiner Familie bewohnte. Er traf auf Brandon Shaugnessy. »Ich muss den Boss sprechen«, keuchte der Reiter. »Es ist wichtig.«
    Carter Prewitt erschien oben auf der Treppe. »Was gibt es denn?«
    »Viehdiebe haben von der Südweide etwa fünfhundert Rinder abgetrieben.«
    Schnell kam Carter Prewitt die Treppe herunter. »Was sagst du da? Auf der Weide der Triangle-P treiben Viehdiebe ihr Unwesen!«
    »So ist es, Boss.«
    »Ist jemand ihrer Spur gefolgt?«
    »Das hätte keinen Sinn gemacht. Der Diebstahl geschah vor vier oder fünf Tagen. Die Rustler haben einen Vorsprung von sechzig oder noch mehr Meilen.«
    »Wohin führt die Spur?«
    »Nach Westen.«
    Carter Prewitts Gesicht hatte den Ausdruck von Entschlossenheit angenommen. »Okay. Jage alle Männer in den Sattel, die du drüben im Bunkhouse antriffst. Beladet einen leichten Wagen mit Vorräten für eine Woche. Wir holen die Rinder zurück und bestrafen die Viehdiebe. Lass für mich ein Pferd satteln. Ich selbst werde die Männer führen.«
    Der Cowboy warf sich herum und eilte nach draußen.
    Eine halbe Stunde später war die Mannschaft im Hof versammelt. Es waren acht Männer. Sie trugen Revolver und in den Scabbards steckten Gewehre. Ein gesatteltes Pferd war am Holm angebunden. Es war für Carter Prewitt bestimmt. Ein leichter Wagen, auf dem ausreichend Vorräte geladen worden waren, stand mit einem Pferd bespannt etwas abseits. Der Mann, der das Gefährt lenken sollte, lehnte am Wagenaufbau und rauchte.
    Durch das hohe Tor kam ein Reiter. Carter Prewitt sah ihn und kniff die Augen zusammen. Es war Town Marshal Chuck Haines. Quer über den Hof schritt James Allison. Carter Prewitt ging zu seinem Pferd, band es los, rammte die Winchester in den Sattelschuh, stellte seinen linken Fuß in den Steigbügel, griff nach dem Sattelhorn und riss

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