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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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er sie sich schon selbst verschaffen müssen… Er wusste, dass sich nur Narren auf die Bemühungen anderer verließen.
    Also bearbeitete er weiter seine Fesseln und erdolchte seine Häscher mit seinen Blicken, wenn er bemerkte, dass sie ihn beobachteten. Irgendwann jedoch reichte noch nicht einmal das, um gegen seine Müdigkeit anzukämpfen, und er schlief ein. Prues Kopf lag immer noch in seinem Schoß.
    Er erwachte durch das Geschrei und das Getöse um ihn herum. Die Karawane arbeitete sich einen langgezogenen, hügeligen Abhang hinunter und näherte sich einer flachen Senke, in der sich in einem Meer verbrannter Gräser, dürren Gestrüpps und verstreuter Felsformationen unzählige Zelte zu kleinen, dunklen Gruppen zusammenscharten. Es war fast schon Tag geworden. Der östliche Himmel über den jetzt sehr weit entfernten Bergen lag silbrig hinter einer dünnen Wolkenschicht, und die Landschaft wirkte wie ausgeblichen. Nichts Grünes umgab diesen Lagerplatz, das ganze Land wirkte weit und breit öde und vollkommen leblos. Nur Trolle, Tausende von ihnen, bevölkerten die ansonsten trostlose Landschaft. Sie waren überall, wimmelten um die Zelte herum, versammelten sich um die Lagerfeuer, die inzwischen überwiegend heruntergebrannt waren, und von denen sich kreiselnde Spiralen aus Rauch in den Himmel erhoben wie die Seelen der Toten. Die Trolle gingen ihrem Tagwerk nach, erledigten Aufgaben, die Pan nicht entschlüsseln konnte, oder waren mit Arbeiten beschäftigt, die keinen erkennbaren Nutzen hatten. Nur ein paar schauten auf, als sich die Karawane näherte, und selbst dann rissen sie den Blick nur kurz von ihrer Arbeit los, bevor sie sich wieder abwandten.
    Prue war ebenfalls wach und schmiegte sich an ihn. »Es sind so viele! Was machen die hier?«
    Das Rumpeln des Karrens und der Lärm im Lager übertönten fast ihre Worte. Zur Antwort schüttelte er den Kopf, sagte aber nichts. Was auch immer die Trolle vorhatten, es war bestimmt nichts Gutes. Das hier war das Feldlager eines Heeres auf einem Feldzug, keine dauerhafte Siedlung. Die Zahl der Trolle ging in die Tausende, und überall lagen stapelweise Waffen und Rüstungen herum. Er sah Lasttiere, die anders als alles aussahen, was er je zuvor gesehen hatte. Ein paar von ihnen erinnerten vage an Pferde, viele hatten Hörner oder Stacheln, die von ihren Köpfen oder ihren Hälsen abstanden. Wieder andere waren so muskulös, dass sie wie Rammböcke aussahen, und sie waren ganz und gar mit Leder und Metallgeschirren bedeckt. Manche sahen aus wie Koden.
    Er sah auch eine Handvoll Skaithhunde, die seitlich in einem zweieinhalb Meter hohen Drahtzwinger eingepfercht waren, der oben mit Stacheln besetzt war. Die Bestien drängten gegen das Gitter, und zwischen ihren scharfen Zähnen hechelten ihre Zungen. Sie heulten und knurrten unablässig, und die beiden Hunde, die den Jungen und das Mädchen erwischt hatten, liefen zu ihnen, um sie zu begrüßen. Ihr Herr schlenderte ihnen nach und winkte jemandem zu.
    »Hier können wir nicht bleiben«, flüsterte Prue. »Wenn wir es tun, sind wir in großer Gefahr. Das weißt du doch, oder?«
    Natürlich wusste Pan das, aber ihm war ebenso klar, dass sie im Moment kaum eine Möglichkeit hatten, daran etwas zu ändern. »Warte ab«, flüsterte er. Doch er wusste nicht, auf welches Wunder er da hoffte.
    Der Karren mit den Gefangenen rollte ins Lager und zwischen den Zelten hindurch. Nachdem sie endlich entdeckt hatten, dass es hier etwas zu sehen gab, drängten sich Scharen von Trollen um den Karren und spähten hinein. Ihre Zahl vermehrte sich rasch, als andere die staunenden Rufe der ersten Schaulustigen hörten. Panterra und Prue drängten sich in der Mitte der Ladefläche aneinander, um den Händen zu entgehen, die nach ihnen griffen und sie stießen, und um dem Geruch nach Schweiß und dem heißen, stinkenden Atem zu entkommen. Die Trolle lachten und machten Witze über sie; ein oder zwei von ihnen zogen Messer hervor und gestikulierten damit höhnisch vor dem Jungen und dem Mädchen. Panterra trat um sich, um sie zurückzutreiben. Da packte eine kräftige Hand sein Bein und zog ihn an den Rand des Karrens, weg von Prue. »Pan«, hörte er sie schreien, als sein Kopf auch schon gegen die hölzernen Gitterstäbe knallte und sich alles vor seinen Augen zu drehen begann.
    Nur eine Sekunde später wichen die Trolle zurück, als die Männer aus der Eskorte sie wegscheuchten. Arik Sarn öffnete die Klappe, griff hinein, löste ihre

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