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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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laut.
    »Ich habe Träume geträumt.«
    Er trat einen Schritt von der Maschine zurück.
    Bislang hatte sie stets Warnungen von sich gegeben, ein Omen oder irgendeine Art von Weissagung. Das jedoch ergab keinen Sinn, und vor allem klang es überhaupt nicht nach Prophetie.
    Es klang, als habe die Maschine … etwas von sich selbst preisgegeben.
    Während er starren Blicks dastand, hielt die Maschine kurz inne. Die Wellen kuppelten aus, Zahnränder wurden langsamer; schließlich griffen die Teile im Räderwerk wieder ineinander und nahmen Tempo auf. Die Maschine zog einen weiteren Streifen aus dem Stoß auf der gegenüberliegenden Seite und ließ ihn den inneren Mechanismus durchlaufen, führte ihn dabei über den gebündelten Lichtstrahl hinweg, um auch auf dem zweiten Streifen eine Botschaft einzubrennen.
    Als er auf das Tablett ausgeworfen wurde, starrte Richard lange darauf, bis er ihn schließlich herauszog. Der zweite Streifen fühlte sich ebenso kalt an wie der erste. Er hielt ihn ins Licht, um die einzigartige Anordnung der Symbole zu betrachten, aus denen sich die beiden in das Metall eingebrannten Sinnbilder zusammensetzten.
    Mit ungläubigem Staunen las er, was dort stand, laut ab.
    »Warum habe ich Träume geträumt?«
    Die Maschine schien ihm eine Frage zu stellen; doch wenn dem so war, wie sollte er darauf antworten?
    In diesem Moment erinnerte er sich, den nun in der Sprache der Schöpfung verfassten Text auf den beiden Metallstreifen schon einmal gehört zu haben: Der Knabe unten auf dem Markt, Henrik, hatte ebenfalls die Worte: »Ich habe Träume geträumt« ausgesprochen. Kahlan und er hatten nicht verstehen können, wieso er dies sagte; sie hatten angenommen, er sei krank und fantasiere im Fieberwahn. Unmittelbar darauf hatte er gefragt: »Warum habe ich Träume geträumt?«
    Und nun hatte ihm die Maschine genau die gleiche Frage gestellt.
    Demnach hatte der Junge doch nicht im Fieberwahn fantasiert – die Maschine hatte durch ihn gesprochen.
    Auch hatte er wissen wollen, ob der Himmel noch immer blau sei, hatte er gefragt, warum alle ihn allein gelassen hätten. Nur hatte er stattdessen »mich allein gelassen« gesagt – »warum haben alle mich in dieser Kälte und Dunkelheit allein gelassen«. Des Weiteren hatte er sich über seine Einsamkeit beklagt.
    Die Maschine wollte wissen, warum man sie lebendig begraben hatte.
    Außerdem hatte sie noch gesagt: Er wird mich finden, ich weiß, dass er mich finden wird.
    Verwundert fragte sich Richard, ob das nur eine Prophezeiung war … ein Omen, oder ob die Maschine damit zum Ausdruck bringen wollte, dass sie sich vor etwas fürchtete.

49
    Nachdem er gierig aus dem Bach getrunken hatte, hob Henrik den Kopf und blickte hinter sich, in die tiefen Schatten zwischen den Bäumen. Er konnte die Hunde bereits hören; geräuschvoll brachen sie knurrend und bellend durch das Unterholz und kamen immer näher.
    Mit dem Handrücken wischte er sich die Tränen seiner Todesangst aus dem Gesicht. Die Hunde würden ihn erwischen, das stand für ihn fest. Sie würden nicht eher ruhen, bis sie ihn endlich erhascht hätten. Seit jenem Tag am Palast des Volkes, als sie zum ersten Mal draußen vor seinem Zelt aufgetaucht waren, schnuppernd und knurrend, waren sie nun schon hinter ihm her.
    Er hatte nur eine Chance, er musste immer weiterfliehen.
    Also schob er seinen Fuß in den Steigbügel, hielt sich am Sattelknauf fest und zog sich wieder auf den Rücken des Pferdes. Dann wickelte er die Zügel um seine Handgelenke, fixierte sie mit seinen geballten Fäusten, grub der Stute seine Fersen in die Flanken und trieb sie an zu einem leichten Galopp.
    Er hatte gehofft, sich ein wenig mehr Zeit lassen, ein bisschen mehr als nur einen Zwieback und ein einziges Stück Trockenfleisch hinunterschlingen zu können. Er hatte einen Bärenhunger. Durstig war er auch, doch hatte er gerade mal Zeit gehabt, auf dem Bauch liegend hastig ein paar Schlucke aus dem Bach zu schlürfen, dann hatte er auch schon wieder aufspringen und zu seinem Pferd zurücklaufen müssen.
    Er hatte unbedingt mehr essen, mehr trinken wollen, doch dafür war keine Zeit. Die Hunde waren bereits viel zu nah. Er war gezwungen, immer weiter zu reiten, ihnen stets ein Stück voraus zu sein. Wenn sie ihn zu fassen bekämen, würden sie ihn in Stücke reißen.
    Anfangs hatte er gar nicht gewusst, wohin; instinktiv war er aus dem Zelt seiner Mutter ins Freie gestürzt, dann einfach immer weiter gerannt. Sie hätte ihn

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