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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vorbehalten bleiben sollten.«
    Ein Schatzkanzler aus einer Provinz im Süden D’Haras, bekleidet mit einem bodenlangen dunkelblauen Gewand, das mit einem verzierten Goldgürtel um seine üppige Hüfte gerafft war, hob den Finger. »Nun, natürlich habt Ihr recht, Mutter Konfessor. Das sehen wir jetzt ein. Vielleicht sollten wir besser …«
    »Mitunter jedoch«, verkündete Kahlan mit klarer, schneidender Stimme, die ihn verstummen ließ, »bedeutet eine Prophezeiung genau das, was sie besagt.«
    »Wäre es nicht denkbar, dass diese eine verborgene Bedeutung enthält?«, fragte König Philippe.
    Kahlan betrachtete den König mit ebenjenem leeren Gesichtsausdruck, den sie, wie alle Konfessorinnen, seit jungen Jahren meisterlich beherrschte, ein Gesichtsausdruck, der zum unabänderlichen Teil ihrer Person geworden war, seit sie zum ersten Mal bei einem Verurteilten ihre Kraft entfesselt und ihm befohlen hatte, seine bestialischen Verbrechen zu gestehen.
    »Ihr habt die Prophezeiung zu hören verlangt, um, wie Ihr sagt, gewährleisten zu können, dass Lord Rahl und ich uns dem darin Gesagten unterwerfen. Wie Königin Orneta es so kurz und bündig formulierte: Den Prophezeiungen muss Genüge getan werden. Sie müssen enthüllt werden, damit die dort festgeschriebenen Maßnahmen ergriffen werden können.«
    Königin Catherine, das Gesicht tränenüberströmt, legte ihren Arm schützend über ihr ungeborenes Kind und sah zu ihrem Gemahl. Der konnte ihr nicht in die Augen sehen.
    Königin Ornetas besorgter Tonfall schlug in Empörung um. »Das kann doch unmöglich Euer Ernst sein. Wir weigern uns schlicht zu glauben …«
    »General«, rief Kahlan.
    General Meiffert löste sich von der Seitenwand des Saals und salutierte mit einem Faustschlag auf sein panzerbewehrtes Herz. »Mutter Konfessor?«
    »Sind die Hinrichtungskommandos angetreten und bereit?«
    Das Wort »Hinrichtungskommandos« ging in Wellen von besorgtem Getuschel durch die Reihen.
    »Ja, Mutter Konfessor. Wir stehen bereit. Die Enthauptungen können augenblicklich beginnen.«
    Ein Sturm der Empörung brach los.
    »Enthauptungen?«, ereiferte sich der Schatzkanzler mit lauter Stimme. »Habt Ihr den Verstand verloren? Das kann unmöglich Euer Ernst sein … Gewiss würdet Ihr niemals …«
    Kahlan betrachtete ihn mit dem leeren Ausdruck einer Konfessorin, die einen Todeskandidaten vor sich hat. »Die Prophezeiung verlangt das Blut der hier Versammelten. Das ist wohl deutlich genug.« Sie wandte sich herum zu Nicci. »Sehe ich das korrekt?«
    »Durchaus, Mutter Konfessor. Es besteht kein Zweifel, dass meine Übersetzung richtig ist.« Nicci zog noch einmal das Buch zu Rate. »Hier steht klar und deutlich: ›Um neues Leben zu schaffen, um sicherzustellen, dass mit dem Frühling Wohlstand und Sicherheit Einzug halten werden, muss das Blut ihrer Regenten hier vergossen werden.‹«
    Kahlan wandte sich wieder dem Schatzkanzler zu. »Ich kann Euch versichern, Enthauptungen sind eine ziemlich blutige Angelegenheit. Der Prophezeiung wird Genüge getan werden.«
    »Und was ist mit Euch?«, kreischte Königin Orneta. »Ihr seid doch auch eine Herrscherin. Wenn es uns betrifft, dann doch gewiss auch Euch!«
    »Ich habe mich entschieden, davon auszugehen, dass die Prophezeiung mich nicht einschließt.« Mit erhobener Hand gab sie über ihre Köpfe hinweg ein Zeichen, als sie fortfuhr. »Aber ganz gewiss Euch alle.«
    Überall im Saal lösten sich die Soldaten der Ersten Rotte – adrett gekleidet in ihren Lederrüstungen, den Kettenhemden und Waffengürteln mit den daran hängenden blinkenden Schwertern, Äxten, Messern und Morgensternen – seitlich und hinten von den Wänden, wo sie unbemerkt Aufstellung genommen hatten. Sie traten mitten unter die Versammelten und gingen daran, sie an den Armen zu packen, um ihnen auf diese Weise zu verstehen zu geben, dass es kein Entrinnen gab.
    »Für dergleichen stehen wir nicht zur Verfügung!«, protestierte die Königin.
    »Tatsächlich«, erwiderte Kahlan, »müsst Ihr das auch gar nicht.«
    »Das hört sich schon besser an«, schnaubte sie wütend, während sie von beiden Seiten gegriffen wurde.
    »Zu stehen wäre bei dieser Form der Hinrichtung zu umständlich.« Kahlans Stimme war kalt wie Eis. »Man wird Euch nacheinander zwingen niederzuknien, so dass man Eure Köpfe auf einen schweren Holzblock legen kann. Anschließend wird ein Scharfrichter das Werk vollenden – schnell und durchgreifend. Wir haben bereits eine Reihe

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