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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Ganz im Gegensatz zu Euch, Lord Rahl. Eure Prophezeiung hat sich bewahrheitet, da kommt ein ziemlicher Schneesturm auf uns zu. Schätze, in den nächsten paar Tagen wird sich niemand in die Azrith-Ebene hinauswagen.«
    Richard sah zu den Fenstern, die unter den stürmischen Böen erzitterten, die Schnee und Graupel gegen sie peitschten. Es würde eine kalte, tiefschwarze Nacht werden.
    Er sah wieder zum Abt. »Ihr werdet die Prophetie künftig uns, hier im Palast, überlassen, habt Ihr das verstanden?«
    Er zögerte kurz, um sich seine Antwort zurechtzulegen. »Lord Rahl, ich werde nicht von Weissagungen über die Zukunft heimgesucht, diese Gabe besitze ich nicht. Ich berichte lediglich das, was ich von Leuten höre, die sie besitzen. Vermutlich könntet Ihr mich zum Schweigen bringen, sofern Ihr dies wolltet, aber das würde die Visionen der Zukunft nicht verstummen lassen. Die Zukunft wird über uns kommen, ob wir dies wollen oder nicht. Es wird stets Omen geben, die sich auf künftige Ereignisse beziehen. Und wer Visionen von ihnen empfängt, wird diese Visionen offenbaren, ob wir sie nun hören wollen oder nicht.«
    Richard atmete tief durch. »Ich schätze, in dem Punkt habt Ihr recht, Abt Dreier.«

15
    Als der Abt sich verabschiedete, sah Richard Nicci ihnen draußen auf dem Flur entgegenkommen. Mit ihrem schwarzen Kleid und den langen, wehenden blonden Haaren glich sie nichts so sehr wie einem Racheengel, der in sie gefahren war, um seiner Verärgerung Luft zu machen. Sie warf dem Abt kurz einen Seitenblick zu, als er an ihr vorbeieilte – sichtlich darauf bedacht, die Hexenmeisterin nicht anzusehen, so als fürchtete er, sie könnte andernfalls einen Blitz auf ihn herabschleudern, was immerhin durchaus im Bereich des Möglichen lag.
    In Richards Augen gab es kaum einen gefährlicheren Anblick als eine atemberaubend schöne Frau, die wütend war, und Nicci schien mehr als wütend zu sein. Er fragte sich, warum.
    »Was gibt es denn?«, fragte er, als sie endlich stehen blieb.
    Sie biss einen Moment lang die Zähne aufeinander, ehe sie antwortete. »Ich habe es nur mit Dummköpfen zu tun.«
    »Wie meint Ihr das?«, fragte Kahlan.
    Nicci wies mit dem Daumen den Weg zurück, den sie gekommen war. »Niemand will irgendetwas anderes hören als Prophezeiungen. Alle wollen wissen, was die Zukunft für sie bringt, was die Prophezeiungen darüber sagen. Offenbar sind die Menschen in dem Glauben, dass wir in die Geheimnisse der Zukunft eingeweiht sind, ihnen aber diese Geheimnisse vorenthalten.«
    Mit einem Blick zu Richard fragte Kahlan: »Von wem genau sprecht Ihr?«
    Nicci strich sich ihre dichten blonden Locken über die Schulter. »Na, diese Leute.« Sie wies mit einer knappen Handbewegung hinter sich. »Ihr wisst schon, die Abgesandten der verschiedenen Länder. Nach dem Empfang traten sie nahezu geschlossen an mich heran und wollten wissen, was ich über die Prophetie wüsste, und was diese über ihre Zukunft zu sagen hätte. Und natürlich haben sie nach dem Omen gefragt, das die Frau dazu gebracht hat, ihre Kinder umzubringen. Sie gehen davon aus, dass wir über die Prophezeiungen hinter der Vision dieser Frau bestens informiert sind, und wollten wissen, welch schreckliche Omen wir ihnen außerdem noch vorenthalten.«
    Kahlan nickte. »Ich weiß, was Ihr meint. Sie waren fest entschlossen, auch von uns die Zukunft geweissagt zu bekommen.«
    Richard fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Sosehr es mir missfällt und so wütend es mich macht, aber von Leuten, die eben gerade erfahren haben, dass eine Frau ihre Kinder umgebracht hat, um ihnen das in einer Vision gesehene Schicksal zu ersparen, ist wohl nichts anderes zu erwarten.«
    Zedd ließ seine Hände in den gegenüberliegenden Ärmeln seines Gewandes verschwinden. »Die Leute können gar nicht anders, als sich vor solch schauerlichen Warnungen zu fürchten. Sie haben Angst, dass sie wahr sein könnten, fürchten, was sie für ihr Leben bedeuten könnten, und hat sie diese Angst einmal gepackt, glauben sie diese Dinge eben. Natürlich könnten wir vernünftig mit ihnen zu reden versuchen – Richard und Kahlan haben das ja auch getan –, aber seine Ängste zu überwinden ist schwierig, erst recht, wenn man erst kurz zuvor von einer solch grausigen Vision erfahren hat.«
    »Mag sein«, sagte Nicci. In ihren blauen Augen blitzte erneut der Zorn auf. »Aber deshalb muss es mir noch lange nicht gefallen. Und das alles nur wegen der Äußerungen einer

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