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Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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in den Boden geschlagen. Da ich eine Rolle Stacheldraht hatte, konnte ich sogar ein Stück des Zaunes fertig stellen. Als mein Sohn und ich unsere Arbeit an dem Zaun fortsetzen wollten, sahen wir die Bescherung. Sämtliche Pfosten waren aus dem Boden gerissen. Der Draht war zerschnitten. Die Arbeit mehrerer Tage war umsonst gewesen.«
    »Sie meldeten den Vorfall dem Marshal.«
    »Ja, ich bin sofort in die Stadt gefahren, um Anzeige zu erstatten. Da aber waren Carter Prewitt und seine Sattelwölfe.« Die Erinnerung ließ Gibson mit den Zähnen knirschen. Er erzählte, wie ihn Carter Prewitt hinter seinem Pferd hergeschleift hatte. Seine Stimme war getränkt mit Hass.
    »Sie haben also die Männer, die die Pfosten aus der Erde rissen, nicht gesehen«, murmelte Talbott.
    »Nein. Aber wer sonst außer Prewitt und Allison sollte Interesse daran haben, das Ziehen des Zaunes zu verhindern? Triangle-P Reiter haben uns beobachtet, als wir an dem Zaun arbeiteten.« Gibsons Tonfall wurde eindringlich. »Gebieten Sie der Triangle-P Einhalt, Marshal, zeigen Sie Prewitt und Allison endlich ihre Grenzen auf.«
    »Es wird schwer sein, ihnen den Überfall und die Zerstörung des Zaunes nachzuweisen«, gab Duncan Talbott zu bedenken. »Ein Verdacht allein oder die Vermutung, dass die Triangle-P dahinter steckt, genügen nicht, um Prewitt und Allison anzuklagen.«
    »Was sind das für Spitzfindigkeiten, Marshal?«, schnappte der Heimstätter. »Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass der Terror von der Triangle-P ausgeht.«
    »So einfach ist das nicht, Mister Gibson«, murmelte der U.S. Deputy Marshal. »Das Gesetz fordert Beweise. Und solche scheint es nicht zu geben. Sie haben keinen der Männer erkannt, die Sie überfallen haben. Und sie haben die Kerle nicht gesehen, die Ihren Zaun zerstörten.«
    »Soll es damit sein Bewenden haben, Marshal?«
    Duncan Talbott schüttelte den Kopf. »Ich werde alles tun, um die Schuldigen ihrer Bestrafung zuzuführen. Jeder weiß, wer Sie terrorisiert. Noch habe ich nichts in Händen. Aber ich werde nicht ruhen.«
     
     
    Kapitel 30
     
    James Allison stieg langsam die Treppe hinunter. Unten, in der Halle, stand Corinna am Fenster und schaute gedankenverloren hinaus in den Hof. Jetzt hörte sie ihren Mann und drehte sich um. Ihr Gesicht nahm einen boshaften Ausdruck an. »Es setzt dir sicher ausgesprochen zu, dass du nicht mehr das Flittchen und ihren Bastard in der Stadt besuchen kannst!«, rief sie.
    »Warum so höhnisch, Corinna?«, fragte James Allison, ohne anzuhalten. Erst am Ende der Treppe blieb er stehen. Ausdruckslos musterte er seine Frau.
    Corinna lachte auf; ein giftiger Laut. »Ich könnte mir vorstellen, dass die kleine Schlampe gerne Mrs. Allison sein würde. Warum erweist du ihr nicht endlich den Gefallen?«
    »Ich bin bereits verheiratet«, murmelte James Allison.
    »Du lässt dich doch von mir nur nicht scheiden, weil du damit rechnest, dass sich der Wert der Ranch steigert. Dafür gibt es einen Ausdruck – Habgier. Es war wohl auch nur Habgier, als du mich gefragt hast, ob ich deine Frau werden will. Als wir heirateten, hast du dir ein Viertel des Vermögens der Triangle-P erschlichen.«
    »Es hat keinen Sinn, mit dir im Hinblick darauf irgendwelche Diskussionen zu führen«, knurrte James Allison. »Nur eines, Corinna: Ich habe dich nicht geheiratet, weil ich mir irgendetwas erschleichen wollte. Ich habe dich geliebt. – Aber du hast recht. Die Ranch wird ihren Wert steigern. Darum gehe ich nicht, und darum lasse ich mich nicht von dir scheiden.«
    »Das tust du doch nur für den kleinen Bastard!«, kreischte Corinna.
    »Du bist hysterisch, Corinna«, stieß James Allison verächtlich hervor. »Nenne Joey ruhig Bastard oder Balg. Aus dir spricht der Hass. Du bist nicht Herr deiner Sinne, wenn es um Heather oder Joey geht. Ja, ich tue es für meinen Sohn. Es ist sein Erbe, das ich verwalte.«
    Ruckartig setzte sich James Allison in Bewegung. Corinna atmete stoßweise. Ihr funkelnder Blick folgte ihm, als er zur Tür ging.
    Ihre schrille Stimme holte ihn ein. »Carter hat dir ein Angebot unterbreitet.«
    »Das ich abgelehnt habe«, versetzte James Allison.
    »Er wird verhindern, dass der kleine Bastard …«
    »Halt den Mund, Corinna! Über deine Lippen kommen nur Unverschämtheiten und Boshaftigkeiten. Also halt den Mund, verdammt!«
    James Allison öffnete die Tür und trat hinaus. In diesem Moment erhielt er einen fürchterlichen Schlag gegen die Brust. Den Knall, der über

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