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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Dielenboden war dieser Gang sogar noch schlichter als selbst die Dienstbotenflure. Dennoch waren die meisten Türen mit aufgemalten Blumen, Landschaftsszenen oder anderen bunten Mustern verziert, was jeder Wohnung ein individuelles, gemütliches Gepräge verlieh.
    »Hier ist es.« Nathan tippte leicht gegen eine Tür mit einer aufgemalten stilisierten Sonne darauf. Auf Richards Nicken klopfte er an.
    Keine Antwort. Nathan klopfte lauter. Als daraufhin ebenfalls noch keine Antwort erfolgte, hämmerte er mit der Faust gegen die Tür.
    »Lauretta, Nathan hier. Würdest du bitte die Tür aufmachen?« Er pochte noch einmal gegen das Holz. »Ich habe Lord Rahl ausgerichtet, dass du eine Nachricht für ihn hast. Ich habe ihn mitgebracht. Er möchte dich sprechen.«
    Die Tür wurde einen Spalt weit geöffnet, gerade weit genug, dass jemand mit einem Auge in den Flur hinauslinsen konnte. Als die Frau die drei Wartenden erblickte, riss sie die Tür augenblicklich weit auf.
    »Lord Rahl! Ihr seid tatsächlich gekommen!« Grinsend ließ sie ihre Zunge durch die Zahnlücke ihrer Vorderzähne schnellen.
    Ihr gedrungener, aufgedunsener Körper war unter mehreren Kleiderschichten verborgen. Soweit Richard erkennen konnte, trug sie mindestens drei Pullover über ihrem dunkelblauen Kleid. Die Knöpfe ihres schmuddeligen, gebrochen weißen Pullis, den sie zuunterst trug, spannten in dem Bemühen, ihre Leibesfülle zu umschließen. Darüber trug sie ein ebensolches Exemplar in Rot sowie einen karierten Flanellrock mit für sie viel zu langen Ärmeln.
    Einen davon schob sie hoch und strich sich einige fette Strähnen ihres sandfarbenen Haars aus dem Gesicht. »Bitte, möchtet Ihr nicht eintreten, alle miteinander?«
    Ein Grinsen im Gesicht und offenkundig hocherfreut, Gesellschaft zu haben, verschwand sie watschelnd in den dunklen Winkeln ihres Heims.
    So seltsam Lauretta selbst war, das Seltsamste an ihr war ihr Zuhause. Da Richard deutlich größer war als sie, musste er, um eintreten zu können, einige aus Garn geflochtene Gebilde zur Seite schieben, die unmittelbar hinter der Tür hingen. Jedes dieser Dutzende von Machwerken war anders, wenngleich sie alle nach ungefähr dem gleichen Muster angefertigt worden waren: Garne von unterschiedlicher Farbe waren zu einer an Spinnweben erinnernden Konstruktion um gekreuzte Stöckchen gewickelt worden. Ihr Verwendungszweck war ihm schleierhaft. Für gefällig konnte man sie beim besten Willen nicht halten, vermutlich waren sie also nicht als Zierrat gedacht.
    Als Zedd seinen skeptischen Blick bemerkte, mit dem er sie betrachtete, beugte er sich zu ihm und meinte in vertraulichem Ton: »Damit sollen böse Geister von ihrer Tür ferngehalten werden.«
    Richard ersparte sich den Kommentar, wie wahrscheinlich es war, dass sich böse Geister, die es auf ihrem Weg aus den dunklen Tiefen der Unterwelt bis hierher geschafft hatten, von ein paar mit Garn umwickelten Stöckchen aufhalten lassen würden.
    Zu beiden Seiten der Eingangstür stapelten sich bis unter die Decke Papiere, Bücher und Schachteln. Eine Art Tunnel, durch den Lauretta gerade eben hindurchpasste, führte durch das Chaos nach hinten in den rückwärtigen Teil ihrer vier Wände. Richard fühlte sich an einen durch seinen Bau watschelnden Maulwurf erinnert. Die anderen folgten im Gänsemarsch, bis sie in einen frei gehaltenen Bereich im eigentlichen Wohnraum gelangten, wo es Platz für einen kleinen Tisch sowie zwei Stühle gab. Ein nicht weit entferntes Fenster, durch eine Lücke in den wankenden Stapeln gerade eben zu erkennen, spendete trübes Licht.
    Auf einem Tresen hinter dem Tisch stapelten sich hohe Papierstöße. Das Ganze glich nichts so sehr wie einem in einen Misthaufen gegrabenen Tierbau. Auf jeden Fall stank es fast so widerlich.
    »Tee?«, fragte Lauretta über ihre Schulter.
    »Nein, danke«, sagte Richard. »Du wolltest mich in einer Angelegenheit sprechen, habe ich gehört?«
    Zedd hob eine Hand. »Ich hätte gegen ein Tässchen nichts einzuwenden.«
    »Und dazu vielleicht ein paar süße Kekse?«, fragte sie erwartungsfroh.
    Zedd erwiderte ihr Grinsen. »Das wäre nett.«
    Nathan verdrehte die Augen, und Richard warf Zedd einen Blick zu, während Lauretta hinter einem der unordentlichen Papierstapel herumzukramen begann.
    Während Zedd am Tisch darauf wartete, bedient zu werden, nahm Lauretta einen Kessel von einem auf dem seitlichen Tresen stehenden Ständer. Der Kessel wurde von einer Kerze unter dem Ständer warm

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