Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Carter Prewitt

Die Legende von Carter Prewitt

Titel: Die Legende von Carter Prewitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
Vom Netzwerk:
Tod ein Viertel der Ranch gewissermaßen in den Schoß gefallen. Von dem Testament wusste Carter Prewitt nichts. Der Verdacht gegen Prewitt ergab einen Sinn.
    Eine Wolke gab den Mond frei. Silbriges Licht umriss die Gestalt des Reiters.
    Zwischen den Hügeln blitzte es auf. Etwas zog glühendheiß über Duncan Talbotts Schulter. Ein heller Knall stieß heran.
    Der U.S. Deputy Marshal reagierte ansatzlos. Er trieb sein Pferd an, lenkte es auf eine Gruppe von Sträuchern zu und sprang dort aus dem Sattel. Die Winchester glitt aus dem Scabbard. Der Mann und das Pferd verschmolzen mit dem Strauchwerk.
    Lastende Stille hatte sich zwischen die Hügel gesenkt.
    Duncan Talbott war klar, dass es keinen Sinn machte, in der Dunkelheit nach dem Schützen zu suchen. Aber er ahnte, wer ihm die Kugel geschickt hatte. Die Streifschusswunde an seiner Schulter brannte höllisch. Warm spürte Talbott das Blut auf seiner Haut. Entschlossen schwang er sich aufs Pferd. Im Galopp ritt er den Weg zurück, den er gekommen war. Nach einiger Zeit schälten sich die Gebäude der Triangle-P aus der Dunkelheit.
    Ein Wachposten hielt den U.S. Deputy Marshal an. Dieser sagte: »Ich warte auf jemanden und schätze, dass er innerhalb der nächsten Viertelstunde hier antanzen wird. Sie möchten doch sicher nicht einen U.S. Deputy Marshal bei der Ausübung seiner Arbeit behindern. Also halten sie Wache und lassen Sie den Dingen ihren Lauf.«
    »Ich nehme an, ich darf nicht verraten, dass Sie warten.«
    »Es wäre unklug.«
    Duncan Talbott saß ab und führte sein Pferd in den Schlagschatten zwischen zwei Gebäuden in der Nähe der Mannschaftsunterkunft.
    Die Minuten reihten sich aneinander. Der U.S. Deputy Marshal wartete geduldig. Eine Viertelstunde verstrich.
    Nach weiteren endlos anmutenden Minuten war das Pochen von Hufen zu hören. Es näherte sich, dann erklangen Stimmen. Schließlich war wieder das Pochen zu vernehmen. Und dann kam ein Reiter in den Hof. Er ritt zum Stall und stieg vom Pferd. Das Stalltor knarrte.
    Duncan Talbott wartete.
    Vager Lichtschein sickerte aus dem Stalltor. Plötzlich verlosch das Licht, der Mann kam ins Freie und drückte das Tor zu. Er trug ein Gewehr. Matt schimmerten die Stahlteile der Waffe im Mond- und Sternenlicht. Er stakste zur Mannschaftsunterkunft.
    »Okay, Jordan!«, rief der U.S. Deputy Marshal klirrend. »Lass das Gewehr fallen und heb die Hände zum Himmel. Ich schätze, dieses Mal kommst du nicht so billig davon.«
    Slim Jordan schüttelte den Schreck, der ihn mit den ersten Worten Talbotts befallen hatte, ab und warf sich halb herum. Zugleich repetierte er und feuerte einen Schuss in die Richtung ab, aus der die Stimme gekommen war. Mit langen Sätzen hetzte er in die Dunkelheit hinein.
    Duncan Talbott schoss.
    Slim Jordan entrang sich ein Aufschrei, er stolperte, fing sich aber und rannte wie von Furien gehetzt weiter. Schließlich nahm in die Dunkelheit auf und es war, als hätte ihn die Erde verschluckt.
    Türen flogen auf. Stimmen erschallten.
    Duncan Talbott ging in den Hof und zog sein Pferd am Zügel hinter sich her. Auf der Veranda seines Hauses stand Carter Prewitt mit einer Laterne. Der U.S. Deputy Marshal gelangte in den Lichtschein und Prewitt erkannte ihn. »Sie!«
    »Slim Jordan versuchte, mir das Tor zur Hölle aufzustoßen«, murmelte Duncan Talbott. »Ich habe hier auf ihn gewartet. Leider ist mir der Bursche entkommen.«
    Carter Prewitt stieß scharf die Luft durch die Nase aus.
     
     
    Kapitel 33
     
    Slim Jordan taumelte durch die Finsternis, stolperte über einen Stein, schlug lang hin und verlor das Gewehr. Benommen blieb er minutenlang liegen und spürte, wie die Kälte durch seine Kleidung kroch. Schwer atmend erhob er sich wieder, seine Hände waren zerschunden und bluteten. Er hatte sie sich auf dem trockenen, harten Boden verletzt.
    In seiner rechten Schulter, wo ihn Prewitts Kugel getroffen hatte, tobte der Schmerz. Hin und wieder entrang sich dem Cowboy ein gequältes Ächzen. Seine Beine wollten ihn kaum noch tragen.
    Wieder verlor er die Gewalt über seinen Körper und brach auf die Knie nieder. Die Schatten der beginnenden Ohnmacht wogten heran und verhinderten einen klaren Gedanken. Die Schwäche, die durch seinen Körper kroch, war grenzenlos. Alles vor seinem Blick war ein Inferno brodelnder Nebelschwaden.
    Aber sein Widerstandswille überwand die Erschöpfung. Die Angst vor dem U.S. Deputy Marshal riss Slim Jordan hoch. Der Schmerz von seiner Schulter zuckte bis

Weitere Kostenlose Bücher