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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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sich ungestüm in den Sattel. Er zerrte das Pferd um die linke Hand und ritt dem Town Marshal entgegen. Als sie aufeinander trafen, zügelten sie. »Was treibt Sie auf die Triangle-P, Haines?«, fragte Carter Prewitt nicht gerade freundlich.
    »In der Nacht auf gestern ging Bob Gibsons Wohnhaus in Flammen auf. Männer, die sich maskiert hatten, haben es angesteckt. Sie haben gedroht, Gibson und seine Familie umzubringen, wenn sie nicht vom Fluss verschwinden.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Die Siedler haben sich entschlossen, den U.S. Marshal zu informieren und um Hilfe zu bitten.«
    Prewitts Miene überschattete sich. »Was wollen Sie, Haines? Ihr Stern ist hier draußen das Blech nicht wert, aus dem er gestanzt ist.«
    »Ich denke, Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, dass ich einen Boten nach Salem zum U.S. Marshal geschickt habe, Mister Prewitt.«
    »Wohin willst du mit diesem Aufgebot?«, erklang James Allisons Stimme.
    Carter Prewitt drehte den Kopf zu ihm herum. »Viehdiebe haben von der Südweide etwa fünfhundert Rinder abgetrieben. Wir holen die Herde zurück.«
    »Was war auf der Gibsons Siedlungsstätte los?«, fragte James Allison.
    »Ich habe keine Ahnung«, versetzte Carter Prewitt. »Vielleicht waren es die Viehdiebe, die die Heimstatt überfallen haben. Wir werden sie fragen, wenn wir sie schnappen.« Die letzten Worte hatten ausgesprochen zynisch geklungen.
    Chuck Haines sagte: »Mir scheint, unser Landstrich ist in diesen Tagen einer üblen Heimsuchung unterworfen. Die Entwicklung lässt nichts Gutes erahnen. Bob Gibson und die anderen Siedler sind zum Kampf entschlossen, wenn ihnen das Gesetz nicht helfen sollte. Möglicherweise fließt Blut.«
    »Niemand darf sich am Eigentum der Triangle-P vergreifen!«, stieß Carter Prewitt grollend hervor. »In welcher Art und Weise auch immer – wer der Ranch Schaden zufügt, hat die Konsequenzen zu tragen.«
    Es klang wie ein Manifest.
    »Ich komme mit euch«, erklärte James Allison.
    »Wir brauchen dich nicht!«, lehnte Carter Prewitt schroff ab. Der Blick, mit dem er seinen Schwager maß, war kalt und abweisend.
    »Der Viehdiebstahl berührt auch meine Interessen.«
    »Ich will dich nicht dabei haben!«, erklärte Carter Prewitt kategorisch. Seine Stimme hob sich. »Auf die Pferde, Leute. Wir reiten!«
    Die Männer saßen auf, der Mann, der den Wagen fahren sollte, kletterte auf den Bock.
    Chuck Haines trieb sein Pferd zur Seite, um den Pulk vorbeizulassen. Carter Prewitt und seine Mannschaft entfernten sich schnell. Die Geräusche wurden leiser. Auf dem Hof befanden sich nur noch James Allison und der Town Marshal. Die Ranchhelfer waren wieder in den Schuppen und Stallungen verschwunden, um ihrer Arbeit nachzugehen.
    Chuck Haines sagte: »Gibson hat zwar Anzeige gegen Unbekannt erstattet, er macht aber kein Hehl daraus, dass es Leute von der Triangle-P waren, die ihn überfallen und sein Haus niedergebrannt haben.«
    »Was soll ich dazu sagen, Marshal?«
    »Sollte die Triangle-P dahinter stecken, wird man auch Ihnen eine Reihe unangenehmer Fragen stellen, Mister Allison.«
    »Ich weiß von nichts.«
    »Das ist kaum vorstellbar, Mister Allison.«
    »Verdammt, Haines, was wollen Sie mir unterstellen? Was treibt Sie eigentlich? Ihre Befugnisse sind auf die Stadt beschränkt. Sie sind kein Sheriff.«
    »Ich will Verdruss von der Stadt fernhalten, Mister Allison. Die Bürger von Rock Creek sympathisieren mit den Siedlern. Lassen Sie die Leute am Fluss in Ruhe. Andernfalls lösen Sie vielleicht eine Lawine aus, die alles unter sich begräbt. Auch die Triangle-P, Mister Allison.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Eine Warnung. Die Siedler haben das Recht auf ihrer Seite. Wenn die Triangle-P dieses Recht mit Füßen tritt, wird das Konsequenzen haben.«
    »Wollen Sie der Triangle-P das Recht verwehren, ihren Besitz zu verteidigen?«
    »Sicher nicht. Aber dieses Privileg findet seine Grenze dort, wo die Rechte anderer verletzt werden.«
    »Auch Sie stehen auf der Seite der Siedler, Haines.«
    »Ich bin unparteiisch. Wie ich schon sagte: Ich befürchte, dass der Verdruss, der sich anbahnt, vor der Stadt nicht halt macht. Innerhalb der Stadtgrenzen habe ich jedoch für Ruhe und Frieden Sorge zu tragen.«
    »Sagen Sie endlich, weshalb Sie den weiten Weg zur Triangle-P auf sich genommen haben, Haines.«
    »Na schön. Mit Prewitt konnte ich ja nicht reden. Aber das ist nicht so wichtig. Sie repräsentieren ebenso wie er die Ranch. Ich will, dass sie

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