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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wären und sich mit ihren Eingeweiden den Bauch vollgeschlagen hätten.«
    Das Anschwellen des ängstlich ausgetauschten leisen Gemurmels ließ Kahlan den Blick heben; sofort verstummte die Menge wieder.
    »Das ist es, was passiert, wenn ihr glaubt, in die Zukunft sehen zu können.« Sie bedachte die ihr entgegenblickende Menge mit einem wütenden Funkeln. »Und die Folge ist: Es werden kurzerhand Menschenleben geopfert.«
    Kahlan richtete ihren wütenden Blick wieder auf die Frau, die ihr zu Füßen kauerte. »Du wolltest mich mit deinem Messer erstechen, hab ich recht? Du wolltest mich umbringen?«
    »Ja, Herrin.« Wieder brach sie in Tränen aus. »Deswegen musste ich Euch doch erzählen, was ich getan hatte.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich musste Euch erzählen, warum ich meine Kinder umgebracht hatte, damit Ihr begreift, warum ich Euch töten musste. Ich wollte Euch das ersparen, Herrin.«
    »Mir etwas ersparen? Was denn?«
    »Dasselbe Schicksal, Herrin.« Ein Strom von Tränen begann über ihre Wangen zu rinnen. »Bitte, Herrin. Die Vorstellung, dass Euch ein solcher Tod erwartet, wie ich ihn gesehen habe, war mir unerträglich. Ich konnte doch nicht mitansehen, wie Euer Körper aufgerissen wird, während Ihr ganz allein um Euer Leben schreit und niemand Euch zu Hilfe kommt. Deswegen muss ich Euch töten – um Euch das Schicksal meiner Kinder zu ersparen.«
    Richard hatte das Gefühl, als versagten ihm die Knie abermals ihren Dienst.
    »Und was soll mich, laut dieser Wahnvorstellung, die du hattest, töten?«
    »Dasselbe, das auch meine Kinder gefressen hätte, Herrin. Dunkle Wesen, die Euch nachstellen, Euch in die Enge treiben. Ihr werdet Ihnen nicht entkommen können.«
    Bittend streckte sie die Hände aus. »Könnte ich mein Messer wiederbekommen, bitte? Ich muss Euch dieses Schicksal ersparen. Bitte, Herrin, erlaubt, dass ich die Schuld eines Mordes auf mich lade, um Euch die Qualen und Schrecken zu ersparen, die Ihr sonst zu gewärtigen hättet. Bitte erlaubt, dass ich Euch eines schnellen Todes sterben lasse.«
    Kahlan musterte ihre Möchtegernmörderin mit vollkommen emotionslosem Blick. »Nein.«
    Die Frau griff sich mit blutigen Händen an die Brust, krallte sie in ihr blutgetränktes Gewand und schnappte japsend nach Luft, vergeblich. Ihre Augen weiteten sich, ihr Gesicht lief rot an, und ihre Lippen färbten sich blau wie ihr Gewand. Sie sackte auf die Seite, zuckte noch einmal und starb. Mit einem Stöhnen entwich die noch in ihren Lungen verbliebene Luft.
    Kahlan blickte auf und betrachtete die fassungslosen Gaffer, eine stumme Anklage an alle, die glaubten, die Prophezeiungen könnten ihnen nützlich sein.
    Schließlich richtete sie ihre grünen tränenfeuchten Augen auf Richard. Der Blick hätte ihm fast das Herz gebrochen.
    Er legte ihr den Arm um die Hüfte. »Komm jetzt, du musst dich unbedingt eine Weile ausruhen.«
    Mit einem Nicken ließ sie sich ein wenig gegen ihn sinken, als wollte sie ihm zeigen, wie sehr sie seinen Zuspruch genoss. Schon eilten die anderen herbei und nahmen sie beschützend in die Mitte. Mord-Sith und Soldaten der Ersten Rotte schirmten sie von der versammelten Menge ab.
    Kahlan drückte Caras Arm. »Ich bin wirklich untröstlich. Ich wollte doch, dass es ein perfektes Fest für Euch wird.«
    »Aber das war es doch, Mutter Konfessor. Die Frau hat Euch nichts antun können, Ihr lebt noch und seid unverletzt, und die Möchtegernmeuchlerin ist tot. Könnte es perfekter sein? Und obendrein habe ich jetzt auch noch Gelegenheit, Euch eine Strafpredigt dafür zu halten, dass Ihr irgendwelche Fremde so nah an Euch herangelassen habt.«
    Auf Richard gestützt, wandte sich Kahlan, ein Lächeln auf den Lippen, zum Gehen.

11
    »Wie geht es ihr?«, erkundigte sich Zedd, kaum dass Richard die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Gut so weit.« Er tat Zedds Besorgnis mit einer knappen Handbewegung ab. »Sie braucht nur etwas Ruhe.«
    Zedd nickte. Als Zauberer, der einst mit den Konfessorinnen zusammengearbeitet hatte, verstand er vermutlich besser als alle anderen, dass eine Konfessorin nach der Entfesselung ihrer Kraft eine Ruhepause benötigte, wenngleich sich kaum eine so schnell erholte wie Kahlan. Mitunter hatte sie in der Vergangenheit sogar ganz darauf verzichtet.
    Obwohl sie in vieler Hinsicht stärker war als die anderen Konfessorinnen – weshalb ihre mittlerweile längst verstorbenen Mitschwestern sie zur Mutter Konfessor ernannt hatten –, war der Einsatz ihrer

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