Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine
Weise, wie sie ihre eigene Projektion an der Decke sieht.«
Kahlan erhob sich von ihrem Stuhl, als ihr dämmerte, wie einfach das Ganze im Grunde war. »Natürlich, Richard hat recht, all diese Sinnbilder sind seitenverkehrt.«
Zedd betrachtete die beiden, als handele es sich bei Geistesgestörtheit um eine ansteckende Krankheit. »Nach eurer Beschreibung könnte diese Maschine mit ihren Zahnrädern und Hebeln glatt lebendig sein. Eine Maschine!«
»Ganz recht.«
Eine Hand an der Hüfte, schritt Zedd auf und ab und dachte darüber nach. »Ich sage es nur ungern«, gestand er schließlich, »aber so verrückt es klingen mag, es ergibt tatsächlich einen Sinn. Üblicherweise sind gefährliche Schriften magischen Inhalts mit einer Sicherungsvorrichtung versehen, die verhindern soll, dass sich einfach jeder x-Beliebige ihrer bedient. Wenn man es so hört, klingt es erst einmal verrückt, auf jeden Fall aber wäre es eine massive Schutzvorrichtung.«
»Eine Schutzvorrichtung, die allerdings recht einfach zu knacken wäre«, wandte Berdine ein. »Gewiss, Lord Rahl hat ein Weilchen dafür gebraucht, letztendlich aber ist er dahintergekommen. Eigentlich müsste eine solche Vorrichtung doch schwieriger zu überwinden sein, wenn sie ein solch gefährliches Buch schützen soll.«
»Meint Ihr wirklich?« Zedd schüttelte bedächtig den Kopf, löste seinen Blick von Berdine und sah Richard an. »Er ist doch nur deshalb darauf gekommen, weil er die Magie aktiviert hat, die ihm das projizierte Symbol zeigte. Ich habe so eine Ahnung, dass dies nur eine eigens dafür ausersehene Person hätte bewerkstelligen können. Es gibt viele Formen der Magie, die auf spezielle Benützer gemünzt sind. Womöglich hätte auch ein anderer die Maschine entdecken können, aber nur Richard konnte sie auch aktivieren. Auf diese Weise hat sie ihm die Lösung an die Hand gegeben, die er benötigte, um das Buch in seinem Sinne nutzen zu können und mithilfe des daraus gewonnenen Hinweises zu verstehen, was die Maschine ihm mitteilen möchte. Ich bezweifele, dass ein anderer Zugriff auf diesen Hinweis gehabt hätte. Das macht die Schutzvorrichtung doppelt sicher.«
Zedd warf einen Metallstreifen auf den Tisch.
Richard starrte den alten Zauberer einen Moment lang an. »Jetzt hörst du dich an, als wäre die Maschine lebendig.«
Zedd schmunzelte nur.
Schließlich setzte sich Richard wieder hin und schob den Stuhl bis an den Tisch. »Wir werden sämtliche Regeln, die wir aufgelistet haben, auf den Kopf stellen und sie anschließend mit den Übersetzungen auf Hoch-D’Haran abgleichen müssen, Berdine.«
Berdine tauchte ihre Feder in ein Tintenfass und zog einen Bogen Papier heran. »Lasst mich mal einen Blick auf einen dieser anderen Metallstreifen werfen.«
Richard nahm einen der Streifen vom Tisch und drehte ihn einen Moment in seinen Fingern, ehe er die darauf geschriebenen Symbole betrachtete. Dann legte er ihn oben auf den Bogen, so dass Berdine ihn als Vorlage benutzen konnte.
»Es wird ein Weilchen dauern«, erklärte Richard Zedd und zog das Buch wieder zu sich herüber. »Aber da wir sämtliche Verknüpfungen bereits belegt haben, wird es diesmal hoffentlich etwas einfacher werden.«
35
Richard richtete sein Augenmerk auf Benjamin, der ein wenig abseits, bei Cara und Nyda, stand und das Ganze verfolgte. »Ihr müsst etwas für mich tun, General.«
Benjamin trat vor. »Ja, Lord Rahl?«
Richard wies mit dem hinteren Ende seiner Feder zur Decke. »Ihr müsst einen Trupp Arbeiter nach oben, in den Garten des Lebens, beordern und das Glasdach ausbessern lassen. Und zwar so schnell wie irgend möglich.«
Benjamin tippte sich mit der Faust aufs Herz. »Ich werde mich darum kümmern, Lord Rahl.«
»Zedd, Nathan und Nicci, warum geht ihr nicht nach unten, solange Berdine und ich hier beschäftigt sind, und seht, was ihr über diese Maschine in Erfahrung bringen könnt.«
Zedd nickte. »Ich würde sie mir gern mit eigenen Augen ansehen.«
»Und Benjamin, noch etwas.« Er wies über seine Schulter. »Seht Ihr diesen merkwürdigen Mauervorsprung in der Wand? Es ist wirklich nicht nachzuvollziehen, wieso eine solche Ecke in diesen Raum hineinragen sollte. Wir befinden uns irgendwo unterhalb des Gartens des Lebens. Ich möchte, dass Ihr versucht, einen Grundriss für diesen Teil des Palasts anzufertigen.«
Benjamin sah zu der vorspringenden Ecke hinüber. »Einen Grundriss?«
»Ganz recht. Ich möchte wissen, was sich außer dieser Maschine
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